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Schattenprinz

Schattenprinz

Titel: Schattenprinz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clay und Susan Griffith
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Menschen, die es für sie erledigten.
    Die Prinzessin hörte das unverwechselbare Geräusch von chemischen Auftriebskammern, die sich über ihr füllten. Das Deck schwankte, und das Schiff gewann langsam Auftrieb. Menschen kletterten in die Takelage, um die Segel zu setzen.
    Als das gespenstische Schiff hoch in der Luft war, löste der Vampir den Griff, mit dem er Adele festhielt. Sofort sprang sie auf die Füße und rannte zur Reling. Etwas packte sie an der Schulter und riss sie zurück. Bevor sie um sich schlagen konnte, erfasste sie ein Paar starker Arme und wirbelte sie herum. Sie spürte den heißen Atem eines Menschen auf dem Gesicht. Dicht vor ihr stand die unheimliche Gestalt des Kapitäns des Luftschiffs in einem abgerissenen Aufzug, der eine Parodie einer echten Marineuniform war.
    »Nicht!«, sagte er zu ihr.
    Adele spuckte ihm ins Gesicht. Er zuckte nicht zusammen, er war Spott gewohnt. Er wischte sich nicht einmal die Spucke von der Wange.
    »Nicht«, wiederholte er. »Sie sind jetzt ihre Gefangene.«
    »Lieber sterbe ich!« Adele schrie die Worte heraus, da sie wusste, dass ihre Kraft sie langsam verließ und sie bald nicht mehr in der Lage sein würde, ihrer Wut Luft zu machen.
    »Das werden sie nicht zulassen.« Der Kapitän trat zur Seite.
    Zwei Blutdiener bugsierten Adele unter Deck und sperrten sie in eine leere Kabine. Sie sank auf die feuchten Decksplanken. Innerhalb weniger Minuten hatte ihr Leben geendet. Völlig allein in der Dunkelheit weinte sie, sicher, dass niemand sie sehen konnte.
    Das Zischen von Chemikalien bewog Greyfriar dazu, den Blick nach oben zu richten. Als das verrottete Luftschiff über ihn hinwegzog, wusste der Schwertkämpfer, dass er versagt hatte. Flay erteilte fauchend Befehle an die Vampire in der Nähe, die noch in der Lage waren, darauf zu reagieren. Sie alle erhoben sich in die Lüfte wie die Luftballons eines Kindes, die plötzlich aus dem Griff einer kleinen Hand entlassen wurden. Mehr und mehr dieser Kreaturen schwebten aus dem Dorf empor und ließen das Gemetzel hinter sich zurück. Eine Brise erfasste sie, und sie trieben davon, als wären sie totes Laub.
    Blutig und zerrissen umklammerte Greyfriar sein Langschwert. Seine Brust hob und senkte sich, sein Atem ging abgehackt. Flay wich vor ihm zurück, aber nicht aus Furcht. Die Vampirin starrte den Schwertkämpfer wütend an.
    »Eines Tages werde ich dich kriegen.« Mit diesen Worten erhob sie sich ebenfalls vom Boden.
    Während er Flay nachsah, wie sie in den dunklen Himmel verschwand, beruhigte sich sein heftiges Atmen unvermittelt, als wäre es nur Täuschung gewesen. Er war nicht stärker außer Atem als die Toten um ihn herum. Prüfend ließ er den Blick umherschweifen – fünf Vampire so tödlich verwundet, dass ihre Selbstheilungskräfte sie nicht mehr retten würden. Mit seinen Pistolen erledigte er sie ohne einen Funken Reue. Nun war die Stadt um ihn herum tot, stumm wie das frische Grab, zu dem sie geworden war.
    Greyfriar hob etwas vom blutdurchtränkten Boden auf. Er steckte Adeles Fahrenheit-Dolch wieder in die Scheide und schob ihn dann hinter seinen Gürtel. Er würde sich die Zeit nehmen, die Dorfbewohner zu begraben. Nun hatte er es nicht mehr eilig, die Prinzessin zu verfolgen. Er wusste, wohin Flay sie bringen würde.

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    D ie USS Ranger, eine Fregatte mit vierundzwanzig Kanonen, war ausgezeichnet gebaut und bemannt. Sie durchschnitt die Luft wie glänzender, scharfer Stahl, ihre weißen Segel blähten sich, und der Chromkä fig, der ihre schlanken Gasbehälter umschloss, funkelte.
    Manche der älteren Bewohner Alexandrias brummten, während sie die Augen abschirmten und zusahen, wie sich das amerikanische Schiff über das grün schimmernde Mittelmeer näherte. Wo sind ihre Schlachtschiffe? , murmelten sie. Ein Mann kommt zu einer kaiserlichen Hochzeit und das nicht auf dem größten Schiff der amerikanischen Flotte? Hmpf.
    Dennoch jubelte die riesige Menge am Flughafen von Pharos und entlang der Piers mit überzeugender Kraft, als sich die Fregatte aus der zeremoniellen Eskorte von equatorianischen Begleitschiffen löste. Anders als die schwerfälligen kaiserlichen Großkampfschiffe, die sie geleiteten, war die Ranger schnell und wendig, ein flinker Hai unter dümpelnden Walen.
    Der Premierminister von Equatoria, Lord Kelvin, stand auf einer Empfangsplattform, die mit Wimpeln und den Flaggen von Equatoria und Amerika geschmückt war, und lächelte zufrieden. Allerdings nicht sehr. Nicht

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