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Schattenprinz

Schattenprinz

Titel: Schattenprinz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clay und Susan Griffith
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Herzschlag seines Opfers, um nur so viel von ihm zu nehmen, dass er und Adele sicher aufbrechen konnten. Sobald sie Edinburgh erreichten, konnte er sich ausreichender sättigen, da er den Hunger auf seine Herde verteilen konnte.
    Schließlich begann das Herz des Bauern zu rasen und versuchte angestrengt, den schwindenden Blutvorrat durch seine Adern zu pumpen. Er sackte in Gareths Armen zusammen. Der Vampirprinz löste seinen Griff und zog die Zähne zurück. Er nahm etwas Blut und rieb es sich auf Brust und Arme, um seine Geruchstarnung aufzufrischen. Dann hob er den bewusstlosen Mann hoch, betrat den Schuppen und legte ihn ins Stroh, das für sein Vieh gedacht war. Der Mann stöhnte leicht, als Gareth die behelfsmäßige Tür hinter sich schloss, um andere Raubtiere von dem Bauern fernzuhalten.
    Mit dem Handrücken wischte er sich das überschüssige Blut von den Lippen, dann ging er in den Wald zurück zu seinen menschlichen Kleidern. Adele würde bald aufwachen, und dann würden sie aufbrechen. Nicht mehr lange und er würde sich ihr zu erkennen geben müssen – er wusste, wie sie darauf reagieren würde.
    Sein einsames Herz brach bei dieser Erkenntnis.

22
    22
    A dele roch das Meer, bevor es zu sehen war. Greyfriar führte sie an die Küste, und zum ersten Mal schmeckte die Luft salzig wie in Alexandria.
    »Es ist wunderbar«, bemerkte sie zu Greyfriar, während sie einen tiefen Atemzug nahm.
    »Du magst das Meer?«
    Adele lächelte. »Ja. Ich lebe am Meer.«
    Greyfriar antwortete nicht, aber er war erleichtert, so etwas zu hören. Es gab ihm Hoffnung, dass sie die nächste Etappe ihrer Reise gut überstehen würde.
    »Was ist mit dir?«, fragte Adele.
    Greyfriar sah sie nur eigenartig an.
    »Das Meer«, sagte sie. »Magst du das Meer?«
    Er zuckte mit den Schultern. »Ich hatte noch keine Zeit, darüber nachzudenken, obwohl ich auch ein Zuhause am Meer habe.«
    »Wirklich?«, rief Adele erfreut aus. »Ich finde es schön, dass wir etwas gemeinsam haben, natürlich abgesehen davon, dass wir Vampire hassen und um unser Leben fliehen.«
    »Das finde ich auch«, antwortete er.
    Sie folgten der Küstenstraße eine Weile. Greyfriar besaß einen untrüglichen Orientierungssinn, und es dauerte nicht lange, bis er unvermittelt zum Wasser hinunterbog. Vor einem kleinen Gehölz, das völlig mit Kletter pflanzen und dichten Hecken überwuchert war, begann er, sich einen Weg durchs Dickicht zu hacken, bis er ein gut viereinhalb Meter langes Segelboot mit einem Mast und modrigem Segel freigelegt hatte.
    »Das habe ich hier vor vielen Monaten versteckt. Wir müssen damit jetzt übers Meer.«
    »Dann werden wir aber aus der Luft für Feinde gut sichtbar sein«, wandte Adele ein.
    »Vielleicht, aber es gibt uns eine bessere Möglichkeit zu entkommen. Wir müssen schnellstmöglich viel Wegstrecke hinter uns bringen.« Mit ein paar kräftigen Schüben bugsierten die beiden das Boot über den felsigen Strand hinunter zum Wasser.
    »Nebenbei bemerkt, weißt du, wie man segelt?«, fragte er sie.
    Die Frage überrumpelte Adele. »Ja. Du nicht?«
    »Eigentlich nicht. Ich war noch nie gerne auf dem Wasser.« Tatsächlich flog er auch nicht gerne darüber. Die meisten Vampire litten unter einem gewissen Unbehagen, wenn sie über Wasser schwebten. Der Gedanke, hineinzufallen, hinuntergezogen zu werden und schließlich zu ertrinken, machte ihnen Angst. »Du wirst die Segel bedienen müssen.«
    »Wie bist du dann von Frankreich nach Großbritannien gekommen? Etwa geflogen?«
    »Nein!«, entgegnete er ein wenig heftig. »Ich habe Verbündete im Untergrund, die Boote besitzen.«
    Adele verbarg ein kleines Grinsen, als sie den Mast aufstellten, dankbar dafür, dass sie etwas konnte, das er nicht beherrschte. Der Mann war nahezu unfehlbar, und es gefiel ihr, gebraucht zu werden. Sie manövrierten das Boot in die leichte Brandung, dann hisste sie mit geübten Händen das zerschlissene Segel. Sofort fuhr der Wind hinein und blähte es so prall und fest auf, wie das modrige alte Segeltuch es verkraftete. Sie segelten auf eine barmherzig ruhige See hinaus.
    »Wir scheinen schon zu sinken«, meinte Greyfiar.
    Adele musterte das schaumige Wasser, das ihnen um die Füße schwappte. Es stieg nicht besonders schnell. Sie zuckte mit den Schultern. »Nein. Alles in Ordnung. Du wirst vielleicht später etwas Wasser schöpfen müssen. Aber das werden wir gut im Griff haben. Wir haben Glück, dass dieser alte Kahn überhaupt schwimmt. Doch da habe ich

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