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Schattenraum 01 - Garlyn - Das Schattenspiel

Schattenraum 01 - Garlyn - Das Schattenspiel

Titel: Schattenraum 01 - Garlyn - Das Schattenspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dane Rahlmeyer
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Flüstern.
    »Hör auf damit! Ich schlaf’ schon beschissen genug, auch ohne deine Hilfe! Wenn du mir was sagen willst, sag es ! Hast du mich verstanden?«
    Er fürchtete sich halb davor, wieder ihre Stimme in seinem Kopf zu hören. Aber die Helix schwieg.
    »Wenn du Langeweile hast, dann zauber’ mich aus diesem Scheißkasten hier raus!« Noch während er es aussprach, zuckten Erinnerungen durch seinen Geist: Monster aus Schatten, die drohten, seine Freunde zu zerfleischen. Eine Welt der Finsternis, ohne Licht und Leben, wie er sie kannte ...
    Doch die Helix reagierte nicht.
    Garlyn strich sich frustriert das Haar zurück. »Verdammt noch mal«, murmelte er. »Was soll ich tun? Was muss ich sagen? Was? «
    Er konnte nicht länger liegen bleiben. Er hatte schrecklichen Durst und wollte gerade den Robo-Diener anweisen, ihm ein Glas Wasser zu besorgen, als ihm einfiel, dass er das nervige Ding ausgeschaltet hatte – vorhin, kurz bevor ihn seine Müdigkeit niedergerungen hatte. Er blickte auf sein Armband-Kom: Er hatte weniger als eine Stunde geschlafen. Er hatte Schlimmeres befürchtet, trotzdem ärgerte er sich, dass er überhaupt eingenickt war.
    Er ging auf und ab und zupfte immer wieder an seinem Hemd, als könnte das den Schweiß im Stoff trocknen. So geräumig sie auch sein mochte, auf einmal erschien ihm seine Suite erstickend eng. Unruhe erfüllte ihn. Er musste einen weiteren Erkundungsgang durch den Palast starten und nach Schwachstellen in Waridurs Netz zu suchen.
    Doch seine Gastgeber hatten andere Pläne, wie er feststellte, als sich die silberweiße Tür der Suite weder durch Berührung noch durch Stimmbefehl öffnete.
    »Komm schon, du Mistding!« Garlyn rüttelte an der Klinke und schlug gegen das Türblatt. Ohne Erfolg.
    Er sparte sich weitere Mühen und stieß ein humorloses Lachen aus. Es war so weit. Sie machten keinen Hehl mehr daraus, dass er ein Gefangener war.
    Sein Puls beschleunigte sich, Adrenalin vertrieb die letzten Reste von Müdigkeit aus seinen Knochen und seinem Geist.
    Wieso jetzt? Was war passiert, dass Waridur ausgerechnet jetzt die Nette-Onkel-Masche fallen ließ?
    Was immer es war, es konnte nichts Gutes sein. Irgendetwas war im Anflug, das fühlte er. Und er wollte nicht mehr hier sein, wenn es an die Tür klopfte.
    Er untersuchte die Fenster in jedem Zimmer seiner Suite. Sie waren – so weit keine Überraschung – allesamt versiegelt. Die Scheiben waren aus Adamantglas und nicht mal durch das Inferno im Herzen einer Sonne zu zerstören. Wunderbar.
    Bleib ruhig, Mann. Ganz ruhig.
    Er hob den Arm und betrachtete die Helix. » Sie hat viele Talente «, hatte Vagos Aufzeichnung gesagt, kurz bevor das Teil mit ihm verschmolzen war. » Aber in erster Linie ist sie ein Schlüssel. «
    Vielleicht meinte er damit nicht nur einen Schlüssel zum Schattenraum.
    »Öffne die Tür!«, befahl er dem Artefakt. »Na los, jetzt mach schon!«
    Wenn die Helix ihn hörte und verstand, dann gehorchte sie nicht.
    »Komm schon!«, rief er aus. »Verdammt, jetzt sag’ nicht, du bist beleidigt!« Er hielt die Helix wie einen Scanner vor das elektronische Türschloss. Es bewirkte nichts. »Ich glaub’ das nicht!« Er trat gegen die Wand. Auch das zeigte keine Wirkung.
    Er sank zusammen und barg das Gesicht in den Händen. Neuer Schweiß durchnässte sein Hemd, kalt und klamm.
    Denk nach , beschwor er sich. Du bist schon aus ganz anderen Kerkern entkommen. Lass dir was einfallen, na los!
    Doch ein Teil von ihm – ein pessimistischer und wahrscheinlich realistischer Teil – sagte ihm, dass er nur seine Energie vergeudete. Konnar Waridur wusste, wie er seine Gefangenen an Ort und Stelle behielt.
    Garlyn fluchte, lange und ausgiebig.
    Er rechnete damit, jeden Moment das Knallen von Stiefelschritten aus dem Korridor zu hören; seine Wärter, die kamen um ihn zu holen. Um ihn aufzuschneiden, auszuweiden, was auch immer.
    Vielleicht wäre das seine Chance. Vielleicht konnte er sie überraschen, sobald sie die Tür öffneten. An der ganzen Armee von Schergen vorbeihetzen, sich ein Schiff schnappen und –
    Na klar , sagte eine zynische Stimme in seinem Kopf. Und wenn ein Kronk Flügel hätte, wäre er ein Drachengeier.
    Er verfluchte die Helix mit feuriger Inbrunst. Wenn er sie wenigstens klar und deutlich hören könnte, wie zuvor. Wenn das verfluchte Scheißding endlich aufhören würde, zu schweigen –!
    » Garlyn «, hörte er eine winzige, weibliche Stimme flüstern.
    Er sah alarmiert auf und hielt

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