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Schattenraum 01 - Garlyn - Das Schattenspiel

Schattenraum 01 - Garlyn - Das Schattenspiel

Titel: Schattenraum 01 - Garlyn - Das Schattenspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dane Rahlmeyer
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Mischlak-Eintopf zubereiten ließ.
    Kirai lächelte bitter. » Kirai «, sagte sie. »Benannt nach seiner ach so geliebten Tochter.«
    Garlyn verzog die Nase. »Irgendwas dagegen, wenn wir das ändern?«
    »Bestimmt nicht.«
    Ein gutes Schiff brauchte einen guten Namen. Garlyn dachte an Ricks Schiff, die Eric , die er nach seinem verschollenen Vater benannt hatte. »Ich glaub’, ich hab’ da ’ne Idee.«
    Kurz darauf begossen sie die Umtaufung des Schiffes mit einer sündhaft teuren Flasche Slaak.
    »Auf die Vago «, sagte Garlyn mit erhobenem Glas. »Ein bisschen hübscher als das Original. Und sie riecht auch besser.«
    »Auf die Vago «, stimmte Kirai ein.
    Tatsächlich war ihr fliegender Untersatz von dem gleichen süßlichen Ozon-und-noch-etwas-Duft erfüllt, der allen fabrikneuen Raumschiffen anhaftete. Nachdem sie gegessen und getrunken hatten, inspizierten sie den Maschinenraum, dessen Anlagen so leise schnurrten wie ein frischgeborener Sutri.
    Die Vago bezog ihre Energie aus einem säulenförmigen Reaktor. Das Ding lief mit Eiskristallen , was der umgangsprachliche Name für jene ultrahochenergetische, quartzartige Materie war, die die Golwonen aus den Eingeweiden eines ausgebrannten Magnetars gewannen und in alle Teile der Galaxis exportierten. Die Ladung der Kristalle hielt einige Standardjahrhunderte, daher mussten sie sich keine Sorgen machen, dass ihnen allzu bald der Saft ausging. Genau wie die anderen Räumlichkeiten an Bord, war auch der Maschinenraum in Elfenbeinweiß und Gold gehalten, als ginge es darum, einen Preis für Inneneinrichtung abzuräumen.
    Auch der Waschraum des Schiffes wies jeden erdenklichen Luxus auf, wie Garlyn kurz darauf feststellte, als er überschüssigen Ballast loswerden musste. Es gab eine Schalldusche, eine Toilette, die sich jedweden Körperformen anpasste, und sogar kleine Holofische, die durch den Raum schwammen, begleitet von Meeresrauschen aus unsichtbaren Lautsprechern.
    Er war erleichtert zu sehen, dass das Schiff über eine Krankenstation verfügte: ein kleiner Raum mit einer Operationsliege, an der eine hochmoderne Medieinheit nebst Robodoc angeschlossen war.
    Zuguterletzt besuchten sie den Frachtraum, in dem ein kleines Shuttle Platz gehabt hätte. Er war leer, bis auf ein einsames Verladefahrzeug und einen breiten Spind mit einem Sextett von Raumanzügen darin. Sie waren silberglänzend und enganliegend wie eine zweite Haut, jeder von ihnen schätzungsweise hunderttausend Galaks wert.
    Die Zeiten waren lange vorbei, in denen Garlyn sich von Luxus hatte blenden lassen. Ein Schiff konnte noch so abstoßend aussehen, solange es nur funktionierte. Aber die Vago war trotz aller Spielereien ein gutes Schiff, das konnte er fühlen, wenn er im Hauptgang stand und sich auf das kaum merkliche Vibrieren ihrer Antriebe unter seinen Füßen konzentrierte. Er konnte sich Schlimmeres vorstellen, als in einem Schiff wie diesem einige Zeit unterwegs zu sein.
    Es war ein gutes Gefühl, wieder die Weiten des Alls zu durchqueren, seinem Ziel näher zu kommen. Er dachte oft zurück an seine erste Reise nach Viridis und seine Begegnung mit dem Geist des Meeres. Er wünschte sich, eine Möglichkeit gehabt zu haben, seinen Freund auf seine bevorstehende Ankunft vorzubereiten.
    Aber er hatte versprochen, zurück zu kehren. Und der Geist hatte versprochen, auf ihn zu warten.
    Mühelos und mit vollem Schub brachte die Vago Parsec um Parsec hinter sich. Ihre Schilde reflektierten die Strangeness des Hyperraums beinahe tadellos, so dass sie nicht gezwungen waren, in den Normalraum zu wechseln, um die Strahlung abzubauen.
    Der Kashari-Sektor war galaktisches Outback: ein Haufen von unbewohnten Systemen, abseits der Hauptsternwege. Dementsprechend gab es nicht viele Schiffe, die es dorthin zog, und so begegneten sie auf ihrem Flug nur zwei Raumfahrzeugen. Das eine war ein tribulanischer Frachter, der – den interstellaren Gepflogenheiten entsprechend – kurz eine Grußbotschaft sandte und dann wieder in dem Amok laufenden Licht- und Farbenmeer des Hyperraums verschwand. Das andere war ein Wrack, das völlig von Strangeness verzerrt worden war. Mal erinnerte es an einen metallischen Klumpen aus flüssigem Metall, dann wurde es geisterhaft durchsichtig und dehnte sich zu einer halb greifbaren Wolke aus, während seine Quanten von einem Zustand in den nächsten gerissen wurden. Garlyn und Kirai waren froh, als sie das Ding weit hinter sich gelassen hatten.
    Sie hatten viel Vergnügen dabei,

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