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Schattenraum 01 - Garlyn - Das Schattenspiel

Schattenraum 01 - Garlyn - Das Schattenspiel

Titel: Schattenraum 01 - Garlyn - Das Schattenspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dane Rahlmeyer
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herauszufinden, dass sie körperlich kompatibel waren. Den ersten Tag ihrer Reise verbrachten sie fast ausschließlich unter Seidenlaken im Kapitänsquartier, schweißnass und erschöpft, aber glücklich.
    Irgendwann lagen sie nebeneinander, eng zusammen gekuschelt. Garlyn hielt Kirai ihm Arm, sie wiederum hatte ihren Kopf auf seine Brust gebettet. Ihr Haar kitzelte ihn, er spürte ihren Atem auf seiner Haut, ihre kleinen aber festen Brüste. Ihr Duft erinnerte ihn an eine Sommernacht, die er einst in einem Blütenhain auf dem Planeten Ylia erlebt hatte.
    »Ja«, sagte Kirai plötzlich. »Ich will sie hören.«
    Er verstand nicht.
    »Deine Geschichte. Du hattest gefragt, ob ich sie hören will. Und das will ich.«
    »Ich hab’ dich gewarnt«, sagte er. »Es wird ’ne lange Geschichte.«
    Sie zwickte ihn in die Seite. »Dann fang endlich an!«
    »Schon gut!« Er lachte. Dann sammelte er sich für einen Moment. Wo sollte er beginnen?
    »Sie nannten sich Crondar. Mach’ dir nix draus, wenn du noch nie von ihnen gehört hast, das hat so gut wie keiner. Angeblich sind sie alle ausgestorben. Vor Millionen von Jahren, wenn ich es richtig verstanden hab’.«
    » Millionen ?« Sie zog skeptisch lächelnd eine weiße Augenbraue hoch. »Dafür hast du dich aber ziemlich gut gehalten.«
    »Wenn dir das schon Kopfzerbrechen bereitet, dann wart’ mal ab. Die Typen stammten nämlich aus der Zukunft. Und nicht nur ’n paar Jahrtausende aus der Zukunft. Sondern einige Milliarden . Lange, nachdem unser Universum in sich zusammengefallen ist und es einen neuen Urknall gab. Vago meinte, sie wären damals ’ne ziemlich große Nummer gewesen – ich meine, sie werden es sein ... Fuck, ich hasse diesen Zeitschleifen-Krempel.«
    »Frag mich mal.«
    Garlyn zuckte mit den Achseln. »Auf jeden Fall gab’s irgendeine Katastrophe, die ihnen die Hölle heiß gemacht hat. Also haben sie sich in unsere Ära gerettet. Ich mein’, in unsere Vergangenheit. Und weil sie gern wieder eine große Nummer gewesen wären, haben sie sofort Eroberungspläne geschmiedet.«
    Kirai ließ ein verächtliches Geräusch vernehmen. »Typisch.«
    »Ist anscheinend immer das Gleiche mit solchen Typen, egal in welchem Universum. Nur hatten andere da noch ein Wörtchen mitzureden gehabt. Zum Beispiel die Xoliden.«
    »Oh«, machte Kirai, als sie den Namen der legendären Spezies hörte, die angeblich das allererste der Genesis-Völker gewesen war – die erste Zivilisation im bekannten Universum, die wie viele andere spurlos verschwunden war.
    Garlyn fuhr fort. »Er meinte, die Xolis und andere hätten meine Leute in die grauen Ärsche getreten und auf eine Welt am Rande der Galaxis getrieben.«
    »Die Welt, auf der du warst, bevor du nach Yahanda kamst?«
    »Japp.«
    Kirai fuhr seinen Bauchnabel entlang. Ein wohliger Schauer durchfuhr Garlyn. »Lass mich raten: Sie haben nichts aus ihren Fehlern gelernt.«
    »Hey, du bist gut.«
    »Ich weiß.«
    »Nur war’s so oder so zu spät für sie. ’ne Krankheit ist ausgebrochen. Ein Virus.«
    Kirai hörte aufmerksam zu.
    »Es hat sie irgendwie kristallisiert«, sagte Garlyn. »In Glasstatuen verwandelt.«
    Er sah die Verblüffung in ihren riesigen, wunderbaren Augen.
    Er wusste, er würde sie niemals vergessen: Die Statuen in der schwarzen Pyramide in der namenlosen Stadt, auf der namenlosen Welt. Diejenigen von ihnen, die nicht in Scherben lagen, waren Abbilder der Agonie, verzweifelt aneinander geklammert. Er hatte sofort gewusst, dass es keine bizarren Kunstwerke waren, sondern alles, was von seinem Volk übrig geblieben war. Gegen Ende hatten selbst die grausamen Crondar das Zittern gekriegt.
    »Es hat kein einziger überlebt?« Kirai strich sich eine Haarsträhne aus der Stirn.
    »Nur einer, von dem ich weiß«, sagte Garlyn ernst. »Vago hat ihn gefunden. Er hat sein halbes Leben lang nach den Crondar gesucht. Es war so ’ne Art Hobby von ihm. Wobei er kaum was von ihnen gewusst hat. Nur Schnipsel von Legenden über ein mächtiges Volk, irgendwo in der Milchstraße. Also hat er nach ihnen gesucht. Und nach Jahren ist er sogar fündig geworden.
    Als das Virus ausbrach, sind einige meiner Leute wohl aufgebrochen, um ein Heilmittel zu suchen. Keine Ahnung, was aus ihnen geworden ist. Nur einer hat überlebt, in ’ner Rettungskapsel, in Stasis. Ein Typ namens Garlyn ro-Caytor.«
    Sie runzelte die Stirn, als sie die vermeintlichen Widersprüche bemerkte. »Aber ... das warst nicht du, oder?«
    »Nein. Das heißt,

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