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Schattenraum 01 - Garlyn - Das Schattenspiel

Schattenraum 01 - Garlyn - Das Schattenspiel

Titel: Schattenraum 01 - Garlyn - Das Schattenspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dane Rahlmeyer
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wie ein verbotenes Spiel. Seine Küsse ließen ihre Beine weich werden. Und er hatte dieses Funkeln in seinen azurblauen Augen; eine Lebensfreude, die ansteckend war.
    Aber sie war sich nicht sicher, was sie waren: Freunde – oder mehr. Sie war sich nicht sicher, was aus ihnen werden sollte. Genauso wenig wie sie wusste, ob es klug gewesen war, mit ihm zu reisen. Es hatte sie in ungeahnte Schwierigkeiten gebracht: gestrandet auf einem Schleimplaneten, verfolgt von der Privatarmee eines megalomanischen Möchtegern-Despoten. Vielleicht hätte sie auf ihn hören sollen, als er sie vor sich gewarnt hatte. Denn ein Teil von ihr – ein winziger, aber immer präsenter Teil – hatte Angst vor ihm; vor den Dingen, die er ihr gezeigt hatte, dem Alptraumuniversum, das sie durchflogen hatten. Es tröstete sie nur wenig, dass er selbst von alledem gehörig eingeschüchtert war, auch wenn er versuchte, das vor ihr zu verbergen.
    Vielleicht war es besser, wenn sich ihre Wege bei der nächsten Gelegenheit wieder trennten. Vielleicht war es auch das Beste für ihn, ungebunden zu sein. Den Kopf frei zu haben für seine Suche.
    Vielleicht auch nicht.
    Denn zum einen hatte sie ihn wirklich gern; mehr als das. Zum anderen hatte sie ihn nicht belogen: Sie glaubte, dass es an seiner Seite nicht langweilig werden würde, und bislang hatte sich dies bewahrheitet. Und das war gut so, denn nach Jahren der Gefangenschaft wollte sie ihr Leben vollends auskosten. Es gab so viel zu sehen, so viel zu erleben, eine ganze Galaxis zu erkunden. Und der Gedanke, jemanden zu haben, mit dem sie all das teilen konnte, war schön.
    Es blieb nur die Frage, ob sie beide die Abenteuer überleben würden, die auf sie warteten.
    Denn es gab noch etwas, vor dem sie sich fürchtete. Eine Angst, die ihr im Nacken saß, wie ein Joch aus Eis: dass ihr Vater sie entgegen aller Wahrscheinlichkeit fand, so wie er es schon einmal geschafft hatte. Dieser Gedanke ließ sie noch mehr erzittern als die Erinnerung an den Schattenraum.
    Ein Vibrieren ging durch die Schiffshülle und riss Kirai aus ihren Gedanken. Sie spürte die Energie, die die Vago von Neuem erfüllte, und atmete tief durch. Sie haben es geschafft!
    » Kirai ...«
    Sie wirbelte erschrocken herum, als eine vertraute Stimme ihren Namen rief.
    Aber da war niemand. Sie stand allein auf dem Rücken des Schiffes, umgeben von einem Ozean aus gräulichem Auswurf. Vielleicht war es nur ihre Nervosität ...
    »Ki!
    Die Stimme, die sie kurz danach aus dem Schiff hörte, war echt.
    »Alles im grünen Bereich«, rief Garlyn, »du kannst reinkommen!«
    Erleichtert steckte sie Heskas Pistole an ihren Gürtel, dann kletterte sie in den Bauch der Vago , der wieder hell erleuchtet war.
    Garlyn stand dort, ein Lächeln auf den grauen Lippen, zu allem bereit. Die beiden Terraner waren bei ihm.
    »Also«, sagte Kirai. »Wie geht es jetzt weiter?«
    Wie alle Schiffe ihres Vaters verfügte auch die Vago über ein Teleportsystem. Garlyn startete die Antriebe, und das Schiff befreite sich aus seinem klebrigen Bett im Schleim. Sie flogen die Boote von Parkers Leuten an und befahlen ihnen über die Außenlautsprecher, ihre Waffen abzulegen. Sie ’portierten erst das gesammelte Arsenal der Terraner an Bord und verstauten es im Frachtraum, dann holten sie die Menschen per Strahl in Zweier- und Dreiergruppen in den Hauptkorridor. Es wurde sehr schnell sehr eng an Bord.
    »Die Verletzten gehen sofort auf die Krankenstation«, wies Parker seine Artgenossen an. »Der Robodoc kümmert sich um euch. Alle anderen begeben sich in die Quartiere links und rechts! Wir sind Gäste hier an Bord, benehmt euch dementsprechend, dann haben wir diesen Alptraum bald überstanden!«
    »Sir, bitte sagen Sie uns, das wir sofort Richtung Heimat fliegen«, sagte einer der Terraner, ein Mann mit blauschwarzem Haar und Mandelaugen.
    »Ich fürchte, das müssen Sie unseren Gastgeber fragen, Masato.« Kirai sah, wie Parker sich mit einem humorlosen Grinsen an Garlyn wandte.
    »Keine Sorge«, sagte dieser schlecht gelaunt. »Wir fliegen schon früh genug.«
    »Was soll das heißen?« – »Warum nicht sofort?« – »Worauf warten wir?« Das aufgeregte Gemurmel der Terraner erfüllte das Schiff. Kirai spürte ihre Wut, ihre Frustration, am eigenen Leib.
    Dann sah sie das Ding, das hinter den Menschen stand. Schwarze Facettenaugen glitzerten im weißen Licht.
    Sie zuckte zusammen. Und das Ding war fort.
    Garlyn sah sie an, während die Terraner weiterhin

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