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Schattenraum 01 - Garlyn - Das Schattenspiel

Schattenraum 01 - Garlyn - Das Schattenspiel

Titel: Schattenraum 01 - Garlyn - Das Schattenspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dane Rahlmeyer
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durcheinander brüllten. »Was ist los?«
    »Ich ... ich dachte ...« Sie schluckte mit trockener Kehle.
    Er nahm ihre Hand. »Ki, was ist los?«
    »Der Käfer«, sagte sie. »Der Käfer aus meinem Traum. Ich hab’ ihn gesehen. Hier, an Bord!«
    »Was?« Garlyn blickte sich um. »Wo?«
    »Was für ein Käfer ?«, fragte Parker mit gerunzelter Stirn. »Was zum Geier ist hier los?«
    »Garlyn.« Kirais Hände zitterten. »Irgendwas beobachtet uns. Verfolgt uns. Und ich glaube ... es ist ganz nahe!«

Gaurus Tek
    Er war dreitausend Jahre alt, der letzte seiner Art, und alle seine Feinde waren tot.
    Alle, bis auf einen.
    Seine Spezies war vor Ewigkeiten vergangen – ausgelöscht von anderen Völkern, die sich vor ihren telepathischen Fähigkeiten und hehren Eroberungsplänen zu Recht gefürchtet hatten. Er war der einzige Überlebende, von dem er wusste; der einzige, der die Jahrhunderte im Exil überdauert hatte, bis die Bedrohung vorüber gezogen war und der Name seiner Spezies zusammen mit dem anderer untergegangener Zivilisationen verblichen war. Als er es wieder gewagt hatte, sein Versteck zu verlassen, hatte niemand mehr erkannt, wer oder was er war. Ein nicht zu unterschätzender Vorteil.
    Doch ihm drohte ein viel schlimmeres Schicksal als die Verfolgung. Eine Gefahr, die jede Spezies, die so langlebig war wie die seine, stets fürchtete: Langeweile.
    Um ihr zu entfliehen, hatte er die Milchstraße bereist, auf der Suche nach Wundern und Gefahren – und als die Hyperraumkorridore nach Andromeda und die Magellanschen Wolken erschlossen worden waren, hatte er auch sie erkundet, hatte Dinge und Welten und Wesen gesehen, von denen andere nicht zu träumen wagten.
    Aber bloße Entdeckungsreisen hatten ihn nicht erfüllt. Seine Spezies stammte von Raubtieren ab und hatte sich auch nach Jahrmillionen ihre räuberischen Instinkte bewahrt. Auf seiner Welt hatten nur die Stärksten überlebt; Schwäche war etwas, das man ausbrannte, im Keim erstickte. Er wusste, dass er mit seinen Fähigkeiten alles haben könnte: Macht, Reichtum, Ansehen. Doch das einzige, das ihm Vergnügen bereitete, das einzige, das die Langeweile fernhielt, war die Jagd.
    Und so hatte er sich die letzten tausend Standardjahre als Jäger und Mörder verdingt, angeheuert von den Ultrareichen der Galaxis. Dabei war ihm das Geld immer gleichgültig gewesen – es verhielt sich nur oft so, dass die Beute, und damit die Jagd, umso interessanter war, je mehr Galaks der Auftraggeber besaß.
    Und er war gut in seinem Job – eine Kombination seiner Fähigkeit, anderen seinen Willen aufzuzwingen und dabei gleichzeitig von ihrer Energie zu zehren, verbunden mit einem laserscharfen Verstand und dem Instinkt des Raubtiers. In eintausend Standardjahren war ihm niemals eine Beute entkommen.
    Bis auf ein einziges Mal.
    Er war angeheuert worden, den Erzpiraten Vago vor dessen Exekution einzufangen und zu seinem Auftraggeber zu bringen, der, wie unzählige andere auch, noch eine Rechnung mit dem alten Borgonen offen hatte. Eine Herausforderung, die er sehr geschätzt hatte, denn seine Beute war auf Exylon eingekerkert gewesen, einem Hochsicherheitsgefängnis der Shannagar-Autokratie. Er hatte sich an Überwachungskameras und Wachen vorbeigeschlichen wie ein unsichtbarer Geist. Hatte die Zelle des Piraten geöffnet und den grauhäutigen Humanoiden niedergeschossen, der mit Vago zusammen eingesperrt gewesen war. Er war fast zusammen mit dem bewusstlosen Borgonen auf sein Schiff entkommen, als die Grauhaut ihn von hinten angegriffen und das Feuer seiner Kameraden auf ihn gelenkt hatte. Er war nur mit knapper Not entkommen, erfüllt von einem Gefühl, das er seit Ewigkeiten nicht mehr gespürt hatte: Demütigung, gefolgt von einem Durst nach Rache, der heute noch mehr brannte als damals.
    Er besaß in allen Spiralarmen der Galaxis ein Netzwerk von Informanten, welches er sich mühevoll in Jahrhunderten aufgebaut hatte; sogar Spitzel innerhalb des Intergalaktischen Sicherheitsdienstes standen ihm zu Diensten. Nicht lange, und er hatte den Namen seines einzigen lebenden Feindes erfahren:
    Garlyn.
    Der Angehörige einer unbekannten Spezies. Vagos Stellvertreter und Adoptivsohn.
    Ihn ausfindig zu machen war nicht einfach gewesen: Die Grauhaut hatte gelernt unterzutauchen. Dann hatte einer seiner Informanten ihn kontaktiert; ihm mitgeteilt, dass seine Beute vor kurzem die Yahanda-Station im Braktai-System verlassen hatte, an Bord eines Schiffes, welches einer Terranerin

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