Schattenschwestern - Feehan, C: Schattenschwestern - Conspiracy Game
sie gegen ihren Willen zwischen seine Beine, auf die dicke Ausbuchtung, die vor Glut und Verlangen pochte. »Es wird nicht den geringsten Unterschied machen, ob ich zwei Meter von dir entfernt im Nebenzimmer sitze oder ob ich neben dir liege. Das wird nicht weggehen, solange ich mich nicht tief in dir begrabe, da, wo ich hingehöre.« Er ließ ihre Hand los und stieß sie geradezu von sich. »Schlaf jetzt, bevor ich meine guten Vorsätze vergesse und mir ein wenig Erleichterung verschaffe.«
Wieder überraschte ihn Briony. Er erwartete Tränen oder Wut über seine Grobheit, doch sie lachte leise. »Es ist ein gewisser Trost, zu wissen, dass ich nicht die Einzige bin, die leidet.«
»Du brauchst nicht zu leiden. Ein Wort genügt, und wir werden beide schlafen wie satte Säuglinge.« Wenn sie Nein sagte, konnte es gut sein, dass er möglichst bald unter der Dusche Zuflucht suchen musste, um den fürchterlichen Druck zu lindern. Es würde schnell gehen, und es würde schäbig und unbefriedigend sein, aber, verdammt noch mal, er stand dicht davor zu explodieren. Und er hatte das dumpfe Gefühl, diese Lösung würde nicht von Dauer sein. Der nächste Atemzug würde ihn wieder dahin zurückwerfen, wo er vorher gewesen war.
»Ich glaube, es tut deiner Seele gut, ein wenig zu leiden«, sagte Briony.
Ihre Stimme klang gedämpft, weil sie in das Kissen sprach, aber er war vollkommen sicher, dass sie ihn auslachte. Jack begnügte sich damit, ihr einen festen Klaps auf den hübschen, kleinen, runden Arsch zu geben, und er war mehr als zufrieden, als sie aufjaulte und ihn finster ansah. Er schloss die Augen und versuchte beim Einschlafen nicht an ihren Körper zu denken und sich auszumalen, dass er nackt unter seinem lag. Er hatte sich nicht mehr in dieser Form blamiert, seit er zwölf Jahre alt gewesen war, aber diese Nacht könnte durchaus eine neue Phase in seinem Leben einläuten. Trotz seines körperlichen Unbehagens kam es ihm richtig vor, neben ihr zu liegen und sie so dicht an seiner Seite zu haben, dass er ihren Atem hören und ihre zarte Haut berühren konnte – nur um zu wissen, dass sie da war.
Er hörte ihren gleichmäßigen Atem, langsam und rhythmisch, und wusste, dass sie endlich eingeschlafen war. Er drehte sich auf die Seite, schlang seinen Körper schützend um ihren und presste seine pochenden Lenden an die Wölbung ihres Hinterns. Einen Arm hatte er um sie gelegt
und seine Hand über ihrem Bauch gespreizt, um ihrer beider Kind zu halten, als er sich endlich gestattete, in einen leichten Schlaf zu gleiten.
12
BRIONY SCHLENDERTE DURCH das große Haus und war überrascht, wie geräumig es war. Die Decken waren hoch, und die Räume gingen fließend ineinander über. Das Haus selbst war U-förmig, und die beiden Flügel wurden durch die Küche, das Esszimmer und den großen Wohnraum voneinander getrennt. Sie warf einen schnellen Blick in die Zimmer in Jacks Flügel und stellte fest, dass nur sein Schlafzimmer und das Bad fertig waren. Das zweite Schlafzimmer war noch im Bau befindlich, die Wände mit nackten Gipskartonplatten verkleidet.
Das Wohnzimmer war spärlich möbliert, doch jedes einzelne Möbelstück war gute Tischlerarbeit, und sie sah sich die Einrichtungsgegenstände genauer an, ließ ihre Hand über das breite Sofa gleiten und erinnerte sich wieder daran, dass Jack zugegeben hatte, er hätte sämtliche Möbelstücke selbst geschreinert. Dieses Sofa war sehr schön, und das galt auch für die anderen Einrichtungsgegenstände, die alle aus demselben Hartholz gearbeitet waren. Sie wusste nicht, ob es aus den eigenen Baumbeständen der Brüder stammte, doch sie hatte den Verdacht. Die Polster waren dick und mit Leder bezogen, offensichtlich für jedes Möbelstück maßgefertigt. Jack versetzte sie unablässig in Erstaunen.
Sie folgte dem kräftigen Duft frisch gebrühten Kaffees in die geräumige Küche und blieb abrupt stehen, als sie
den Fremden am Tisch sitzen sah. Sogar von hinten sah er aus wie Jack, doch sein Geruch unterschied sich subtil von Jacks Geruch. Sie blieb in der Tür stehen, denn es widerstrebte ihr, sich aufzudrängen.
Er drehte den Kopf um und lächelte sie an. »Du musst Briony sein. Komm rein, und iss etwas zum Frühstück.«
Er sah aus wie Jack, nicht so hart, aber viel verwüsteter. Die Narben, die ihn verunstalteten, machten den Eindruck, als seien die Wunden schmerzhaft und tief gewesen, aber irgendwie gelang es diesem Mann, nicht nur selbstbewusst zu wirken, sondern
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