Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Schattenschwestern - Feehan, C: Schattenschwestern - Conspiracy Game

Schattenschwestern - Feehan, C: Schattenschwestern - Conspiracy Game

Titel: Schattenschwestern - Feehan, C: Schattenschwestern - Conspiracy Game Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
Vom Netzwerk:
ungewaschene Männer und hörte Stimmen. Sie wich augenblicklich ans Ufer zurück, veränderte ihre Hautfarbe und verließ sich darauf, dass auch ihre dunkle Kleidung zu ihrer Tarnung beitrug. Als drei bewaffnete Soldaten näher kamen, sah sie sich um und vergewisserte sich, dass sie allein war, bevor sie in die Hocke ging und mühelos rund zehn Meter hoch ins Geäst eines Baums
sprang. Sie verhielt sich vollkommen still, als sie unter ihr vorbeikamen und auf dem Waldboden nach Spuren suchten. Die Soldaten machten eindeutig Jagd auf jemanden, und Briony begriff, dass es eine Dummheit gewesen war, sich so weit von dem Schutz zu entfernen, den ihr ihre Brüder boten. Das mussten die Rebellen sein, die von allen gefürchtet wurden. Sie beobachtete sie, wie sie sich verstohlen durch den Wald in Richtung Stadt bewegten.
    Briony wartete, bis sie die Männer nicht mehr hören konnte, und sprang erst dann auf den Boden. Mit einem kleinen Seufzer des Bedauerns watete sie wieder ins Wasser hinaus. Sogar hier, am Rande der Wildnis, war sie nicht wirklich allein. Wieder beugte sie sich hinunter, um ihren Schal in den kühlen Fluss zu tauchen. Sie wollte nicht zurückgehen; schon allein bei dem Gedanken wurde ihr Mund trocken. Plötzlich kräuselte sich das Wasser um sie herum. Das war die einzige Warnung. Ein Arm, der mehr von einer Stahlschlinge hatte, schlang sich von hinten um ihre Kehle, und jemand presste ihr die Spitze eines Messers gegen die Rippen.
    »Schrei bloß nicht.« Die Stimme war gesenkt und klang doch so drohend, dass Briony zusammenzuckte. Der Körper des Mannes, der sie gefangengenommen hatte, fühlte sich an wie eine Eiche, absolut unnachgiebig, und er hielt sie so, dass sie keine echte Chance hatte, ihm zu entkommen, ohne sich ernsthafte Verletzungen zuzuziehen.
    Sie zählte ihre Herzschläge, um ihren Atem zu verlangsamen. »Das hatte ich nicht vor.«
    Er sprach Englisch mit amerikanischem Akzent. »Du bist ein Schattengänger. Was zum Teufel hast du hier zu suchen?«
    Die Stimme war eher ein Flüstern in ihrem Innern als in
ihrem Ohr. Sie wusste, dass sie starke telepathische Kräfte besaß, aber hier ging es um mehr. Und seine Gefühle teilten sich ihr nicht mit. Diese Erkenntnis verblüffte sie. In ihrem ganzen Leben waren ihr die überwältigenden Gefühle anderer eine Last gewesen, sogar im Umgang mit ihren Angehörigen. Im ersten Moment war sie derart schockiert, dass ihr Gehirn sich weigerte, diese Information zu verarbeiten. Sie hielt vollkommen still und versuchte, es logisch zu durchdenken, wobei sie das beharrliche Flüstern in ihrem Ohr ignorierte.
    Die Spitze des Messers berührte ihre Haut, und Briony zuckte zusammen. »Tu das noch einmal, und du wirst mich von einer weniger netten Seite kennenlernen«, zischte sie. Konnte sie es mit ihm aufnehmen? Er war stärker als jeder Mann, mit dem sie jemals trainiert hatte. Sie spürte die Kraft, die in ihm strömte, und nahm Dinge wahr, die ihn von anderen Menschen unterschieden – dieselben Dinge, die auch sie von anderen unterschieden und über deren Vorhandensein bei ihr selbst sie sich schon immer im Klaren gewesen war. Wieder zwang sie sich, ruhig zu bleiben. Niemand war so wie sie, noch nicht einmal ihre Familie. Woher wusste sie, dass er ihr glich?
    »Wer bist du?«, fragte sie, obwohl sie wusste, dass er ihr nicht antworten würde. Er war mit Sicherheit beim Militär. Möglicherweise ein Söldner.
    »Was zum Teufel hat ein Schattengänger hier zu suchen? Wenn du mir nicht innerhalb von fünf Sekunden antwortest, fange ich an, dir Körperteile abzuschneiden.«
    »Ich weiß nicht, was ein Schattengänger ist. Ich trete auf dem Musikfestival auf. Ich führe mit meinen Brüdern, den Flying Five, Luftakrobatik auf. Ich bin eines der fünf Mitglieder der Truppe.«

    Einen Moment lang herrschte Schweigen. »Warum zum Teufel sollte ein Zirkus auf einem Musikfestival auftreten?«
    »Das wüsste ich auch gern«, sagte Briony. »Ich bin noch nicht dahintergekommen, aber sie haben meinen Brüdern und mir einen gehörigen Batzen Geld dafür bezahlt, dass wir herkommen.« Er hatte keinen Moment lang in seiner Wachsamkeit nachgelassen.
    Der Mann, der sie gefangen hielt, stieß ungeheuer derbe Flüche aus. »Ich habe gesehen, wie du auf diesen Baum gesprungen bist und deine Hautfarbe verändert hast, um dich deiner Umgebung anzupassen. Belüge mich nicht noch einmal. Das kann außer einem Schattengänger niemand bewerkstelligen. Kein Mensch auf

Weitere Kostenlose Bücher