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Schattenschwestern - Feehan, C: Schattenschwestern - Conspiracy Game

Schattenschwestern - Feehan, C: Schattenschwestern - Conspiracy Game

Titel: Schattenschwestern - Feehan, C: Schattenschwestern - Conspiracy Game Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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Eine Minute verging, dann zwei Minuten. Aus drei Minuten wurden fünf Minuten,
aus fünf Minuten zehn. Die Soldaten blieben, kauerten am Fluss und zeichneten eine Landkarte in die feuchte Erde. Fünfzehn Minuten gingen vorüber. Jack atmete noch langsamer aus als bisher.
    Die Finger der Frau gruben sich tiefer in seinen Arm. Die Anspannung nahm merklich zu, und er fühlte ihr wachsendes Grauen davor, zu ertrinken, aber sie hielt bemerkenswert still. Die Minuten vergingen, und er rechnete damit, dass sie in Panik geraten würde. Er war darauf vorbereitet, doch sie hielt durch und zwang sich, die Luft so langsam auszustoßen, dass sie unter Wasser bleiben konnte. Sie war bestens ausgebildet, so viel stand fest, aber ihr ging die Luft aus, und sie musste auftauchen. Er nahm ihr Grauen in seinem Innern wahr – es war erdrückend und schmeckte bitter in seinem Mund.
    Jack versuchte ihre Ängste zu ignorieren, doch die Empathie zwischen ihnen war zu stark und ließ ihm keine andere Wahl. Er nahm ihren Kopf zwischen seine Hände, drehte ihr Gesicht zu sich um und beugte sich vor, bis seine Lippen ihre federleicht streiften. Das war ein Fehler. Er fühlte diese federleichte Berührung von Kopf bis Fuß, ein wüstes Hämmern seines Herzens, eine Straffung in seinen Lenden und noch etwas Tieferes, das in seinem Innern in Bewegung geriet und sich verlagerte. Er atmete in ihren Mund, so dass er buchstäblich zu der Luft wurde, die sie einatmete, und sie ihn tief in ihren Körper aufnahm, wo er hingehörte.
    Was zum Teufel hatte ihn auf diesen Gedanken gebracht? Er hätte schwören können, dass er nicht nur einen Stromstoß fühlte, der durch seine Adern schoss, sondern er wollte Besitz von ihr ergreifen – und er war ein Mann, der in einer Beziehung zu einer Frau nicht zu starken sexuellen oder
emotionalen Reaktionen neigte, denn das ließ er nicht zu. Er mied Bindungen, und doch drängte ihn jede Zelle seines Körpers – und seines Gehirns –, sie noch enger an sich zu ziehen und Besitz von ihr zu ergreifen. Er sah ihr direkt in die Augen, die vor Angst riesig und doch entschlossen waren, sich diese Furcht nicht anmerken zu lassen. Wie konnte jemand so große Angst haben und doch so unglaublich still sein, sich der Gefahr derart bewusst sein? Es erforderte Mut und Disziplin, unter Wasser zu atmen, wenn einen der Selbsterhaltungstrieb an die Oberfläche drängte.
    Er schlang seinen Arm um ihre Taille, um ihr Halt zu geben, und versuchte ihr die Zuversicht einzuflößen, dass sie weder angegriffen werden noch ertrinken würden. Es ist alles in Ordnung, Kleines. Er flüsterte die Worte in Gedanken und versuchte sich etwas einfallen zu lassen, was er tun könnte, um ihr zu zeigen, dass er sie nicht zwingen würde, unter Wasser zu bleiben, wenn ihnen die Luft ausging. Er konnte kämpfen, wenn es sein musste, obwohl er in schlechter Verfassung war und nicht riskieren wollte, dass Schüsse fielen. In der Nacht würde jeder Schuss weithin zu hören sein. Er wollte die Armee des Generals nicht anlocken. Ich lasse dich nicht hier sterben. Was sagten Männer eigentlich zu Frauen, um ihnen ihre Ängste zu nehmen? Herrgott noch mal, er wusste es nicht. Solche Dinge entzogen sich seiner Kenntnis; er hatte andere Spezialgebiete.
    Jack merkte, dass sie restlos erstarrt war. Ihre Augen waren noch größer geworden, und sie starrte ihn an, als sei ihm ein zweiter Kopf gewachsen. Es war ganz ausgeschlossen, den Schock zu heucheln, den er auf ihrem Gesicht sah. Was auch immer diese Frau sein mochte, sie war kein Mitglied der paranormalen Einheiten, mit denen er trainiert
hatte. Sie hörte ihn. Ihre telepathischen Kräfte waren ebenso stark ausgeprägt wie seine. Du kannst mich hören. Es war eine Feststellung, keine Frage.
    Einer der Soldaten watete in den Fluss und lenkte Jacks Aufmerksamkeit wieder auf die akute Gefahr. Die Situation war kritisch. Da er seinen Atem mit ihr geteilt hatte, ging auch ihm die Luft aus, und der Soldat hatte die Frau beinah erreicht. Rühr dich nicht. Er legte möglichst viel Nachdruck in seine Stimme, ein Befehl, der absoluten Gehorsam verlangte. Diesmal umrahmte er ihr Gesicht mit beiden Händen und beugte sich vor, um seine Lippen auf ihren Mund zu pressen und Luft in ihre Lunge zu zwängen. Verstanden?
    Verdammt noch mal. Er konnte weder gegen seinen beschleunigten Herzschlag noch gegen das eigentümliche Flattern in seiner Magengrube etwas unternehmen, doch beides entsprang keineswegs der Furcht vor den

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