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Schattenschwestern - Feehan, C: Schattenschwestern - Conspiracy Game

Schattenschwestern - Feehan, C: Schattenschwestern - Conspiracy Game

Titel: Schattenschwestern - Feehan, C: Schattenschwestern - Conspiracy Game Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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Hintern und rutschte durch den schmalen Bogengang aus Brombeersträuchern über ihrem Kopf, die einen Tunnel bildeten. Sie kroch rasch weiter, entfernte sich schnell vom Eingang der Schlucht und hielt
sich nah am Boden, wo der dunkle Rauch weniger dicht war. Begierig schnappte sie frische Luft, sog sie tief in ihre brennende Lunge ein und versuchte, sich das gute Auge zu wischen, damit sie wieder klarer sehen konnte.
    Dornige Ranken verfingen sich in ihrem Haar, hielten ihr Vorankommen auf, zogen ihren Kopf zurück und rissen schmerzhaft an ihrer Kopfhaut. Als sie eine Hand nach hinten streckte, um sich zu befreien, stachen die Dornen sie in die Finger und die Handfläche. Der schwarze Rauch schloss sich wie eine Mauer um sie, die Brombeersträucher erschienen ihr wie die Stäbe eines Käfigs, und sie wurde von Klaustrophobie gepackt.
    Jack!
    Ich bin da, Kleines. Gerate mir bloß nicht in Panik. Wir sind fast in Sicherheit. Bleib in Bewegung. Folge dem Pfad bis ans Ende. Er führt dich zum Lager. Ken und ich müssen unsere Rückendeckung sichern und für jeden, der uns folgen könnte, ein paar kleine Überraschungen vorbereiten.
    Allein schon der Klang seiner Stimme hielt ihre Furcht in Schach. Briony kroch weiter. Der Tunnel wurde etwas breiter, doch die Dornen verfingen sich immer noch in ihren Kleidungsstücken und rissen wie Krallen an ihrer Haut. Hinter ihr ertönten weitere Schüsse, und sie legte eine Hand auf die Waffe im Bund ihrer Jeans, um sich zu vergewissern, dass sie da war.
    »Ich bin direkt hinter dir«, sagte Ken, und seine Stimme verblüffte sie. Durch den Lärm der Explosionen und die Konzentration, die es ihr abverlangte, rasch durch die Dornensträucher voranzukommen, hatte sie gar nicht gemerkt, wie dicht er hinter ihr war.
    »Wo ist Jack?«
    »Jack spielt gern mit Sprengstoff. Im Moment hat er
gerade seinen Spaß daran. Bleib in Bewegung. Wir haben es gleich geschafft.«
    »Ich kann den Hubschrauber hören. Er macht komische Geräusche.«
    »Ich habe ihn getroffen. Das verflixte Ding ist auf die Seite gekippt und hat mir meinen Schuss vermasselt. Das werde ich mir von Jack noch lange anhören müssen.«
    »Konntest du erkennen, ob Luther in dem Hubschrauber war?«, fragte sie eifrig.
    »Ich habe ihn nirgends entdeckt, aber andererseits hat Jack auf ihn geschossen, also wird er wahrscheinlich ärztlich versorgt werden müssen. Warte.« Ken legte ihr eine Hand auf die Schulter und verstummte.
    Briony hielt den Atem an, um keinen Laut von sich zu geben, während er gebannt lauschte. Kleine Geräusche drangen in den Brombeertunnel – das Huschen einer Eidechse über Felsgestein, das Summen von Bienen in der Nähe, der Ruf eines Vogels und das Keckern eines Eichhörnchens in der Ferne.
    »Wir müssen nur noch ein paar Minuten weiterkriechen, und dann stößt du auf eine undurchlässige Wand von Sträuchern. Es ist nicht einfach, das verflochtene Gestrüpp zur Seite zu schieben, denn es sind alles Dornensträucher. Wenn ich mich an dir vorbeischlängeln könnte …«
    »Bist du übergeschnappt? Hier ist kein Platz, um sich an mir vorbeizuschlängeln. Ich komme da schon durch.«
    »Und wenn Jack feststellt, dass du teuflisch viele Kratzer abgekriegt hast, dann kann ich was erleben. Ist dir schon aufgefallen, dass sein Beschützerinstinkt, wenn es um dich geht, nicht zu bremsen ist?«
    Ihr Gelächter klang gedämpft. »Mir ist aufgefallen, dass
er so ziemlich jedem gegenüber Beschützertriebe entwickelt. Er scheint es bloß nicht zu merken.« Sie warf ihm einen Blick über die Schulter zu und war froh, dass sie sich weit genug von den wogenden Rauchschwaden entfernt hatten. »Du passt ständig auf ihn auf, stimmt’s?«
    Ken zuckte die Achseln. »Gewisse Dinge kann ich nun mal besser als er – und er deckt mir bei anderen Dingen den Rücken, also klappt alles bestens.«
    Und in diesem Moment, Ken, beschützt du das, was mir am teuersten ist. Für das, was du heute für mich getan hast, werde ich mich niemals erkenntlich zeigen können.
    Halt den Mund, du Blödmann, sonst bringst du mich noch zum Heulen. Kens Antwort triefte vor Sarkasmus, aber in Wirklichkeit sah es so aus, dass die unverhüllten Gefühle, die Jack ihn sehen ließ, genügten, um ihm tatsächlich Tränen in die Augen zu treiben.
    Als Briony auf etwas stieß, was wie ein gigantisches Brombeergestrüpp wirkte, ging ihr plötzlich auf, dass Ken sich in Gegenwart anderer Menschen kein bisschen weniger unwohl fühlte als Jack, dass er

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