Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Schattenschwingen - Die dunkle Seite der Liebe - Heitmann, T: Schattenschwingen - Die dunkle Seite der Liebe

Schattenschwingen - Die dunkle Seite der Liebe - Heitmann, T: Schattenschwingen - Die dunkle Seite der Liebe

Titel: Schattenschwingen - Die dunkle Seite der Liebe - Heitmann, T: Schattenschwingen - Die dunkle Seite der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanja Heitmann
Vom Netzwerk:
mir durch dich bewusst geworden ist. Wir werden die Sphäre wieder aufbauen, rein nach unseren Gesetzen, vollkommen losgelöst von der Menschenwelt. An dieser Idee musst du dich festhalten und ich werde dir dabei helfen … wenn du mich lässt.«
    Zu meinem Erstaunen überkam mich nicht das Bedürfnis, Asami brüsk zurückzuweisen, weil er nicht einmal ansatzweise begriff, was Mila für mich bedeutete. Stattdessen verspürte ich Dankbarkeit, was jedoch nichts daran änderte, dass ich den von ihm angebotenen Weg nicht einschlagen konnte.
    »Ich erkenne dein Angebot wirklich hoch an.« Meine Kehle zog sich beim Sprechen schmerzhaft zusammen, doch ich ignorierte es. »Außerdem weiß ich auch, was es dich kostet, in die Menschenwelt einzukehren, um nach mir zu sehen. Ich bin dir dankbar. Trotzdem kann ich Mila nicht aufgeben, selbst wenn sie mich niemals wieder in ihrer Nähe dulden sollte. Ich werde bleiben und warten.«
    Vollkommen unerwartet schlug Asami sich die Hand vors Gesicht, allerdings nicht schnell genug. Mir entging sein kummervoller Ausdruck nämlich nicht. Dann fasste er nach meinem Arm, und ich glaubte schon, er wolle mich erneut an sich reißen. Doch er begnügte sich damit, mich festzuhalten.
    »Du musst zurückkommen.«

    »Nein«, sagte ich behutsam. »Ich kann nicht. Die Sphäre existiert nicht mehr für mich.«
    »Sag so etwas nicht!« Asami wurde zwar lauter, es war jedoch keine Wut, die seinen Ton beherrschte, sondern Verzweiflung. »Samuel, versteh doch… komm zurück in die Sphäre … wir brauchen dich dort, das weißt du. Es gibt so viel zu tun. Ein Neuanfang, das ist die Herausforderung, der wir beide uns zusammen stellen müssen. Du bist so begabt, da ist es einfach deine Pflicht …« Asami stockte, als tobe ein innerer Kampf in ihm. Sein Gesicht war reines Weiß vor Anspannung. »Komm zu mir«, flüsterte er schließlich.
    Einen Moment lang wusste ich nicht, was ich darauf erwidern sollte. Er hatte eine Grenze überschritten und ich konnte ihm unmöglich folgen. »Bitte. Ich will dich nicht verletzen, Asami.«
    »Miyamoto.« Er hatte den Blick niedergeschlagen und gab auch den Griff um meinen Arm wieder auf. »Mein Name lautet Miyamoto.« Er erhob sich und ging auf die Wohnwagentür zu. »Ich gehe jetzt zu Ranukens Birke. Wenn du deine Meinung änderst, kannst du dir sicher sein, dass ich dich in der Sphäre erwarte. An dem Ort, zu dem wir beide gehören.«
    Ich wollte ihm hinterherhechten, wollte retten, was in den letzten Tagen an Freundschaft zwischen uns entstanden war. Aber damit hätte ich ihn nicht ernst genommen, hätte geleugnet, was er mir mit klaren Worten gesagt hatte. Ihm meinen Respekt zu bekunden, erschien mir jetzt wichtiger als alles andere. Gerade wenn es um Miyamoto Asami ging.

26
Neustart mit Schwierigkeiten
    Mila
    Heute war Montag, der schrecklichste aller Wochentage. Es sprach also nichts dagegen, wenn ich die Schule ein weiteres Mal ausfallen ließ. Irgendwie kam sie mir nicht mehr im Geringsten wichtig vor.
    Nachdem ich mich aus Shirins Erinnerung befreit hatte, waren wir noch lange nebeneinander sitzen geblieben, ohne ein Wort zu wechseln. Was hätte ich auch sagen können? Die Eindrücke waren so intensiv gewesen, dass es mir vorkam, als hätte ich diese schrecklichen Momente selbst erlebt, und ich fühlte mich schlichtweg überfordert. Vermutlich hätte nicht einmal meine Mutter gewusst, wie man mit einer solchen Geschichte umging. Ich verspürte ein heilloses Durcheinander aus Mitleid und Zorn, weil Shirin einerseits Schlimmes durchlitten hatte, andererseits aber auch vieles freiwillig von Ask hingenommen hatte. Und das alles aus blinder Liebe. Dass zum Schluss sie es gewesen war, die den mächtigen Schatten zu Fall gebracht hatte, machte es besser, aber nicht richtig gut. Froh war ich nur darüber, dass sie die Größe aufbrachte, zu ihrer Vergangenheit zu stehen. Irgendwann war ich vor Erschöpfung eingeschlafen, während sie noch neben mir saß.
    Als ich am Morgen aufwachte, war ich dennoch erleichtert, dass sie nicht da war. Mein Körper schmerzte wie nach einer schweren Grippe. Selbst eine heiße Dusche kam nicht
gegen das Ziehen in meinen Gliedern und die Erschöpfung an. Ein wenig orientierungslos kehrte ich schließlich in mein Zimmer zurück, ohne eine Idee, was ich als Nächstes tun sollte. Ich knabberte gerade an den Resten meiner Schokoladentafel, um ein wenig Energie zu tanken, als ein gerädert aussehender Rufus zur Tür hineinkam.
    »Alles

Weitere Kostenlose Bücher