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Schattenschwingen - Die dunkle Seite der Liebe - Heitmann, T: Schattenschwingen - Die dunkle Seite der Liebe

Schattenschwingen - Die dunkle Seite der Liebe - Heitmann, T: Schattenschwingen - Die dunkle Seite der Liebe

Titel: Schattenschwingen - Die dunkle Seite der Liebe - Heitmann, T: Schattenschwingen - Die dunkle Seite der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanja Heitmann
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bestimmt sofort zur Discoqueen gekrönt worden. Fehlte nur noch eine Prise Glamour-Make-up.
    Asamis Gesichtzüge verhärteten sich. »Sieht ganz so aus, als hätte dieser Junge eben übertrieben, was deinen Zustand betrifft. Er sagte, du wärst nicht ansprechbar. Stattdessen amüsierst du dich allem Anschein ganz gut, wenn ich dein Grinsen richtig interpretiere.«
    »Es ist nur …« Ich brach ab. Denn ganz gleich, was ich hervorbringen würde, ich konnte nur verlieren. »Ich bin, ehrlich gesagt, ziemlich erstaunt, dich in der Menschenwelt zu sehen, Asami.«
    Nach wie vor blickte er auf mich nieder. »Ich bin gezwungenermaßen hier. Zum zweiten Mal … und wieder deinetwegen.«
    »Da habe ich wohl irgendwas verpasst. Warum denn meinetwegen? «
    Ranuken, dem die Erleichterung darüber, mich in einem einigermaßen gefestigten Zustand anstatt kurz vor der Auflösung anzutreffen, ins Gesicht geschrieben stand, machte eine beschwichtigende Geste. »Nachdem Mila erzählt hat, was zwischen euch vorgefallen ist, hielten wir es für das Beste, dass Shirin bei Mila bleibt und ich Kastor hole, damit wir uns um dich kümmern. Leider bin ich in der Sphäre sofort Asami in die Arme gelaufen, der wie eine Klette an mir kleben geblieben ist. Kann ja nicht allein wechseln, unser Erster Wächter, wollte aber unbedingt zu dir. Wird langsam Zeit, dass er hinter das Geheimnis seiner schwarzen Augen kommt.« Ranuken zog eine Schnute.
    »Seine Birke mag mich«, erklärte Asami achselzuckend.
    »Tut meine Birke nicht! Und wenn du das noch einmal behauptest, dann kannst du allein zusehen, wie du wieder in
die Sphäre gelangst. Ich werde dir nämlich ganz bestimmt nicht helfen, du Baumverführer.«
    Das war eindeutig besser, als denselben Song immer wieder im Kreis zu hören. Meinetwegen konnten die beiden sich bis ans Ende der Zeit gegenseitig das Wasser abgraben. Zwar setzte mir nach wie vor ein dumpfes Ziehen in meiner Brust zu, aber dieser unverhoffte Besuch war wie das Auftauchen aus einem dunklen Traum. Auch wenn es nur für eine kurze Weile sein mochte, so genoss ich es doch, diese zwei grundverschiedenen Schattenschwingen bei mir zu haben. Als Ranuken ein Paket roter Lakritze hervorholte, hätte ich sogar fast einen Streifen genommen.
    Offenbar hatte Ranuken sich unterdessen noch lange nicht ausreichend an Asami dafür gerächt, dass seine heiß geliebte Birke beim gemeinsamen Wechseln fremdgeflirtet hatte. »Wusstest du eigentlich, dass Asami ein Mädchenname ist?«, fragte er mich spitzbübisch.
    »Du kennst dich mit japanischen Vornamen aus?« Ich war ernsthaft beeindruckt. Mit meinem Eintreten in die Sphäre hatten die Schattenschwingen alles über den Jetztzustand der Menschenwelt erfahren, soweit ich ihn denn kannte. Japanische Vornamen gehörten allerdings nicht zu meinem Wissensschatz.
    »Klar kenn ich mich aus.« Ranukens Grinsen war so breit, wie seine Brust vor Stolz geschwollen war. »Ich habe mir Milas Manga-Sammlung angeschaut, und zwar auch die Hefte, die sie bei ihrer Unterwäsche versteckt. Da kann man echt was lernen und zwar nicht nur, dass Asami ein Mädchen ist.«
    Weil Milas Name mein Auftauchen aus der Dunkelheit rasch wieder zu beenden drohte, hielt ich mich verzweifelt an der Flachserei fest. »Und, Asami: Bist du ein Mädchen? «

    Asami seufzte mit der unnachahmlichen Mischung aus Resignation und Verachtung, die mir mehr als vertraut war. »Du erwartest doch nicht ernsthaft, dass ich auf diesen Unfug antworte?«
    Ranuken steckte sich eine rote Lakritzstange in den Mund. »Nun tu mal nicht so überheblich, meine Beste. Schließlich habe ich Beweise, schwarz auf weiß. Also, diese Mangas … Ihr Japaner seid echt ein Völkchen, Mannomann. « Seit Ranuken sicher sein konnte, dass Asami ihm nichts antat, solange er unter meinem Schutz stand, war er ganz schön übermütig geworden. Nichts an ihm verriet mehr, dass ihm vor ein paar Tagen noch allein der Gedanken an den Ersten Wächter den Schweiß auf die Stirn getrieben hatte.
    Immer noch würdigte Asami ihn keines Blickes, sondern sah mich abwartend an. Mittlerweile konnte ich seine Körperhaltung lesen, selbst wenn er sich nicht bewegte. Und wie er gerade dastand, verriet, dass er kurz vor der Explosion stand. Man brauchte kein Genie sein, um zu wissen, dass Asami es hasste, auf seinen irdischen Ursprung angesprochen zu werden. Noch mehr, als er es hasste, Ranukens Unsinn ertragen zu müssen.
    »Ach, Namen. Wen kümmert schon dieser Kram? Ich durfte mir

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