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Schattenschwingen - Die dunkle Seite der Liebe - Heitmann, T: Schattenschwingen - Die dunkle Seite der Liebe

Schattenschwingen - Die dunkle Seite der Liebe - Heitmann, T: Schattenschwingen - Die dunkle Seite der Liebe

Titel: Schattenschwingen - Die dunkle Seite der Liebe - Heitmann, T: Schattenschwingen - Die dunkle Seite der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanja Heitmann
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ihrer Betüddelei. Die ist quasi mit den Hühnern neben meinem Krankenbett aufgetaucht und jetzt gerade zum ersten Mal in die Cafeteria verschwunden. Und das auch nur, weil ich ein absolutes Verlangen nach Bratwurst verspüre. Hoffentlich haben die da um diese Zeit schon welche auf Lager. Als meine beste Freundin schuldest du es mir übrigens, hier aufzutauchen und meiner Mom den Weg zu versperren, wenn sie das nächste Mal ihre Hand prüfend auf meine Stirn legen will. Ihr Geglucke
macht mich kränker als dieser piepsende Monitor, an dem ich dranhänge.«
    »Super! Klar! Ich meine, ich komme. Sofort. Wir beide müssen uns ganz dringend über die Schattenschwingen und ihre Welt unterhalten.«
    »Nein, müssen wir nicht.« Lena legte eine solche Bestimmtheit in ihre Aussage, dass ich unwillkürlich zusammenzuckte. »Wir werden auf keinen Fall über das reden, was geschehen ist, und auch nicht über das Drumherum. Ich darf im Augenblick nicht einmal daran denken, ansonsten bekomme ich richtig übel Herzrasen und dann lassen die mich nie aus diesem Laden raus. Dieses Wochenende hat es nie gegeben, verstanden?«
    Ich brachte kein Wort über die Lippen, aber Lena nahm mein Schweigen offenbar als Zustimmung.
    »Gut, wir sehen uns dann also gleich. Und wehe, du bummelst herum. Ach, ja, eins noch. Bring mir bitte was zum Lesen mit. Was Anständiges. Dein Biobuch oder so.«
    »Mach ich. Bis gleich«, brachte ich stockend heraus, dann legte ich das Handy beiseite.
    Lena hatte also beschlossen, vorläufig den Mantel des Schweigens über die Geschehnisse bei den Wellenbrechern zu legen. Oder sogar über alles, was passiert war, nachdem Ranuken vor drei Tagen bei ihr angerufen und ihr Tipps für die Theaterprobe bei Mein-Gott-Walter gegeben hatte. Sie würde einfach so tun, als wäre nichts passiert. Das wunderte mich nicht – so war es zweifelsohne erst einmal leichter für sie.
    Langsam sickerte die Freude über ihren Anruf in mich hinein. Darüber, dass sie weiterhin meine Freundin war. Wenn ich es geschickt anstellte, würde ich diese Wunde heilen können. Das war doch zumindest schon einmal ein Anfang!

27
Feuer und Asche
    Ich sprintete gerade die Treppe ins Wohnzimmer hinab, als sich eine verdächtig große Aschewolke in unserem Kamin ausbreitete. Die feinen Partikel verdichteten sich rasch, während ich zu Shirin blickte, die aus dem Garten herbeigeeilt kam. In den Händen hielt sie einen Strauß verwelkter Rosen, die gerade wie durch Zauberhand wieder ihre Köpfe zu heben begannen. Hätte sich nicht gerade ein Schatten in der Aschewolke abgezeichnet, dann hätte ich ihr die Blumen weggenommen und ihr erklärt, dass ich keine Schattenschwingen-Magie im Garten meiner Mutter dulde. Meine Nerven lagen wirklich blank. Aber da hatte sie das Grün auch schon fallen lassen, um sich mit ausgebreiteten Flügeln vor mir aufzubauen. In der Hand hielt sie das Gartenmesser, als handele es sich um ein Schwert.
    »Shirin, geh beiseite. So kann ich doch nichts sehen.«
    Meinen Versuch, an ihr vorbeizukommen, blockte sie geschickt ab. Shirins Aura leuchtete auf wie ein Flutscheinwerfer und sie erschien mir mit einem Schlag viel größer und vor allem entschieden präsenter als zuvor. Ein Abbild der Frau, die die Willenskraft aufgebracht hatte, dem Schatten eine Klinge ins Herz zu rammen. Dann erlosch dieses Bild genauso rasch, wie es aufgelodert war, und Shirin ließ das Gartenmesser sinken.
    »Ach, du bist es. Und du hast den Unruhestifter mitgebracht. «

    Endlich schloss sie ihre Schwingen, sodass ich einen Blick auf den Eindringling werfen konnte. Oder vielmehr: auf die Eindringlinge. Ein mit Asche bestäubter Kastor befreite sich gerade aus der Umarmung jener Schattenschwinge, die Sam mit dem Namen Nikolai angesprochen hatte. Jener Schattenschwinge, die mit ihrem unbedachten Erscheinen ein solches Unglück ausgelöst hatte. Automatisch ballte ich die Hände zu Fäusten und unterdrückte leidlich das Bedürfnis, sie diesem ungewöhnlich schönen Jungen mitten ins Gesicht zu rammen. Stattdessen knallte ich wütend meine Tasche auf den Tisch, um die Hände in die Hüften stemmen zu können.
    »Was macht dieser Mistkerl in meinem Kamin? Wenn er nicht sofort verschwindet, werde ich ihm ein solches Feuer unter dem Hintern machen, dass nicht einmal ein Aschestäubchen von ihm übrig bleibt!«
    Nikolai zuckte zusammen, doch bevor er etwas erwidern konnte, schob sich Kastor vor ihn und schenkte mir ein schmales Lächeln, während er sich den

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