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Schattenschwingen - Die dunkle Seite der Liebe - Heitmann, T: Schattenschwingen - Die dunkle Seite der Liebe

Schattenschwingen - Die dunkle Seite der Liebe - Heitmann, T: Schattenschwingen - Die dunkle Seite der Liebe

Titel: Schattenschwingen - Die dunkle Seite der Liebe - Heitmann, T: Schattenschwingen - Die dunkle Seite der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanja Heitmann
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es fühlte sich wundervoll an. Wie es mich von allem unnötigen Ballast befreite. Das Weiße Licht war gut.
    Aber wie konnte etwas Gutes einem die Haut wegbrennen?
    Das würde es nicht tun. Ruhig bleiben, es zulassen.
    Nur ist es schlicht unmöglich, ruhig zu bleiben, wenn ein magisches Reinigungsfeuer in die eigenen Gehirnwindungen eindringen will.
    Wie sollte ich mich noch einmal verhalten?
    In einem fort schwirrte dieses Durcheinander an Gedanken durch meinen Kopf, während sich die erlösende Wirkung, die ich bei meiner ersten Begegnung mit dem Weißen Licht erfahren hatte, nicht einstellen wollte. Wenn ich mich nach einer Sache ganz bestimmt nicht sehnte, dann war es die Auslöschung meiner Persönlichkeit mit allem Drum und Dran. Schließlich hatte mein Ich am Abend noch ein Date.
    Alles um mich herum war gleißendes Weiß, es gab kein Oben und kein Unten. Ich fragte mich, wie es Kastor bloß gelang, das Leuchten meiner Aura auszumachen. Ich hatte jedenfalls nicht die geringste Ahnung, wo er sich gerade befand. Dafür glaubte ich zu spüren, wie die Haut auf meinen Unterarmen Blasen schlug.
    Eine Hand legte sich auf meine Schulter. »Sam, hör auf,
dich gegen das Weiße Licht zu wehren. Akzeptiere, was es tut, dann verbrennt es dich auch nicht. Besinn dich unterdessen auf deine eigenen Fähigkeiten. Das ist alles, was zählt.«
    Ja, großartig! Und wie genau funktionierte das noch einmal? Anstatt zu einer Schimpfattacke anzusetzen, für die mir mittlerweile bestimmt die Auswahl an Wörtern fehlte, weil das Weiße Licht sie gelöscht hatte, ließ ich meine Ängste los und tastete nach jenem Etwas in mir, das zwar kein Körperteil im eigentlichen Sinne war, mir jedoch vertrauter erschien als mein Gesicht: meine Aura. Es ist schwierig zu beschreiben, wie sich diese Form von Energie, aus der auch meine Schwingen gesponnen waren, anfühlte. Vermutlich, weil ich dazu auf Worte aus der Menschenwelt zurückgreifen musste, der diese Art von Energie fremd war. Am ehesten ähnelt es der Spannung, die entsteht, kurz bevor zwei Menschen ihre Handflächen gegeneinanderpressen. Wie ein magnetisches Feld. Nur war die Aura viel mehr als das.
    Kaum ließ ich zu, dass außer dem Empfinden der Aura nichts anderes mehr von Bedeutung war, flammte sie um mich herum auf wie ein Strahlenkranz, sodass mir sogar Kastors Schattenschwingen fast strahlend weiß erschienen. Auf seine kantig geschnittenen Gesichtszüge stahl sich ein Lächeln, denn ich hatte es geschafft. Ich wollte es gerade erwidern, da bemerkte ich, dass ich mich in Schräglage befand. Schon sackte ich ein ganzes Stück in der Luft ab. Offensichtlich galt die Schwerelosigkeit nur für jene, die der Magie ausgeliefert waren. Bevor ich meine Schwingen ausrichten konnte, kehrte das Weiße Licht in mein Bewusstsein zurück. Als ich es erneut gebannt hatte, war Kastor bereits nur noch ein Fleck in der Ferne, dessen Silhouette von der flirrenden Luft verzerrt wurde.
    Ich wollte ihm nachsetzen, doch sobald ich zu einem
ordentlichen Flug überging, bekam ich das Weiße Licht zu spüren. Offensichtlich brauchte es einiges an Übung, um in diesem Gebiet zu bestehen. Nun, Kastor erwartete ja auch nicht mehr von mir, als dass ich seinen Leuchtturm spielte. Alles, was ich tun musste, war, meine Aura strahlen zu lassen. Und dabei konnte ich ja ein wenig meine Schwingen bewegen, nur um herauszufinden, wie das so funktionierte.
    Im Nachhinein habe ich nicht die geringste Ahnung, wie viel Zeit verging, während ich bei meinen Flugversuchen immer wieder im Weißen Licht endete. Aber ich hielt mich allmählich besser, und das allein reichte mir zur Motivation. Es war einfach zu seltsam, durch etwas zu fliegen, das sich wie tausendfach gebrochene Luft oder ein Strahlennetz anfühlte. Jeglicher Widerstand, und mochte es nur eine lebensmüde Möwe sein, die in dieses Netz geriet, wurde weitergetragen und versetzte mir einen leichten Schlag. Auf diese Weise hatte Kastor also als Wächter den Schutzwall kontrolliert: indem er die Verbindung zwischen dem Netz und seiner Aura abgetastet hatte. Deshalb hatte er mich finden können, bevor das Weiße Licht mich auslöschte. Nur andersherum wollte es mir nicht gelingen: Von Kastor war keine Spur zu entdecken.
    Meine zunehmende Beunruhigung trieb mich voran, immer tiefer ins Weiße Licht, nun ganz konzentriert darauf, wenigstens eine Spur von Kastor zu entdecken. Doch da war nichts. Wahrscheinlich gelang es mir noch nicht richtig, das Weiße Licht

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