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Schattenschwingen - Zeit der Geheimnisse - Heitmann, T: Schattenschwingen - Zeit der Geheimnisse

Schattenschwingen - Zeit der Geheimnisse - Heitmann, T: Schattenschwingen - Zeit der Geheimnisse

Titel: Schattenschwingen - Zeit der Geheimnisse - Heitmann, T: Schattenschwingen - Zeit der Geheimnisse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanja Heitmann
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tun, in der Menschenwelt ist mir das schließlich auch einigermaßen gelungen.
    Die Verbindung war in Wirklichkeit also gar nicht schwach, sondern du hast sie vor mir verborgen? Ich konnte es einfach nicht glauben.
    Du warst so beunruhigt darüber, dass ich den Ring trug, da wollte ich dir nicht auch noch zumuten, dich damit auseinanderzusetzen. Vor allem nicht, nachdem du so ausdrücklich betont hast, die schwache Verbindung zwischen uns würde beweisen, dass wir nicht annähernd so eng zusammengehören wie Mila und du. Jetzt kennst du die Wahrheit.
    Ich fluchte, fühlte mich dadurch aber kein Stück besser. Somit war ein weiteres Geheimnis gelüftet, eins, von dem ich mich peinlich berührt fühlte. Asami blieb meine Reaktion nicht verborgen und seine Enttäuschung legte sich prompt als schwarzes Band um mich. Himmel, niemals hätte ich ihm derart tiefe Gefühle zugetraut, wo er sich nach außen hin stets unberührbar gab.
    Bleib, wo du bist, forderte Asami. Wir sind gleich mit unserer Besprechung fertig und dann komme ich zu dir. Umgehend. Also verfall gar nicht erst auf die Idee, schon wieder deinen eigenen Weg einzuschlagen.
    Bevor ich antworten konnte, legte sich eine Nebelwand über den Pfad zwischen uns, und ich nahm Asamis Gedanken und Gefühle nur noch verschwommen wahr. Wie benommen versuchte ich unsere Unterhaltung zu verdauen, während Rufus im Schneidersitz stumm neben mir saß, offenbar überfordert von seiner neuen Umgebung, und Shirin langsam zu sich kam. Wie soll ich damit umgehen?, fragte ich mich. Ganz einfach, du machst es so, wie du es mit deinen Sorgen um Mila und deiner Trauer um Kastor machst: Du blendest es aus, etwas anderes bleibt dir gar nicht übrig. Denn letztendlich hatten Asamis Worte nichts anderes bedeutet, als dass eine Schlacht bevorstand, deren Ausgang über weit mehr entscheiden würde als über Milas und meine Zukunft. Sie würde über das weitere Geschick von Sphäre und Menschenwelt bestimmen – darüber, ob sie sich einander wieder annäherten oder beide verloren waren.

31 Der Silberfaden
    Bereits im Anflug brach ein Redeschwall aus Asami hervor. Entweder scheute er davor zurück, sich auf mentalem Weg an mich zu wenden, oder er musste seine Erregung einfach hinausbrüllen.
    »Es ist mir gelungen, einen Großteil der älteren Schattenschwingen und die Wächter davon zu überzeugen, dass ihr alter Feind wirklich und wahrhaftig in einer neuen Gestalt aufgetreten ist und seinem Treiben ein Ende gesetzt werden muss. Glücklicherweise hat Juna sich auf meine Seite geschlagen, die Furcht vor dem, was er ihr einst angetan hat, hat sie regelrecht beflügelt. Jetzt sammeln sich alle draußen auf dem Meer und warten darauf, dass du ihnen zeigst, wo wir ihn finden. Das alles hätte ich dir an unserem verabredeten Treffpunkt in der Menschenwelt erzählt, um dich anschließend beim Wechsel in die Sphäre vor Nikolai zu verbergen. Diesen Vorteil haben wir nun dank deiner Ungeduld verloren.«
    Asamis dunkle Schwingen wirbelten den Sand auf, als er landete, und seine tiefschwarze Aura war sogar in der Dunkelheit sichtbar. Da war zweifelsohne jemand aufgebracht. Rufus, der noch vollauf damit beschäftigt war, die Eindrücke der Sphäre zu verarbeiten, gab ein gepresstes Stöhnen von sich.
    Ja, Asamis Auftritte hatten es in sich, dass musste ich zugeben, aber ich war viel zu gereizt, um ihm den nötigen Respekt zu zollen. »In meiner Situation kann niemand von mir Geduld verlangen. Hast du überhaupt eine Vorstellung davon, wie es Mila in der Zwischenzeit vermutlich ergeht? Nikolai wird ihr gegenüber bestimmt nicht den freundlichen Gastgeber spielen.«
    Asamis Gesichtsausdruck war unlesbar. Dass er einen solchen Kraftaufwand betrieb, um den Abstand zwischen uns aufrechtzuerhalten, rechnete ich ihm hoch an, aber mir entging auch nicht die Demütigung, die er dabei empfand: Du zwingst mich, mich zu verschließen, obwohl wir uns einander eigentlich öffnen sollten. Es wurde wirklich Zeit, dass Mila den Ring zurückbekam.
    »Es geht um mehr als nur um das Mädchen«, knurrte Asami. Als ich zum Protest ansetzte, hob er die Hand. »Warum vertraust du mir zur Abwechslung nicht einmal? Ich würde nie etwas tun, das dir Schaden zufügt, begreif das doch endlich.«
    »Sam hat sehr wohl kapiert, dass du für ihn alles tun würdest.« Rufus kam zwar etwas zitterig auf die Beine, aber das tat seinem entschlossenen Auftritt keinen Abbruch. »Du würdest zum Beispiel dieses lästige kleine Mädchen so

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