Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Schattenseelen Roman

Schattenseelen Roman

Titel: Schattenseelen Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Olga Krouk
Vom Netzwerk:
er hinter dem Lichtkegel der Taschenlampe her, der an den Wänden und über den Boden tanzte. Trotzdem wusste er: So würden sie nicht entkommen können.
    »Halt. Schalte das Licht aus«, flüsterte er und überreichte Evelyn dem Kerl. Gleich darauf verschluckte ihn die Finsternis. Im engen Gang würden die Viecher gezwungen sein, ihn einer nach dem anderen anzugreifen. Er holte die Pistole und konzentrierte sich auf seine Wahrnehmung der Lebenskraft. Die Schritte kamen näher. Fünf, vielleicht sechs Biester. Es dauerte, bis Adrián so weit war, die Aura der Metamorphe zu erkennen. Als eine schimmernde Figur aus der Dunkelheit auftauchte, feuerte er, doch das Magazin seiner Waffe war bereits leer geschossen. Er warf die Pistole zur Seite und griff nach der Gestalt. Rasch legte er dem Wesen den rechten Arm um den Hals, packte mit der anderen Hand den Kopf, lenkte seine Energie in die Linke und brach dem Gegner das Genick. Gleich darauf erlosch auch das Flimmern.
    Seine Feinde begriffen die Wendung schneller, als
er sich erhofft hatte, und schickten ihre Seelentiere als Vorhut. Adrián konnte nur Schemen erkennen, aber nicht bestimmen, um welche Spezies es sich dabei handelte. Krallen rissen an seiner Wange, Zähne bohrten sich ihm in die Schulter, während von einer Seite ein Flattern ertönte. Er sprang zurück, schüttelte das Tier ab, das ihn mit den Zähnen gepackt hielt, und fing das fliegende Etwas ab. Es war eine Fledermaus, die nach der Begegnung mit seinem Griff nicht lange lebte. Das Wesen mit den Krallen hechtete wieder auf ihn zu, während gleichzeitig ein Schuss seine Ohren betäubte. Seine Reflexe übernahmen die Steuerung des Körpers. Zusammen mit dem Tier stürzte er, rollte sich ab und brach dem Biest das Rückgrat. Kein einfaches Unterfangen, wenn die eine Hand kaum zu gebrauchen war. In jede seiner Taten musste er einen Teil seiner Lebensenergie einfließen lassen. Lange würde er das nicht mehr durchstehen. Zwei weitere Metamorphe sprangen auf ihn zu. Mit beiden Beinen trat er einem in den Bauch, der andere wurde von einem unbekannten Helfer - vermutlich von seinem blonden Begleiter - zu Boden gerissen. Während die zwei miteinander kämpften, richtete sich Adrián auf. Einige Sekunden lang konnte er die beiden Auren nicht auseinanderhalten, dann erkannte er das Smaragdgrün.
    »Weg da!« Adrián riss den Mann zur Seite.
    Bald lagen die beiden Angreifer tot zu seinen Füßen. Das gleiche Schicksal ereilte den Nächsten, der
über ihn herfiel. Wieder krallten sich Pranken in ihn, diesmal riss das Maul an seinen Rippen. Der Schmerz durchfuhr seinen Körper. Er versuchte, das Tier abzuschütteln, und vernahm gleichzeitig den Rückzug der Metamorphe. Kurz darauf ließ auch das Biest von ihm ab und eilte ihrem Herrchen oder Frauchen hinterher.
    Keuchend stützte sich Adrián an der Wand ab. Der Kampf hatte ihn immense Kraft gekostet, und noch befanden sie sich nicht in Sicherheit. Die Verstärkung würde schnell anrücken.
    Die Taschenlampe ging an, und das grelle Licht schlug ihm ins Gesicht. Adrián stöhnte und verdeckte die Augen mit dem Arm. » Caramba , hör auf damit!«
    »Entschuldige. Bist du okay?«
    Gut. Der Kerl lebte also. »Geht so.«
    »Verflucht, ich habe meine Gürtelschnalle verloren!« Er leuchtete umher.
    »Die kannst du später suchen. Jetzt müssen wir weiter!«
    Adrián nahm Evelyn auf die Arme. Ihr Zustand zeigte keine Veränderung, und er spürte, wie die Hoffnung in ihm schwand. Nein, so durfte er nicht denken. Er musste sie hier rausschaffen, nur das zählte.
    Der Typ setzte sich in Bewegung. Adrián versuchte nicht einmal, sich den Weg durch dieses Labyrinth zu merken. Mehrfach kam es ihm so vor, als wechselten sie die Richtung oder drehten sich im Kreis, aber er schwieg und stolperte hinter dem jungen Metamorph
her. Er musste sich zusammenreißen, um nicht nach jeder Minute ein ›Sind wir bald da?‹ hervorzustöhnen. Denn die Kräfte verließen ihn mit jedem Schritt.
    »Eigentlich«, erklärte sein Begleiter währenddessen, »war das der ursprüngliche Plan. Wir wollten durch diesen Weg in den Zwinger gelangen, dich rausholen und verschwinden. Kilian hat wirklich jede Einzelheit bedacht. Aber heute lief alles verkehrt.«
    »Wo steckt denn der Hundemensch?«
    »Das weiß ich nicht. Evelyn ist allein hergekommen. Ich mache mir Sorgen um ihn.«
    »Was meintest du, als du sagtest, er würde dich retten, wenn du uns hilfst?«
    Der Bursche senkte den Kopf. »Ich will aus der

Weitere Kostenlose Bücher