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Schattenspur

Schattenspur

Titel: Schattenspur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mara Laue
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als Partner behalten kann. Ich hätte mich wirklich ungern an jemand anderen gewöhnt. Die Fähigkeiten der anderen sind alle so uncool.“
    Wayne lächelte. „Danke für deine Unterstützung.“ Er griff wieder zum Smartphone. „Klingeln wir Chief Hanson aus dem Feierabend und bitten wir ihn um Polizeischutz für die Opfer.“
    Er wählte die Nummer des Chiefs. Hanson saß mit seiner Frau beim Abendessen. Reagierte er zunächst etwas ungehalten auf die Störung, wande l te sich sein Unmut zu einem gewissen Wohlwollen, weil Wayne ihm schei n bar umfassend berichtete, was sie bisher ermittelt hatten. Er versicherte, den Polizeischutz für die Opfer sofort zu organisieren.
    Nachdem er das Gespräch beendet hatte, trank Wayne seinen Kaffee, der inzwischen genug abgekühlt war. Travis tat es ihm nach.
    „Schnappen wir uns Ms. Renard“, sagte Travis, nachdem er seine Tasse g e leert hatte.
    „Ich würde ihr gern bis morgen Zeit lassen.“ Wayne stellte seine Tasse zur Seite und schenkte sich nach. „Ich hoffe, dass sie bis dahin vernünftig gewo r den ist.“
    Travis hielt ihm seine Tasse hin, damit er sie ebenfalls füllte und überdachte das eine Weile. „Ist das deine taktische Einschätzung als Agent oder eine emotionale als Privatmann?“
    Wayne seufzte und war nicht zum ersten Mal dankbar dafür, dass Travis in solchen Situationen nachhakte und ihn zwang, seine Entscheidungen zu hi n terfragen. Er schüttelte den Kopf. „Ich habe keine Ahnung. Und, verdammt, das missfällt mir gewaltig.“ Er sah Travis in die Augen. „Ich habe ihr gesagt – ihr quasi mein Wort gegeben, dass wir sie erst morgen befragen werden und sie bis dahin Zeit hat zu überlegen, ob es für sie nicht besser ist, uns zu sagen, was sie weiß. Wenn wir sie uns jetzt vornehmen, wird sie mir nie wieder e t was glauben. Und das – rein strategisch gedacht – könnte sie dazu veranla s sen, jede möglicherweise vorhandene Bereitschaft zur Kooperation zu ve r werfen und dichtzumachen.“
    Travis nickte. „Das halte ich für sehr wahrscheinlich, so, wie sie bisher auf uns reagiert hat. Aber dir ist natürlich bewusst, dass sie, je nachdem, was und wie viel sie über diesen Durant weiß, die Zeit nutzen könnte, um unterzuta u chen. Oder, falls deine Theorie stimmt, ihm zu geben, was er will, wodurch er die Gelegenheit bekommt, noch mehr Unheil anzurichten. Ger a de nachdem du sie sozusagen gewarnt hast, hast du sie dadurch in mehr als einer Hinsicht in Zugzwang gebracht.“
    Wayne seufzte und rieb sich die Hände. „Das ist mir bewusst. Um Durant aber zu geben, was er will – vorausgesetzt, sie entscheidet sich dafür –, muss sie ihn aufsuchen.“ Er blickte Travis an. „Und in dem Fall kannst du ihn mit deiner Gabe aufspüren, wenn du dir in der Retrospektion ansiehst, wohin sie in den letzten Stunden gegangen ist.“
    Travis grinste. „Klingt nach einem guten Manöver, den Kerl zu finden. Und falls Ms. Renard sich zur Kooperation entscheidet, finden wir ihn mögl i cherweise – hoffentlich – durch das, was sie uns zu sagen hat. Da wir ihn nicht mithilfe der Überwachungssysteme in der Stadt finden können, ist sie unsere gegenwärtig einzige Spur zu ihm.“
    Er nickte. Travis’ fortgesetztes Grinsen weckte jedoch sein Misstrauen. „Du sagst das nicht zufällig nur deshalb, damit ich mich nach meiner Entgle i sung und dem Donnerwetter von O’Hara besser fühle?“
    Travis spitzte die Lippen. „Lies doch meine Gedanken.“
    Der älteste Scherz zwischen ihnen, denn Travis wusste, dass Wayne das niemals tun würde. Zumindest nicht ohne zwingenden Grund.
    Wayne kippte den zweiten Kaffee auf einen Zug hinunter. „Führe mich nicht in Versuchung. Nach dem permanenten telepathischen Misserfolg mit Joy bin ich versucht, von dem Angebot Gebrauch zu machen, nur um mich zu vergewissern, dass meine Gabe noch funktioniert.“
    Travis nickte. „Du darfst. Wenn du dich dann besser fühlst.“
    Wayne schüttelte den Kopf. „Trotzdem danke. Besonders für dein Vertrauen.“
    Travis grinste. „Schade. Ich hatte mich schon darauf gefreut, dass ich dich endlich mal zum Schnüffeln verleiten kann und du schreiend aus meinen Gedanken flüchtest, wenn du feststellst, welche schwarzen Abgründe sich da tummeln.“
    Wayne lachte. Travis brachte es immer wieder fertig, ihn aufzumuntern. Travis stimmte ein und stieß mit der Kaffeetasse mit ihm an.
    Im Gegensatz zu Travis hatte Wayne keine Geschwister, weil seine Eltern nicht noch eine Teufelsbrut

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