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Schattenstürmer

Schattenstürmer

Titel: Schattenstürmer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexey Pehov
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könnt es nicht verfehlen.«
    Met dankte dem Mann mit einem Nicken und trieb sein Pferd weiter. Wir anderen folgten ihm. Als ich mich noch einmal umsah, war der Mann mit dem Beil bereits verschwunden.
    Die Schenke war genauso trist und schäbig wie die anderen Häuser in Oberotter auch. Über dem Eingang hing ein Blechschild, was darauf geschrieben stand, konnte ich jedoch nicht lesen, da die Farbe längst abgeblättert war.
    »Wartet hier!«, sagte Alistan Markhouse und saß ab. »Met, du kommst mit!«
    Sie verschwanden in der Schenke, wir weichten im Regen durch. Deler schwatzte weiter von einem heißen Feuer und dampfendem Essen. Hallas bat den Zwerg mit ungewohnter Höflichkeit zu schweigen.
    Alistan und Met kehrten mit finsteren Mienen zurück.
    »Die Schenke hat geschlossen. Niemand im Dorf verkauft irgendetwas, schon gar keine Pferde.«
    »Sollen wir sie dazu zwingen?«, fragte Egrassa.
    »Ich glaube nicht, Cousin, dass das ein guter Weg ist, die Zuneigung der Menschen zu gewinnen.«
    In Egrassas Gesicht spiegelte sich alles, was er über die Zuneigung der Menschen dachte.
    »Können wir wenigstens irgendwo schlafen?«, mischte sich Bass ein. »Mir hängt dieser Regen zum Hals heraus!«
    »Der hängt uns allen zum Hals raus, Bass«, entgegnete Met und saß auf. »Mylord Alistan, vielleicht versuchen wir es in einem der Häuser? Für ein paar Münzen gibt man uns doch bestimmt Quartier?«
    »Besser nicht. Der Wirt hat gesagt, dass dieses Dorf Balistan Pargaide gehört.«
    »Dann lasst uns von hier verschwinden«, verlangte Marmotte barsch.
    Wir hatten das Dorf noch nicht verlassen, als man uns den Weg versperrte. Fast alle Bewohner hatten sich dort eingefunden. Viele trugen Heugabeln, Beile, Sensen, Dreschflegel und gewöhnliche Holzscheite in der Hand.
    »Oh!«, entfuhr es Kli-Kli.
    Ich drehte mich sofort um: Hinter uns versperrten uns zwei Karren den Weg. Wir saßen in der Falle.
    »Was gibt’s denn?«, fragte Alistan Markhouse.
    Aus der Menge trat der Bauer mit Beil, den wir schon kannten. »Wie gesagt, wir können auf Schwierigkeiten verzichten!«
    »Lasst uns durch, und ihr seht uns nie wieder!«
    »Nur zu gern! Aber erst werft die Waffen fort und gebt uns die Pferde!«
    »Was?!«, rief Hallas und drohte mit der Streithacke. »Ein Gnom soll einem Haufen stinkender Bauern seine Waffe geben?! So weit kommt es noch!«
    Die Leute knurrten drohend und rückten gegen uns vor.
    »Wir brechen durch«, sagte Alistan Markhouse und schlug seinem Pferd mit der flachen Seite der Schwertschneide auf die Kruppe.
    Das riesige Streitpferd war mit einem einzigen Satz vor den Menschen. Diese stoben schreiend und fluchend auseinander. Ich trieb Bienchen vorwärts und versuchte, nicht hinter den anderen zurückzubleiben. Wir schossen durch die Bauern hindurch wie das Messer durch die Butter. Wer es nicht schaffte, sich in Sicherheit zu bringen, wurde von den Pferden erbarmungslos niedergetrampelt. Ein Mann, der mir beinahe seine Heugabel in die Seite gerammt hätte, bekam von Hallas eins mit der Hacke übergezogen. Die Schreie der Menge hallten noch hinter uns her. Wir preschten weiter, bis wir an eine Art Kreuzung kamen. An ihr hatten sich fünfzehn Mann aufgebaut. Im Unterschied zu den Bauern waren sie mit Lanzen und Bögen bewaffnet und weit besser gekleidet, nämlich mit Fellen und Stahl. Alistan lenkte sein Pferd nach links, um auf der Seite der Lanzenträger eine Bresche zu schlagen. Miralissa mähte einen der Feinde mit einem Zauber nieder. Während die anderen noch große Augen machten und entsetzt schrien, ritten wir Alistan nach, ich als Vorletzter, unmittelbar hinter Hallas. Der Gnom fegte an den Lanzen vorbei, nun war ich an der Reihe. Doch da ging Bienchen auf die Hinterbeine und wieherte laut. Wie durch ein Wunder konnte ich mich auf ihr halten und landete nicht im Dreck.
    »Nach rechts!«, schrie Bass hinter mir, als er sah, dass die Lanzenträger die Lücke inzwischen gestopft hatten.
    Er schoss voran, mit Mühe lenkte ich Bienchen seinem Pferd hinterher. Hinter uns flirrten Sehnen, ein Pfeil zischte an meinem Ohr vorbei und bohrte sich in die Kruppe von Bass’ Pferd. Das Tier schrie vor Schmerz auf, stellte sich auf die Hinterbeine und warf Bass ab.
    »Deine Hand!«, brüllte ich und beugte mich aus dem Sattel zu ihm hinunter.
    Bass krallte sich an meinem Arm fest, sprang auf und hielt sich mit der Beharrlichkeit eines Blutegels an mir fest.
    »Weg hier! Schneller!«
    Dazu hätte er mich nicht erst

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