Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Schattenstürmer

Schattenstürmer

Titel: Schattenstürmer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexey Pehov
Vom Netzwerk:
Fernans Leute berichteten uns, die Orks würden sich seit einiger Zeit rühren.
    »In diesem Monat haben sie zweimal Dörfer von uns überfallen, Meister Lämpler«, erzählte einer der Soldaten. »Und auch die Einheit aus Hackklotz wurde ordentlich gebeutelt. Früher haben wir vielleicht einmal im halben Jahr einen Ork gesehen, und auch dann nur von Weitem. Aber jetzt suchen sie eine Lücke in unseren Reihen. Angeblich schart Hand eine Armee um sich und träumt davon zu vollenden, was den Orks im Krieg des Frühlings nicht geglückt ist.«
    »Wollen sie etwa hier einfallen?« Mumr sah erbärmlich aus. Gestern hatte er einen zu viel gehoben, sodass sein Kopf heute gewaltig dröhnte.
    »Ich weiß es nicht, Meister Lämpler. Im schlimmsten Fall schon, dann aber weiter im Westen. Dort gibt es dichtere Wälder und weniger Garnisonen. Und verzeiht mir die Worte, aber die Soldaten Vagliostriens fangen in letzter Zeit nicht einmal mehr eine Maus. An den dortigen Festungen kommt jeder vorbei, Orks genauso wie eine Horde Schrecklicher Flöten, falls es die überhaupt gibt, meine ich.«
    »Wenn jetzt etwas geschähe, wären wir ganz allein auf uns gestellt«, sagte ein anderer Soldat. »Die Hauptstreitkräfte sind noch nicht zusammengezogen, und bis ihr in Vagliostrien eure Soldaten einberufen habt … ich habe meine Familie schon in die Nähe von Schamar gebracht. Da ist es sicherer, immerhin ist es die Hauptstadt.«
    »Was ist mit den Elfen?«, wollte Aal wissen. »Helfen sie euch nicht?«
    »Die Elfen?« Der Soldat lugte ängstlich zu den an der Spitze reitenden dunklen Elfen hin. »Wisst Ihr, was Mylord Algert über die Elfen sagt? Er sagt, er müsse kotzen, wenn er an sie und an ihre Versprechungen denkt.«
    »Schweig, Servin«, sagte einer der anderen Soldaten. »Fernan mag es nicht, wenn du solche Sachen sagst.«
    »Hör schon auf, Grunzer. Du weißt doch genau, dass es stimmt, was ich sage.«
    »Kann schon sein. Aber ich möchte keinen S’kasch zwischen den Rippen haben.«
    »Ich habe Mylord Algert gar nicht angemerkt, dass er beim Anblick von Elfen kotzen muss.«
    »Sag mal, Aal-Pfahl, glaubst du etwa, Mylord Dally würde sich in Anwesenheit von so viel ehrenhaftem Volk übergeben?«, sagte unser Schlauberger Kli-Kli. »Nein! Er hat sich zurückgezogen, damit ihn niemand sieht! Au!«
    Marmotte hatte dem Kobold einen leichten Klaps verpasst. Kli-Kli sah ihn beleidigt an.
    »Die Elfen …«, setzte Grunzer an. »Sie versprechen uns ja viel. Aber wer durchschaut diese Dunklen schon? Sie sind nicht wie wir. Und was unseren Mylord angeht – Eure Gefährten waren seine Gäste, das erklärt doch alles.«
    »Das Haus der Schwarzen Flamme hat uns sechshundert Soldaten versprochen, aber bis heute ist nicht einer von ihnen eingetroffen. Typisch Elfen«, sagte einer der Soldaten und spuckte aus.
    Zum Mittag erreichten wir ein namenloses kleines Dorf. Wir wurden freundlich aufgenommen und trotz der zahlreichen Münder alle bewirtet. Die kleine Pause tat uns wohl, und frisch gestärkt setzten wir unseren Weg fort.
    »Tannen, Tannen und noch mal Tannen«, stöhnte Kli-Kli, der die Umgebung voller Sehnsucht betrachtete.
    »Was hast du an denen auszusetzen? Als ob es in Sagraba keine gäbe.«
    »Ja, ja, in Sagraba gibt es auch Tannen«, blaffte Kli-Kli. »Aber eben auch noch andere Bäume. Kiefern, Eichen, Lärchen, Ahorn, Goldbirken, Ebereschen … alle kannst du gar nicht aufzählen!«
    »Was hast du dann gegen Tannen?«
    »Sie gefallen mir nicht, es sind schlechte Bäume. Dunkle.«
    »In denen kann sich ja sonst wer verstecken«, stichelte Met.
    »Zum Beispiel Balistan Pargaide mit seiner Hexe!«, foppte auch Deler den Kobold. »Die springen dann raus und sagen: Buh!«
    »Mit euch Stumpfhirnen hat man es wirklich nicht leicht«, maulte Kli-Kli. »Ich rede mit euch über die ewigen Dinge, und ihr kommt mir mit diesen Albernheiten! Und Balistan Pargaide – der macht uns bestimmt auch noch Schwierigkeiten!«
    »Dann werden wir ihm schon einheizen!«, versprach Hallas und rückte seinen geliebten Sack zurecht.
    »Du solltest ihn nicht unterschätzen, Gnom«, äußerte Aal.
    »Pah! Wir sind schließlich in der Überzahl!«, gab Hallas frohgemut zurück.
    »Er hat Lathressa, damit steht es wieder unentschieden. Oder hast du etwa schon vergessen, was die Hexe mit unserer Fähre angestellt hat?«
    »Und wir haben Miralissa«, konterte der Gnom.
    »Und mein Vater ist stärker als deiner«, zischelte Kli-Kli. »Wenn ich Balistan Pargaide

Weitere Kostenlose Bücher