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Schattenstürmer

Schattenstürmer

Titel: Schattenstürmer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexey Pehov
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erwische, kriegt er von mir eins in den Bauch!«
    »Ja und?«, fragte Marmotte.
    »Dann krümmt er sich«, antwortete Kli-Kli mit stolzgeschwellter Brust.
    »Ja und?«
    »Und dann tret ich ihm in den Hintern.«
    »Weshalb das denn?«
    »Dann klappt er wieder auseinander«, antwortete der Kobold.
    »Du bist ja ein wahrer Sadist!«, bemerkte Deler.
    »Und dann tret ich ihm wieder in den Bauch!«, fuhr Kli-Kli fort.
    »Und dann krümmt er sich wieder«, schloss ich finster.
    »Richtig«, kicherte Kli-Kli, der sich offenbar gerade vorstellte, welches Gesicht der Graf zu einer solchen Behandlung machen würde.
    »Und was hast du davon, Kli-Kli?«, fragte Met.
    »Wie – was ich davon habe?«, gackerte Kli-Kli wie eine Henne, der gerade das Ei geklaut worden war. »Davon habe ich, dass ich ihm dann wieder in den Hintern treten kann!«
    »Und wie lange soll das so weitergehen?«, erkundigte sich Met.
    »Was – wie lange?«
    »Wie lange willst du ihn so treten?«
    »Also, wenn er sich tausendmal gekrümmt und entkrümmt hat, dann ist der Graf doch bestimmt hin.«
    »Falls er sich nicht vorher noch totlacht!«, wieherte Lämpler.
    »Mit wem hat mich das Schicksal da nur zusammengeführt?«, sinnierte Kli-Kli, seufzte tragisch und schickte einen schmerzerfüllten Blick gen Himmel.
    Obwohl wir immer noch August hatten, hätte man glauben können, es sei Ende Oktober. Den ganzen Tag über war es dunstig und kalt. Der Himmel hing voll dicker grauvioletter Wolken, und ich fürchtete schon, der Regen würde uns wieder zu schaffen machen. Der kalte Wind trug auch nicht dazu bei, unsere Stimmung aufzuhellen. Deler klagte über schmerzende Knochen, Hallas über Deler, Kli-Kli über beide.
    »Jetzt kommen wir ins Land der Bäche, wie wir diese Gegend nennen«, erklärte Servin. »In vier Stunden sind wir in Kuckuck.«
    »Kuckuck?«, fragte Marmotte. »Was für ein Kuckuck?«
    »Das Schloss, in dem die Garnison stationiert ist.«
    »Ach so. Wie viele Mann sind denn dort?«
    »Vierhundert, vom Gesinde und den Zauberern abgesehen.«
    »Den Zauberern?«, fragte Hallas misstrauisch. Der Gnom konnte die Zauberer des Ordens aus irgendeinem Grund nicht ausstehen.
    »Ja, Meister Gnom, Zauberer. Bei uns gibt es in jeder Festung mindestens einen Zauberer. Für den Fall, dass die Orks mit ihren Schamanen anrücken.«
    »Wenn die Orks mit ihren Schamanen anrücken, würd ich doch nicht auf die Zauberkünstler des Ordens vertrauen!«, schnaubte Hallas verächtlich.
    »Sagt das nicht, Meister Gnom! Ich erinnere mich noch, wie wir die Betrunkenen Quellen verteidigt haben. Da hätte uns ein Schamane beinahe alle ins Licht geschickt. Wenn der Zauberer nicht bei uns gewesen wäre, würde ich heute nicht mit Euch sprechen, das schwöre ich bei Sagra!«
    Hallas brummte nur etwas und lenkte das Gespräch dann auf ein anderes Thema.
    Ell kam angeritten, um mir zu sagen, dass Miralissa mich zu sprechen wünsche. Ich folgte dem K’lissang an die Spitze des Zuges. Die Elfin plauderte in freundlichem Ton mit Fernan, zügelte jedoch ihr Pferd, sobald sie mich sah. »Spürst du etwas, Garrett?«, fragte sie.
    »Nein«, antwortete ich. »Was sollte ich denn spüren, Lady Miralissa?«
    »Ich weiß es nicht.« Sie seufzte. »Der Schlüssel schweigt?«
    »Ja.« Er hatte sich seit der Nacht im Palast Balistan Pargaides nicht mehr bemerkbar gemacht.
    »Ich mache mir Sorgen, Garrett. Lathressa scheint wie vom Erdboden verschluckt zu sein. Und Pargaide hat Maylows Tod viel zu gelassen hingenommen.«
    »Ich hatte auch den Eindruck, dass er noch ein Ass im Ärmel hat.«
    »Ein Ass?« Sie dachte kurz nach. »Ach ja! Karten! Ja, so muss es sein. Und ich vermute, es hat etwas mit dieser Dienerin des Herrn zu tun. Aber du spürst nichts?«
    »Nein, Lady Miralissa, nichts.«
    »Schade«, antwortete sie. »Andererseits ist sie dann mit Sicherheit nicht in unserer Nähe. Sonst würdest du sie doch spüren.«
    »Oder sie ist zwar schon in der Nähe, aber der Schlüssel nimmt ihre Kraft nicht wahr«, brummte Ell.
    Miralissas Deutung gefiel mir ehrlich gesagt weit besser.
    »Doch ich will dich nicht länger aufhalten, Garrett«, sagte Miralissa und gab mir damit zu verstehen, dass das Gespräch nun beendet sei.
    »Lady Miralissa, darf ich eine Frage stellen?«
    »Ja, Garrett.«
    »Balistan Pargaide ist unser Feind, und er dient dem Herrn. Trotzdem habt Ihr ihn unbehelligt aus dem Schloss von Algert Dally ziehen lassen. Warum?«
    »Im Grenzkönigreich gelten nun einmal andere

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