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Schattentänzer

Schattentänzer

Titel: Schattentänzer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexey Pehov
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dich gekümmert hätte, könnten wir jetzt das Lied des Abschieds anstimmen.«
    »Das Auge ist nicht der Schädel, also ist es halb so schlimm«, meinte Hallas. »Wo ist Deler? Und Mylord Markhouse sehe ich auch nirgends … Was schweigt ihr jetzt schon wieder?«
    »Sie hatten weniger Glück als du«, antwortete erneut Aal. »Sie sind tot.«
    »Deler …?«, hauchte Hallas. »Wie …?«
    Aal erzählte ihm alles.
    »Lasst mich allein«, brummte der Gnom, als Aal geendet hatte.
    Lämpler wollte noch etwas sagen, doch Aal schüttelte nur den Kopf. Bis auf Kli-Kli kehrten wir alle zum Lagerfeuer zurück.
    »Die beiden waren enge Freunde«, sagte Aal nach einer Weile. »Als Hallas zum Einsamen Riesen gekommen ist, hätten er und Deler sich beinahe gegenseitig umgebracht. Dann ist Hallas’ Einheit bei einem Streifzug in einen Hinterhalt im Herzogtum des Krebses geraten. Ein Magier des Ordens hatte sie verraten. Hallas sollte gehenkt werden, aber Deler hat ihn förmlich unterm Galgen weggezogen. Eigentlich heißt er auch erst seitdem Hallas, also Glückspilz. Er und Deler waren danach unzertrennlich, auch wenn kein Tag verging, an dem sie sich nicht in die Haare gerieten …«
    »Also ich hau mich jetzt aufs Ohr«, erklärte Mumr. »Morgen sitzen wir wieder den ganzen Tag auf den Elchen.«
    »Egrassa!« Plötzlich fiel mir der Schlüssel ein, ich holte ihn aus der Tasche. »Ich glaube, es ist besser, wenn du ihn an dich nimmst.«
    Der Elf betrachtete das Artefakt eine Weile, bevor er es sich schweigend um den Hals hängte. »Wie ist es, Garrett?«
    »Was?«
    »Das Flügeltor.«
    »Irgendwie kann ich es dir nicht so recht beschreiben.«
    »Das kann niemand.« Der Elf lächelte ganz überraschend. »Also muss ich mich wohl selbst einmal nach Hrad Spine begeben und mir dieses Meisterwerk meines Volkes mit eigenen Augen ansehen. Dort soll es wunderschön sein. Oder?«
    »Nicht immer«, antwortete ich. »Ich bin nicht gerade für eine Schönheit einzunehmen, die einen beißt, wenn du verstehst, was ich meine.«
    »Angeblich liegen dort unten viele Schätze«, bemerkte Aal und deutete ein feines Lächeln an. »Hast du ein paar davon mitgebracht?«
    »Sämtliche Erinnerungsstücke haben mir die Orks abgeknöpft.«
    »Das tut mir leid«, beteuerte Egrassa.
    Meinte er das ernst oder machte er sich nur über mich lustig?
    »Darf ich dir eine Frage stellen?«, brachte ich heraus.
    »Du kannst es ja einmal versuchen.«
    »Welcher Ork-Klan hat ein schwarz-weißes Emblem?«
    »Wie kommst du auf diese Frage?«
    »In den Beinernen Palästen habe ich die Leichen von Orks gesehen. Ihre Kleidung zierten schwarz-weiße Abzeichen.«
    »Das sind die Entschwundenen, aber diesen Klan gibt es schon sehr lange nicht mehr. Wir haben ihn bereits im Silbernen Zeitalter ausgerottet.«
    »Die Entschwundenen?« Kli-Kli gesellte sich wieder zu uns. Als sie sich setzte, fing sie Aals Blick auf. »Hallas schläft.« Dann kam sie auf die Orks zurück: »Die Entschwundenen … so nennen die Elfen doch den Klan Argads?«
    »Richtig, Kobold. Wir haben alles darangesetzt, ihn vom Antlitz der Erde zu tilgen, und das ist uns auch gelungen.«
    »Wie ist es dazu gekommen?«
    »Argad hatte die Orks fast bis nach Grüntann geführt, da mussten wir sie mit aller Gewalt zurückschlagen. Die letzten paar Hundert Entschwundenen flohen dann in die Beinernen Paläste, in eine der sieben Festungen. Dort überfielen sie alle, die sich der Burg näherten. Es war, als hätten sie den Verstand verloren. Sogar die anderen Ork-Klane wandten sich von ihnen ab. Das kam uns natürlich zupass. Wir stürmten die Festung, und unsere Schamanen schmolzen Argad zusammen mit anderen Feldherren im Hauptturm ein. Bei lebendigem Leibe. So behaupten es jedenfalls die Legenden. Seit jener Zeit hat kaum jemand die Burg betreten, denn meine Vorfahren haben sich allzu grausam gezeigt. Die Geister der Toten wollen sich daher bis heute an allen Lebewesen rächen.«
    »Ich bin in dieser Burg gewesen«, ließ ich beiläufig fallen.
    »Willst du behaupten, du hättest Argad gesehen?« Egrassa maß mich mit ungläubigem Blick.
    »Wenn einer der Toten, die im Turm eingeschmolzen wurden, Argad war, dann ja.«
    »Dann war das Glück dir hold, wenn du diesen verfluchten Ort unversehrt wieder verlassen konntest.«
    »Oder eure Legenden irren sich«, warf Aal leise ein.
    »Garrett ist ein Schattentänzer«, stellte Kli-Kli klar. »Ein anderer wäre nie und nimmer lebend durch die Burg gekommen.«
    »Ich

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