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Schattentänzer

Schattentänzer

Titel: Schattentänzer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexey Pehov
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zeigte sich bereits der kleine Schatten des Libzicks. Auf ihm saß mein alter Bekannter Iirroo, dem ich den Elfenring gegeben hatte.
    »Iirroo s’maa Olok aus dem Zweig des Seeschmetterlings ist erfreut, Trash Egrassa und seine Gefährten begrüßen zu dürfen!«, flötete der Phlini, während der Libzick einen Kreis über dem Lagerfeuer zog.
    »Es ist mir eine Freude, einen Bruder aus dem kleinen Volk an unserem Lagerfeuer willkommen zu heißen. Was führt dich zu uns, Iirroo s’maa Olok aus dem Zweig des Seeschmetterlings.«
    »Neuigkeiten«, verkündete er mit kristallklarer Stimme. »Umsonst.«
    Das letzte Wort brachte Iirroo in einem Ton heraus, der keinen Zweifel daran ließ, wie sehr er diese Tatsache missbilligte, schließlich waren Phlinis daran gewöhnt, für ihre Mühen mit klingender Münze entlohnt zu werden.
    »Möchtest du vielleicht unser Essen und unseren Wein mit uns teilen?«, sprach Egrassa die rituelle Formel.
    »Igitt!«, wetterte der Phlini. »Essen von Dryaden. Und der Wein duftet nicht einmal. Nein, vielen Dank auch! Außerdem dulden die Neuigkeiten keinen Aufschub, da muss das Essen warten. Aber vielleicht könntet Ihr Lozirel etwas anbieten, wir sind nämlich bereits den halben Tag auf den Flügeln.«
    Ohne die Erlaubnis abzuwarten, landete der Libzick mit letzter Kraft auf dem Boden.
    »Es freut mich zu sehen, dass du den Klauen der Ersten entkommen bist, Langlatte!«, wandte sich der Phlini an mich. »Ihr habt nichts dagegen, Trash Egrassa, wenn ich von der Erde aus mit Euch spreche? Lozirel bedarf der Ruhe.«
    Selbstverständlich hatte der Elf nichts einzuwenden.
    Leider waren es keine erfreulichen Neuigkeiten, die Iirroo uns überbrachte. Die Orks hatten aus ihrer Niederlage im Krieg des Frühlings einiges gelernt und sich diesmal gut vorbereitet. Hand hatte alle Kräfte aufgeboten, über die er verfügte. Aus dieser riesigen Streitmacht konnte der Heerführer drei Armeen bilden.
    Die erste Armee fiel im Grenzkönigreich ein, die zweite in Vagliostrien – sie marschierte bereits im Eilschritt auf Ranneng zu, wobei sie bislang auf keinen nennenswerten Widerstand traf. Die dritte Armee zog durch den Schwarzen Wald.
    »Die Elfen haben mit dergleichen nicht gerechnet, Trash Egrassa. Bevor die Häuser ihre Kräfte auch nur zusammenziehen konnten …« Der Phlini ließ die düsteren Neuigkeiten unausgesprochen.
    »Fahr fort!« Egrassas Miene wirkte wie aus Stein gemeißelt.
    »Die Orks haben den Schwarzen Wald förmlich überrollt. Das Haus des Schwarzen Wassers konnte die Ersten aufhalten, bis die Verteidigung der anderen Häuser stand. Das Schwarze Wasser hat jedoch einen hohen Preis dafür gezahlt. Es ist völlig untergegangen, niemand hat überlebt. Dann sind die Orks bis nach Grüntann geprescht. Die Stadt ist vollständig zerstört. Auch im Haus der Schwarzen Flamme hat es zahllose Tote gegeben, viele der Nachfahren des großen Elodssa sind gefallen. Nun steht dem Haus die Elfin Melessa vor. Das Haus des Schwarzen Mondes hat sich der Hauptmacht der Ersten entgegengeworfen. Doch wie der Kampf steht, das weiß ich nicht.«
    »Verstehe.« Egrassa strich über den Griff seines S’kaschs.
    »Damit haben die traurigen Nachrichten freilich noch kein Ende, Trash Egrassa.«
    »Was gibt es noch?«
    »Das Haus des Schwarzen Mondes ist der Schwarzen Flamme zu Hilfe geeilt, sodass die Schwarze Flamme nun Euer K’lissang ist. Wie das Haus verkündet hat, sehe es eine Ehre darin, ihrem Retter zu dienen.«
    »Das kann nicht sein«, fuhr Egrassa ihn an. »Die Schwarze Flamme ist das mächtigste Haus, es kann uns nicht dienen. Melessa muss in ihrem Kummer den Verstand verloren haben!«
    »Doch ihre Entscheidung, ob klug oder nicht, wurde vom Rat der Schwarzen Flamme gebilligt.«
    »Mein Onkel wird eine derartige Missachtung der Gesetze niemals dulden!«
    »Das Oberhaupt im Haus des Schwarzen Mondes, Trash Eddanrassa, hat den Tod gefunden. Es tut mir aufrichtig leid.«
    »Was ist mit Epilorssa?«, fragte Egrassa.
    »Er ist vor über einem Monat mit dreihundert Bogenschützen nach Awendum aufgebrochen.«
    »Wer steht dem Haus jetzt bevor?«
    »Euer jüngerer Bruder, Trash Egrassa. Er wartet nur auf Eure Rückkehr.«
    »Es ist an Epilorssa, die Krone zu tragen, nicht an mir!«, brachte Egrassa aufgewühlt heraus. »Abgesehen davon hat mir der Rat aller Häuser einen Auftrag erteilt – und den gedenke ich auszuführen! Kannst du meinem jüngeren Bruder eine Nachricht überbringen?«
    »Ja – und ich

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