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Schattentänzer

Schattentänzer

Titel: Schattentänzer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexey Pehov
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war.
     
    6. M…rz
    ein… Fal…e
     
    Wer sollte daraus schlau werden? Trotzdem blätterte ich weiter.
     
    28 …ärz
    D…s Fl…ge…t…r i… verschl… … suc… d…n …mwe… D… blaue L… bringt …en T…d!
     
    Auf diese Wortfetzen vermochte ich mir immerhin einen Reim zu machen! Die Einheit hatte sich bis zum Flügeltor durchgeschlagen, das zur dritten Terrasse hinunterführte. Aber was war das für eine blaue Sache? Luft? Licht? Mal sehen, ob das Buch noch etwas hergab.
    Die letzte Seite war vom Blut verschont geblieben, doch das Geschreibsel war hier nahezu unleserlich, sodass ich auch diesmal alles daransetzen musste, die Krakel zu entziffern. Offenbar hatte es der Schreiber sehr eilig gehabt.
    2. April
    Der Leutnant ist tot, das Untier hat ihn zermalmt. Siart und Shu sind die Treppe hinuntergegangen.
    Der arme Kerl. Was war da aus der Tiefe herausgekrochen und hatte der Leiche den Schädel platt gewalzt?
    Ängstlich sah ich mich in dem leeren Raum um und spähte in den Gang zum nächsten. Wie zu erwarten gewesen war, lauerte weit und breit kein Monster. Was auch immer den Pechvogel getötet hatte, es war gewiss längst verschwunden.
    Im nächsten Saal traf ich auf kein einziges Skelett. Ich kam an hohen, vierkantigen Säulen mit breitem Sockel vorbei. Da die Decke nur schwach schimmerte, wirkte der Saal endlos hoch und finster. Ich hielt mich in der Nähe der Säulen. Weiß das Dunkel, warum, aber dieser Ort gefiel mir nicht. Und tatsächlich begannen hier auch die Schwierigkeiten.
    Mit einem Mal war von überall her ein Knirschen zu hören. Sofort blieb ich stehen. Nach acht Sekunden betäubender Stille setzte das Knirschen wieder ein. Zwei Säulen vor mir taten sich in der Wand drei lange und tiefe Risse auf, die so aussahen, als kratzte jemand mit scharfen Krallen Rillen in den Stein. Ich wollte meinen Augen nicht trauen. Schon bildeten sich auch an der Säule unmittelbar vor mir Risse.
    Die Geräusche ließen mir den Unterkiefer herunterklappen.
    Kurz entschlossen drehte ich mich um und trat den Rückzug an. Die Säule hinter mir zerfiel gerade in tausend Scherben. Ein Stein traf mich mit solcher Wucht an der rechten Schulter, dass ich beinahe hinfiel.
    Rumms! Rumms!
    Das Knirschen kam immer näher, schwere Schritte gesellten sich zu ihnen, doch ich raste weiter, ohne mich umzudrehen (übermäßige Neugier wird in den Beinernen Palästen mit dem Tod bestraft). Die Säulen flimmerten rechts und links an mir vorbei, der Ausgang schien unsagbar weit entfernt. Zu allem Überfluss rutschte mir jetzt auch noch das Elfenseil vom Gürtel, von dem ich meinte, es sicher befestigt zu haben. Es konnte natürlich keine Rede davon sein, anzuhalten und es aufzuheben. Mein Leben war mir mehr wert als jedes Zauberseil dieser Welt.
    Wer auch immer mir auf den Fersen war, er verstand sein Handwerk. Noch drei Säulen zerfielen hinter mir zu Staub, nachdem ein tobender Riese auf sie eingehämmert zu haben schien. Aber was musste man für Kräfte haben, um eine Steinsäule vom Umfang einer hundertjährigen Eiche zu zerschlagen?
    Ich schlüpfte in den Saal mit dem toten Gardisten zurück, sprang über den Leichnam, durchquerte den Raum, blieb vor dem Ausgang am anderen Ende stehen und spähte zurück. Die Schritte kamen auf mich zu, doch ich schwöre bei Sagoth: Ich sah niemanden. Immerhin passte das Untier offenbar nicht durch den Eingang.
    Doch dann erhob sich abermals das gewaltige Knirschen. In der Wand bildeten sich Risse, sie stöhnte auf, als wäre sie lebendig, und krachte dann zusammen, sodass nur noch Trümmer von ihr blieben.
    Rumms! Rumms!
    Das unsichtbare Monster trampelte über das Skelett des Soldaten und zermalmte es zu Staub. Ohne Zweifel hatte es die feste Absicht, dem armen Garrett die gleiche Behandlung angedeihen zu lassen
    Ich will nicht lügen: Erst heulte ich los, dann floh ich. Ich stürzte blindlings davon, ohne darüber nachzudenken, wohin. Wenn ich nur meine Haut rettete! Hinter mir erklang das schreckliche Rumms! Rumms!, krachten die Wände in sich zusammen. Ich stürmte durch einen Gang, bog nach links ab, dann nach rechts, wieder nach links …
    Obwohl die donnernden Schritte des Monsters längst verstummt waren, fehlte mir der Mut, stehen zu bleiben und mich umzusehen. Mir war vollkommen klar, dass ich mich verirrt hatte. Irgendwann wünschte ich alles und jeden zum Dunkel, fiel auf den Boden und sackte gegen einen Sarkophag. Meine Schulter, an der mich ein Stück der Säule

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