SchattenTod | Ein Weserbergland-Krimi
Kombis und fuhr in Richtung Kleinenbremen.
Peter stand gerade am Briefkasten, als Wolf auf den Hof fuhr.
„Ich bringe dir deine Abendbegleitung“, sagte Wolf mit breitem Grinsen.
„Ja, ja, ist schon gut“, gab Peter zurück, „sonst alles klar?“
„Geht so! Thorsten habe ich noch nicht erreicht, aber er sieht ja, dass ich angerufen habe. Auf die Mailbox habe ich auch noch gequasselt. Mehr kann ich jetzt nicht tun. Ich fahre gleich zu diesem Leander Winterstein. Vielleicht ist ihm noch etwas Merkwürdiges aufgefallen. Moni ist übrigens wieder da, wenn auch nur kurz“, sagte er beiläufig.
Peter spitzte die Ohren. „Nur kurz?“, fragte er. „Wieso ist sie nur kurz da?“
„Sie siedelt zu ihrer Schwester nach Teneriffa über.“
„Aha …“
„Ja, so ist das halt“, sagte Wolf und schlenderte zum Wagen. An der Art, wie er es gesagt hatte, erkannte Peter, dass er jetzt nicht weiter darüber sprechen wollte.
Rieke
Mit weit geöffneten Augen lag Rieke bei vollem Bewusstsein in dem drei Meter hohen Holzkegel. Das schwere Aststück war ihr bei ihrem Befreiungsversuch direkt auf die Brust gefallen. Sie bekam kaum Luft und konnte sich nicht mehr bewegen. Der Knebel verschlimmerte die Luftnot noch. Sie stand unter Schock.
Er
Leise und unbemerkt war er in die Scheune geglitten. Er musste genau wissen, was dieser Drecksack seiner Auserwählten angetan hatte. Sie musste unberührt sein. Solange er das nicht wusste, litt er scheußliche Qualen. Seine ganze Zukunft war in Gefahr. Aber er würde es schon aus ihm herauskriegen. Dessen war er sich absolut sicher.
„Ist da jemand?“, wimmerte Frank, der auf der Bank saß mit nach hinten gebogenen Armen.
„Ja, hier bin ich!“, sagte die dunkle Stimme.
„Wer ist ich?“, fragte Frank verstört. Er kannte diese Stimme nicht.
„Das Schlimmste, was du dir vorstellen kannst!“ Der Unterton ließ keinen Zweifel daran, dass der Mann meinte, was er sagte.
„Wieso sagen Sie das? Ich kenne Sie nicht!“
„Vergreifst du dich an jungen Mädchen, du hässlicher Greis?“
„Nein!“, heulte Frank auf.
Der Fremde zog an dem Seil, das über den Deckenbalken geführt war. Frank schrie und stand ruckartig auf, um den Druck von seinen Schultergelenken zu nehmen.
„Wie war das? Du vergreifst dich nicht an jungen Mädchen?“
„Nur das eine Mal“, schluchzte Frank. Der Fremde zog weiter. Franks Schmerz nahm zu. Er weinte jetzt. „Halt“, bettelte er, „nur zweimal, wirklich!“
„Und was hast du getan?“
„Die Brüste …“, stammelte er, „ich habe sie angefasst.“
„Nur angefasst?“
„Ich habe auch die Warzen geküsst.“
Der Unbekannte zog am Seil. Habichthorst stöhnte auf.
„Und dann? Was hast du dann gemacht?“
„Bitte, lass mich!“ Ein Schrei entfuhr ihm.
„Wenn du nichts sagst, ziehe ich weiter“, flüsterte der Mann sanft, „du hast es in der Hand.“
Habichthorst versuchte, seine Schultern nach vorne zu bringen. Es gab keine Position, in der der Schmerz nicht unerträglich war.
„Zwischen die Beine, ich hab ihr zwischen die Beine gefasst.“
„Du Schwein!“, sagte der Fremde und zog am Seil.
Frank ging schreiend auf die Zehenspitzen.
„Ich habs doch gesagt!“, jaulte er verzweifelt.
„Du wirst fürs Nichtssagen und deine Taten bestraft.“
„Dann hab ich doch keine Chance!“
„Stimmt!“
Franks Schluchzen ging in ein Wehklagen über.
„Aber je eher du dein Gewissen erleichterst, umso schneller werden deine Schmerzen vorbei sein“, versprach der Mann.
Frank winselte.
„Dann lässt du mich in Ruhe, wenn ich alles gesagt habe?“
„So könnte man es auch nennen.“
„Ich wollte sie verführen und habe an ihr herumgespielt.“
„Wo genau?“
„An ihrem Lustknötchen.“
Der Zug am Seil sorgte dafür, dass die Zehenspitzen kurz vom Boden abhoben. Franks Schrei hallte in den Ecken der Scheune wider.
„Bist du auch eingedrungen mit deinen ekelhaften Wichsfingern?“
„Nein, nein“, brüllte Frank und wurde wieder ein Stück hochgezogen. Die Schultergelenke standen unter extremer Spannung. Ihm wurde schlecht.
„Warum nicht?“
„Sie hat angefangen zu heulen!“ Mit dem nächsten Zug am Seil waren die Qualen kaum noch auszuhalten. Er übergab sich. Die Magensäure mitsamt dem zerkauten Hering floss an ihm herab. Es stank erbärmlich.
„Wolltest du sie ficken?“
Frank antwortete nicht. Der Unbekannte zog, bis es in den Schultern krachte. Mit einem Mal hatte das Seil wieder Spiel. Das
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