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Schattenwanderer

Schattenwanderer

Titel: Schattenwanderer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexey Pehov
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bekräftige.
    »Falls dort wirklich der Kupfertod wütet«, bemerkte sie nachdenklich, ohne den Blick vom Rauch zu lösen, der über den Wald aufstieg.
    »Was soll es denn sonst sein?«, fragte Marmotte ehrlich erstaunt.
    »Alles Mögliche!«, platzte Hallas heraus. »Beim Orden musst du mit dem Schlimmsten rechnen! Ihr Menschen steht noch da und gafft mit offenem Mund – und die Magier hecken derweil hinter euerm Rücken wer weiß was für eine Gemeinheit aus! Oder etwa nicht?«
    Der Gnom blickte streng in die Runde, um jemanden zu entdecken, der ihm nicht zustimmte. Unter uns fand sich jedoch kein solcher Dummkopf, der sich mit ihm hätte anlegen wollen.
    Außerdem hatte Hallas größtenteils recht. Der Orden spielte ständig mit dem Feuer. Mir fiel der Traum vom Sturm ein, der nach dem Versuch, den Unaussprechlichen mithilfe des Horns zu vernichten, über Awendum hinweggefegt war. Danach war das Verbotene Viertel entstanden. Und kaum jemand wusste, welche Rolle unser geliebter Orden bei dieser Geschichte gespielt hatte. Nicht einmal Gerüchte waren in Umlauf. Deshalb durfte man auch annehmen, dass es noch mehr gab, was wir nicht über ihn wussten. Noch viel mehr.
    »Sieht so etwa eine Quarantäne aus?«, polterte der Gnom weiter. »Das wollt ihr mir ja wohl nicht weismachen! Wenn da wirklich die Pest wütet, dann haben die sie herbeigezaubert!«
    Hallas sprühte vor Hass auf den Orden. Warum eigentlich? Waren ihm die Magier vielleicht auf sein Lieblingshühnerauge getreten?
    »Genug jetzt, Hallas!«, verlangte Lämpler.
    »Genug?! Verteidigst du diese beiden Ratten etwa noch? Die wollten uns drei Monate festhalten! Aber eins sag ich euch: Nach drei Tagen wären wir alle an der Pest krepiert! So einen Mist wie den von dem Schutzzauber glauben doch nur … gewisse Zwerge!«
    Deler schluckte die Beleidigung schweigend. Den wütenden Gnom reizte man besser nicht.
    »Wann hätte man dann jemals gehört, dass ein ganzes Dorf in drei Tagen verreckt? Eben! Verzeiht, Lady Miralissa, aber das ist völliger Unsinn! Nein, hinter dem Ganzen stecken die Magier. Keine Ahnung, wie sie das angestellt haben. Wahrscheinlich ist ihnen auch mal wieder was schiefgegangen und dann haben sie ein paar Dutzend Blitze und hundert Feuerkugeln vom Himmel regnen lassen, um alle Spuren zu verwischen. Jedenfalls waren die das, die haben das Dorf dem Erdboden gleichgemacht!«
    »Woher weißt du denn, dass sie es dem Erdboden gleichgemacht haben?«, schaltete sich Met ein. »Hast du es gesehen?«
    »Ein Gnom braucht so etwas nicht zu sehen! Wir kennen Feuer von klein auf. Ein solcher Rauch entsteht nur, wenn du die Knochen der Erde in die Schmelzöfen gibst! Also, ich meine Steinkohle! Und selbst dann nicht immer! Das ist ein magisches Feuer! Das weiß ich genau! Deswegen haben die auch die Chasseure geholt, damit sie alle aufhalten, bis die Magier ihr Werk verrichtet haben!«
    »Jetzt reicht’s!«, fuhr Schandmaul Hallas über den Mund. »Ob da die Pest gewütet hat oder etwas anderes in Gange war, das werden wir nie herauskriegen. Auf alle Fälle sollten wir aber zusehen, rasch von hier wegzukommen. Und wir sollten auf der Hut sein. Wenn sie keine Tauben haben, haben sie immer noch ihre Gedankenpost.«
    »Vergessen wir diese Monsterhand nicht!«, schimpfte Hallas weiter. »Wahrscheinlich wimmelt es in dem Dorf davon! Genau wie von Zwergen in den Höhlen!«
    »Nur Erzmagier sind imstande, sich über weite Strecken per Gedankenpost zu verständigen«, erklärte Kli-Kli. »Und dieses Monstrum haben nicht die Magier geschaffen, das war Miralissas Werk! Woher wusstet Ihr eigentlich, Lady Miralissa, dass ein solches Händchen nötig ist?«
    »Das habe ich gar nicht gewusst, teurer Kli-Kli.« Die schwarzen Lippen der Elfin kräuselten sich zu einem Lächeln. »Ich habe lediglich einen Zauber zur Betäubung vorbereitet. Alle hätten einschlafen sollen. Alle, bis auf die Magier, denn ich habe nicht damit gerechnet, es mit Vertretern des Ordens zu tun zu bekommen.«
    »Woher kam dann dieses Monstrum, Trash Miralissa?«, verwunderte sich Ell.
    »Woher, mein treuer K’lissang? Danach musst du wohl unseren kleinen grünen Gefährten fragen. Er hat nämlich etwas neben meine Zeichen gemalt. Die Hand haben wir also allein Kli-Kli zu verdanken.«
    »Woher sollte ich denn wissen, dass das magische Zeichen sind?« Der Kobold schniefte schuldbewusst. »Ich habe gedacht, das sind einfach irgendwelche Kritzeleien.«
    »Im Grunde haben wir noch Glück gehabt, dass

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