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Schattenwandler 01. Jacob

Schattenwandler 01. Jacob

Titel: Schattenwandler 01. Jacob Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacquelyn Frank
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machte, konnte Isabella doch ein Kichern nicht unterdrücken, während der Riese sich aufrappelte und sich den Staub abklopfte.
    „Es tut mir leid, Elijah.“
    „Ja, ja. Es ist nicht deine Schuld. Ich war zu dicht dran.“ Er warf ihr ein verlegenes Lächeln zu. „Bist du okay? Jacob hat mir gesagt, ich soll zu dir kommen. Was ist los?“
    Schnell beschrieb sie ihm die Situation. Zu ihrer Überraschung trat Elijah näher und legte den Arm um sie.
    „Du brauchst dir überhaupt keine Sorgen zu machen, Bella. Gideon ist stolz darauf, dass er noch nie einen Patienten verloren hat.“
    „Elijah, wie alt bist du?“, fragte sie plötzlich. „Du bist ganz anders als die anderen Dämonen. Das soll keine Beleidigung sein, aber du verhältst dich fast wie ein Mensch. Ich meine, das einzige Mal, wo du dich auch so förmlich und ehrfurchtsvoll verhalten hast, war während der Ratssitzung.“
    „Ich bin fünfhundertsechsundsiebzig Jahre alt. Abgesehen von Gideon, sind Jacob, Noah und ich die ältesten lebenden Dämonen.“
    „Was ist mit deinen Eltern passiert? Und mit Jacobs Eltern?“ Isabella fragte sich, warum sie noch nie daran gedacht hatte. Und als sie sah, wie Elijah den Blick senkte und ein wenig blass wurde, erkannte sie, dass das wohl eine entscheidende Frage war.
    „Sagen wir so, als die Nekromanten das letzte Mal in größerer Zahl aufgetreten sind, haben sie uns ziemlichen Schaden zugefügt. Meine Eltern, Noahs Vater und Jacobs Vater wurden zu verschiedenen Zeiten während der vergangenen Jahrhunderte abberufen. Jacobs Mutter hat, nachdem Kane geboren war, auch nicht mehr lange gelebt. Ich weiß, dass ich nicht so bin wie die anderen. Ich schätze, nachdem meine Eltern verschwunden waren, habe ich unsere Kultur nicht mehr so schrecklich wichtig genommen.“
    „Das verstehe ich. Danke, dass du es mir gesagt hast. Ich kann mir vorstellen, es ist nicht so einfach, darüber zu sprechen.“
    „Und dass die neuen Nekromanten aufgetaucht sind, macht es auch nicht einfacher. Aber ich hoffe, deine Anwesenheit hier ist ein gutes Omen. Vielleicht kann man uns dieses Mal nicht so einfach zu Opfern machen, wenn wir mit Druiden gesegnet sind, die ein so gutes Herz und so gute Absichten haben wie du.“
    „Ich hoffe, das stimmt, Elijah. Aber so, wie ich die Menschen kenne, weiß ich, dass nicht jeder, der Druide ist, deswegen auch gleich ein guter Mensch ist.“
    „Das trifft auf jede Gattung zu, Bella. Schau dir nur solche an wie Ruth“, meinte er mit einem Augenzwinkern.
    „Du bist unverbesserlich, Elijah.“ Isabella hielt einen Moment inne. „Elijah, ich würde dich gern etwas fragen. Wie erfahren Nekromanten euren wahren Namen, wenn nur so wenige Leute ihn kennen?“
    „Leider muss ich sagen, dass das wohl unsere eigene Schuld ist. Bevor wir es zu einem geheimen Ritual gemacht haben, wurden die Geburten und die entsprechenden Namen immer aufgeschrieben. Irgendwann haben sich die Nekromanten so eine Geburtsliste beschafft. Diese Katastrophe wird nicht so schnell vergessen sein. Gideon war der einzige Urälteste, der das Gemetzel überlebt hat. Jacob, Noah und ich sind drei von nur noch drei Dutzend übrig gebliebenen Ältesten.
    Ich habe keine Ahnung, wie die Nekromanten diesmal an die Namen der Dämonen gekommen sind. Ich vermute, es war Lucas. Er war nämlich der Siddah von Saul und den anderen, die vermisst werden. Ohne Zweifel hat er in seiner Qual ihre Namen verraten. Weißt du, ein Siddah … “
    „Jacob hat es mir erklärt. Ich weiß, was Siddah sind. War Lucas auch noch der Siddah von jemand anderem? Hat er Kinder, deren Namen er vielleicht verraten könnte?“
    „Lucas hat zwei Töchter.“ Elijah wandte den Blick ab und spielte mit einem losen Faden am Stoff der Couch. „Wir haben ihn als einen großen Lehrer angesehen. Er war noch für viele andere der Siddah .“
    „Oh nein, Elijah“, flüsterte Isabella, „wie könnt ihr sie denn überhaupt schützen?“
    „Das können wir nicht. Jedem von ihnen ist klar, dass er der Nächste sein könnte.“
    „Das ist ja furchtbar.“ Isabella schluckte. „Und das hast du die ganze Zeit gewusst? Warum hat mir das niemand gesagt?“
    „Wozu denn, Bella? Du kannst doch sowieso nichts tun. Wir müssen diese Mistkerle einfach jagen.“ Isabella dachte schweigend über seine Worte nach und starrte auf das Muster des Holzfußbodens.
    „Das tut mir leid“, sagte sie schließlich leise. „Ich fühle mich so nutzlos. Ich bin eine große Belastung für

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