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Schattenwandler 01. Jacob

Schattenwandler 01. Jacob

Titel: Schattenwandler 01. Jacob Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacquelyn Frank
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sie versteckt. Sieh nach!“
    Sie schloss die Augen, und er spürte, wie sie nachdachte und sich auf die Suche machte. Er hatte sie beruhigt, ihr mit seinen Worten geschmeichelt und sie dadurch von ihrem Schmerz abgelenkt, damit sie sich konzentrieren konnte.
    Einen Lidschlag später flog Jacob plötzlich von der Couch, landete hart auf dem Holzfußboden und schlitterte noch mindestens einen Meter über die glatte Oberfläche. Er spürte, wie bei der Druckwelle einer Bombe, wie die Kraft in ihm wieder auflebte. Er rappelte sich wieder auf und winkte ab, als sie ihm besorgt und erschrocken helfen wollte.
    „Das kommt davon, wenn man nicht aufpasst“, stöhnte er trocken. „Mir geht’s gut. Besser als gut. Puh!“ Er schüttelte den Kopf, während die Kraft wieder durch ihn pulsierte. Isabella war wie ein großer Speicher. Während er Stunde um Stunde darum gekämpft hatte, wieder zu Kräften zu kommen, hatte sie sie ihm einfach abgesaugt und gespeichert. Da wurde ihm klar, was für ein Glück es war, dass sie ihn nicht in die Luft gejagt hatte, als sie sie ihm zurückgegeben hatte. Im Moment konnte er sich kaum konzentrieren. Es war ein geradezu erotisches Gefühl, so viel Leben und so viel Energie, die in ihm brodelte, durchtränkt von ihr und von ihrem Duft, weil alles so lange in ihr gewesen war.
    Isabella beobachtete fasziniert, wie Jacob unter der Wucht seiner zurückkehrenden Kraft taumelte. Wenn sie nur wüsste, wie sie das gemacht hatte! Aber dass sie es gewesen war, daran bestand kein Zweifel. Trotzdem spürte sie die Kraft auch noch immer in sich, fühlte sich ganz wie er, heiß und erdverbunden. Als würden sich Tausende Getreidekörner in sie ergießen … erst langsam … dann immer schneller, die Tür zum Silo weit offen, und Isabella konnte sie nicht schließen. Jacob warf ihr einen dunklen Blick zu, und sie spürte die Erotik, die er fühlte, durch seinen Geist. Sie spürte jeden Muskel in seinem Körper. Wie er sich zusammenzog und verhärtete durch die Kraft, die ihn durchströmte. Sie sah, wie großartig Jacob war, während er die Arme ausstreckte, um die natürliche Energie in der Welt um ihn herum zu berühren, und wie er langsam die Augen schloss.
    Dann stieß er die Kraft mit aller Macht aus sich heraus und sandte einen gellenden Ruf an jene, die auf der Stelle zu ihnen kommen mussten.
    Kane hob den Kopf und spürte den Bruder im Geist, spürte dessen Kraft und ihre Vertrautheit. Er wollte dem Ruf nicht folgen, also beachtete er ihn nicht. Seit jener schrecklichen Nacht war er nicht mehr in der Lage gewesen, Jacob unter die Augen zu treten. Und da die Strafe noch ausstand, glaubte er auch nicht, dass er es könnte. Jedenfalls hatte er Hausarrest, dachte er bitter und funkelte den Geistdämon an, den er früher einmal Siddah genannt hatte. Er war sauer, und es war ihm egal, wenn man ihm das anmerkte.
    „Du benimmst dich wie ein Kind“, wies Abraham ihn zurecht und blätterte eine Seite in dem Magazin der Menschen mit dem Titel Cosmopolitan um, das er gerade las. „Antworte dem Ruf.“
    „Was geht das dich an?“, schimpfte Kane, sprang auf und lief frustriert in seinem Wohnzimmer auf und ab. „Ich bin ein verdammter Krimineller. Was sollte Jacob schon von mir wollen? Soll ich einfach dasitzen und zusehen, jetzt, da er seine Frau gefunden hat? Und er ist sogar geprägt! Wahrscheinlich soll ich ihr Trauzeuge sein. Ich werde eifersüchtig danebenstehen und meinen eigenen Bruder hassen. Vor allem, nachdem er mich bestraft hat! Ich bekomme diese Frau einfach nicht aus dem Kopf. Ihr Gesicht ist in meine Erinnerung eingebrannt. Ich spüre ihre Haut noch an meiner Hand. Ich sehne mich nach einem so schönen Geschöpf, das … das …“
    „… ein Mensch ist“, half Abraham ihm sanft auf die Sprünge. Seine Miene drückte Mitgefühl aus.
    „Meine Güte, warum bringt Jacob es nicht endlich hinter sich. Seine Strafe wird mir die Menschenfrau schon austreiben. Ich verdiene es nicht anders.“
    „Kane …“ Abraham horchte auf, weil der Ruf wieder mit ungeheurer Wucht zu ihnen drang und sie aus dem Gleichgewicht brachte. Der Älteste fasste sich an den dröhnenden Schädel, als die Welle kam. Und er hatte sie nur durch Kane gespürt, der die volle Wucht abbekommen hatte. Der junge Dämon lag flach auf dem Rücken, sein Schädel brummte schmerzhaft.
    „Wow!“ Kane setzte sich auf und schüttelte den Kopf, damit sein Hirn wieder an seinen Platz rutschte. „Himmel, er hätte doch nur sagen

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