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Schattenwandler 01. Jacob

Schattenwandler 01. Jacob

Titel: Schattenwandler 01. Jacob Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacquelyn Frank
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auf der Seele. Sein Gewissen kämpfte mit der Entscheidung, ob er sie wirklich zu einem Teil seines Lebens machen sollte und damit gleichzeitig zum Ziel seiner Feinde, sowohl im Ausland als auch zu Haus. Aber tief in seinem Herzen wusste er, dass er auf ihre Nähe nie wieder würde verzichten können, und logischerweise konnte er sich ihr deswegen auch nicht entziehen. Erst heute hatte er wieder den Beweis dafür gesehen. Jacob fürchtete sich nicht oft, doch wenn er daran dachte, was mit Bella geschehen könnte, wenn ihm etwas passierte, jagte ihm das Angst ein.
    „Jacob“, flüsterte sie sanft in sein Ohr, und ihre Finger strichen zärtlich durch sein Nackenhaar. „Jacob, das Körperliche einmal beiseite gelassen, wie sollte mein Herz deinen Verlust je überleben?“
    Jacob fluchte leise.
    „So viel zum Schutz meiner Gedankensphäre“, spottete er halbherzig.
    „Du strahlst etwas aus, wenn dich etwas sehr beschäftigt, genau wie ich.“ Sie legte den Kopf zurück und suchte seinen dunklen, aufgewühlten Blick. „Aber du musst damit aufhören, schlimme Wahrheiten vor mir zu verheimlichen, Jacob. Traust du mir nicht zu, dass ich damit umgehen kann? Dass ich dir helfen kann, die Probleme in den Griff zu bekommen? Ich will nicht deine Partnerin sein, nur weil das Schicksal es so bestimmt hat. Ich will deine andere Hälfte sein, egal, was passiert, Jacob. Und ich werde mich nicht mit weniger zufriedengeben. In guten wie in schlechten Zeiten, in Freude und in Trauer. Das gehört alles zu meinem Leben, und du kannst mich nicht davor bewahren.“
    „Ich kann es aber immerhin versuchen“, entgegnete er starrsinnig und legte seine gerunzelte Stirn an ihre. „Welcher Partner, der noch bei Verstand ist, würde seine andere Hälfte wissentlich irgendwelchen Gefahren aussetzen?“
    „Ein Partner, der lernt, auf ihre Fähigkeiten im Kampf an seiner Seite zu vertrauen, wenn es darauf ankommt. Genauso wie sie auf seine Stärke vertraut und darauf, dass er sie beschützt. Du hast einmal gesagt, du könntest akzeptieren, dass ich dafür geboren bin, an deiner Seite zu kämpfen. Hat sich das geändert?“
    „Nein, Bella. Damit kann ich leben. Aber du musst mir verzeihen, wenn es mir manchmal schwerfällt.“
    „Natürlich“, sagte sie leise und strich mit ihren Lippen beruhigend über seinen Mund. „Das verstehe ich. Aber ich habe erst wirklich angefangen, so zu leben, wie es für mich gedacht ist, als ich dir begegnet bin. Da passt es durchaus, dass dieses Leben endet, wenn du mich verlässt. Ich bin fest entschlossen, Jacob, dass das viele Jahrhunderte lang nicht passiert.“ Sie lächelte sanft, und in ihren Augen blitzte der Schalk auf. „Aber es kann genauso gut sein, dass dich in den kommenden Jahrhunderten alles, was du im Moment als so charmant empfindest, zu Tode langweilen wird. Offen gesagt, ich bin eine ziemliche Nervensäge.“
    „Ich versichere dir“, entgegnete Jacob mit einem Lachen, während er sie fest an sich drückte, „dessen bin ich mir wohl bewusst.“
    Isabella kicherte und umarmte ihn ganz fest, während sie ihr Gesicht an seinem Hemd rieb.

 
    13
    Isabella atmete aus, und ihr Atem gefror in der kalten Nacht. Unruhig spielte sie mit den Bändern, die Legna ihr kreuzweise um den Arm gewunden hatte und deren Enden von ihrem Handgelenk herabbaumelten.
    „Hör auf, herumzuspielen“, mahnte Legna und tippte mit einem Finger auf Isabellas nervöse Hand.
    „Ich heirate in ein paar Minuten, Legna. Ich denke, ich habe ein Recht, nervös zu sein.“ Isabella spürte, wie sich ihr Herz zusammenzog, als sie ihre eigenen Worte über die bevorstehende Hochzeit hörte.
    „Soweit ich weiß, erwartet man von einer Braut, dass sie rot wird. Aber im Moment bist du eher ziemlich grau.“ Legna nahm ihre Tätigkeit wieder auf und flocht weitere Bänder in Isabellas Haar. „Auch wenn das noch so gut zu dem silbernen Ton deines Kleids passt, denke ich doch, dass dir ein bisschen natürliche Farbe besser stehen würde.“ Legna strich den silbern schimmernden Stoff glatt, der im griechischen Stil über einer Schulter gerafft war. „Du weißt“, fuhr sie fort, „es gibt nur zwei Nächte im Jahr, in denen Dämonen eine solche Vereinigungszeremonie feiern. Samhain und Beltane. Wenn du heute in Ohnmacht fällst, musst du bis zum kommenden Frühling warten.“
    „Danke für die Mitteilung. Sehr nett von dir“, entgegnete Isabella.
    „Aus reiner Freundlichkeit sage ich dir hiermit, dass dein zukünftiger

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