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Schattenwandler 01. Jacob

Schattenwandler 01. Jacob

Titel: Schattenwandler 01. Jacob Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacquelyn Frank
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Jacob, finde sie und überzeuge dich, dass keiner von ihnen so leiden muss wie meine Schwester. Das sind Schwestern und Brüder von anderen Menschen. Bitte, geh und finde sie.“
    Er konnte nur nicken, überwältigt von ihrer Selbstlosigkeit. Er umfasste ihren Hinterkopf mit seiner großen Hand, zog sie an seine Lippen und küsste sie sanft und innig.
    „Ich liebe dich, kleine Blume“, flüsterte er eindringlich. „Und ich werde das für dich in Ordnung bringen.“
    „Ich weiß, das wirst du“, erklärte sie zutiefst überzeugt.
    Kane begriff nicht, was los war, als er das fremde Schlafzimmer betrat. Zuerst nahm er seine Umgebung gar nicht wahr, weil sein verwirrter Blick seinem Bruder gefolgt war, der gerade den Raum verließ. Jacob hatte kaum Hallo gesagt und sich an ihm vorbeigedrängt, um eine kleine dunkelhaarige Frau in seine Arme zu ziehen. Kane wandte sich zu Gideon um und holte unsicher Luft. Er hatte noch nie so dicht vor dem Urältesten gestanden, und er konnte sich nicht vorstellen, was der von ihm wollte. Normalerweise las er die Gedanken aller um sich herum und beantwortete so seine Fragen selbst, aber er machte sich keine Hoffnung, bis in den Geist des Urältesten vorzudringen. Die dunkelhaarige Frau fühlte sich so leer an, als sei sie gar nicht da, und Jacob hätte ihm eine Kopfnuss verpasst, wenn er erwogen hätte, seine Kraft gegen ihn einzusetzen.
    Kane lachte leise in sich hinein. Es war seltsam, aber obwohl er sich davor fürchtete, dem urältesten Dämon zu begegnen, der streng und unerbittlich vor ihm stand, fühlte er sich entspannt wie seit Tagen nicht mehr. Dieses Gefühl, als würde er am liebsten aus seiner Haut heraussteigen, legte sich schnell, und er seufzte vor Erleichterung. „Also, was ist los?“, fragte Kane schließlich.
    „Das nächste Mal, wenn du gerufen wirst“, erklärte der Urälteste mit tonloser Stimme, und seine quecksilberfarbenen Augen blitzten missbilligend, „schlage ich vor, dass du dich etwas mehr beeilst.“
    „Ich weiß, aber ich hatte da noch so ein kleines Problem mit meinem Hausarrest“, erwiderte er trocken.
    Gideon hob eine Braue, dann trat er einen Schritt zur Seite. Nun war die Frau, die hinter ihm im Bett lag, deutlich zu erkennen.
    Erschrocken holte Kane Luft und musste husten. Sie war bleich wie der Tod, fast schon ein bisschen grau. Aber die wilden, langen roten Locken und die Form ihres Gesichts waren nicht zu verkennen und hatten sich in sein Gehirn eingebrannt.
    „Was zum Teufel ist das?“, fragte er heiser, und seine dunkelblauen Augen blitzten vor Wut, fast so wie die von Jacob. Sein Herz begann heftig zu pochen, nur weil er im selben Raum mit ihr war.
    „Das“, stellte Gideon sie mit einer Handbewegung vor, „ist Corinne.“
    „Ich kenne ihren Namen“, erwiderte Kane knapp. Er riss seinen Blick von Corinnes herzförmigem und trotz ihrer Krankheit immer noch schönem Gesicht los.
    „Das ist Isabellas Schwester“, erklärte Gideon und machte damit die Verwirrung komplett. „Und eines Tages wird sie auch zu deiner Familie gehören. Allerdings nicht, weil Isabella deinen Bruder heiratet.“
    Kane öffnete den Mund, um eine Erklärung zu verlangen, aber plötzlich wusste er es.
    Er wusste es einfach.
    Er trat näher an das Bett, obwohl er irgendwie damit rechnete, dass Jacob erscheinen und ihn zu Boden stoßen würde, so wie er es beim ersten Mal getan hatte. Er konnte kaum atmen, als er mit zitternden Fingern nach der zarten Hand griff, die auf der Bettdecke lag. Ihre Finger waren lang und elegant, ihre Nägel ebenfalls länglich und perfekt manikürt. Durch ihre durchscheinende Haut meinte er, ihre Knochen schimmern zu sehen. Bei dem Anblick verzog sich sein Gesicht vor Schmerz, und in ihm stiegen nie gekannte Gefühle auf, die ihm die Kehle zuschnürten.
    „Sie hat immer noch eine Wahl. Das hier ist keine ausgemachte Sache, hast du verstanden, Kane?“ Die Belehrung war sanft, aber ernst. „Sie wird dich erst lieben, wenn du sie für dich gewinnst. Aber bevor es so weit ist, mein junger Freund, musst du ihr helfen, wieder gesund zu werden. Komm. Setz dich hin. Hab Geduld. Alles zu seiner Zeit.“
    Kane gehorchte dem großen Urältesten ohne ein weiteres Wort.
    Isabella lief nervös auf und ab, als ein plötzlicher Windstoß an ihr vorbeifuhr. Dann gab es hinter ihr einen lauten Rumms, und als sie herumwirbelte, sah sie Elijah wütend am Boden liegen.
    „Verdammt, das war dämlich“, murmelte er.
    Obwohl sie sich auch Sorgen

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