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Schattenwandler 02. Gideon

Schattenwandler 02. Gideon

Titel: Schattenwandler 02. Gideon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacquelyn Frank
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ihren Kopf geisterte. Vielleicht würde er ja jetzt etwas über menschliche Umgangsformen lernen.
    Ich würde mich nicht darauf verlassen, Nellissuna.
    Hast du etwas dagegen? Ich hätte gern wenigstens ein bisschen Privatsphäre, wenn ich mit meiner Freundin rede.
    Privatsphäre ist eine Marotte der Menschen, Legna. Du hast dich zu viel mit der Druidin abgegeben und ihre Macken übernommen.
    Sie ist meine Freundin. Ich liebe sie sehr, und ich verdanke ihr viel. Wenn du ein Problem damit has t …
    Droh mir nicht, Legna. Damit verschwendest du nur deine Zeit.
    Verschwindest du jetzt oder nicht? , wollte sie wissen.
    Wenn ich die Wahl hab e … nein.
    Also gut, dann lass es mich anders ausdrücke n … Raus hier, oder ich werfe dich raus. Und glaub bloß nicht, dass ich das nicht tun würde. Prägung hin oder her, ich bin eine Geistdämonin, und ich finde ganz schnell heraus, wie das geht. Außerdem bin ich immer noch ein Individuum, und ich bestehe darauf , dass ich Freiheiten habe.
    Ich verstehe. Wenn du so hartnäckig darauf bestehst, dann verstehe ich nicht, warum du mich dann überhaupt gefragt hast.
    Ich habe dich nicht gefragt. Jedenfalls nicht beim ersten Mal. Und beim zweiten Mal war es einfach nu r … ach, schon gut! Nimmst du immer alles so wörtlich? Ich muss dir nämlich sagen, es geht mir auf die Nerven. Und sag nie mehr etwas über Bellas Einfluss auf mich.
    Gott bewahre! Viel Spaß bei deinem Besuch, Nelissuna.
    Und dann spürte sie, wie er sich aus ihrem Bewusstsein zurückzog. Er war schon so sehr ein Teil von ihr geworden, dass sie sich nicht sicher war, ob er tatsächlich ganz abgeschlossen war von ihren Gedanken. War es überhaupt möglich für aufeinander geprägte Gefährten, sich gegenseitig aus ihrem Kopf zu verbannen? Hatte das überhaupt schon einmal jemand versucht? Hatte das schon einmal jemand gewünscht? Das war alles noch so neu für sie. Sie würde einige Zeit brauchen, um ihre Gefühle zu ordnen, ganz zu schweigen davon, welche Auswirkungen es für sie haben würde, mit den Kräften eines Urältesten von seinem Kaliber aufgeladen zu werden.
    Aber irgendwo in Legna gab es auch eine durchtriebene Seite, und sie begriff, dass ein offener Zugang zu den Gedanken und silberne Augen ein kleiner Preis waren für die Kräfte, die sie bekommen würde.
    Bei diesem gierigen Gedanken erschauerte sie, doch sie schüttelte ihn ab und ließ ihn nicht zu. Sie würde nicht zulassen, dass er sie beeinflusste.
    Sie hob die Hand und klopfte.
    Jacob erreichte Gideons Anwesen in Rekordzeit, getrieben von der Sorge um Isabella. Er schwebte durch ein offenes Fenster ins Haus und nahm dort mit einer schnellen Drehung Gestalt an.
    Er sah sich im Raum um und witterte sofort die starke Präsenz seiner Beute. Es war viele Jahre her, seit er das letzte Mal hier in der Wohnstadt des Urältesten gewesen war. Es überraschte ihn, wie vertraut sich der Ort noch immer anfühlte, auch wenn ihm in Bezug auf den Heiler noch immer unbehaglich zumute war, da er die negativen Gefühle zwischen ihm und seinem früheren Freund nicht ganz abschütteln konnte. Aber Isabellas Bedürfnisse waren wichtiger als seine eigenen, und Isabella brauchte Gideon.
    „Jacob.“
    Der Vollstrecker wandte sich um, als er seinen Namen hörte. Er hatte die Ankunft des Urältesten bereits gespürt.
    „Gideon, ich brauche etwas von deiner Zeit.“
    „Natürlich. Stimmt etwas nicht mit deiner Gefährtin?“
    „Ich glaube nicht, dass es etwas Ernstes ist, aber sie hat immer wieder solche Phasen von Nervosität, und ich denke, sie macht sich ganz krank damit. Sie gibt es nicht offen zu, aber sie macht sich große Sorgen und, das muss ich zugeben, ihre hervorragende Vorstellungskraft kann in solchen Zeiten ein Fluch sein. Sie braucht dich, damit du sie beruhigst. Kein anderer Heiler ist dazu in der Lage. Sie vertraut nur dir, wenn es um ihre Schwangerschaft geht.“
    „Verständlich. Ich habe ihr gesagt, dass sie nicht zögern soll, mich zu rufen, und das habe ich ernst gemeint. Sie ist meine höchste Priorität.“
    „Dann bin ich dir dankbar“, sagte er nach einem kurzen Schweigen und verneigte sich respektvoll vor dem Urältesten.
    „Ich helfe gern. Komm, lass un s … “
    Gideon!
    Der Schrei hallte so laut und so unvermittelt durch Gideons Bewusstsein, dass er heftig zusammenzuckte. Unwillkürlich fasste er sich an die Stirn, als sich der Schmerz über sein linkes Auge und über die Wange bis zum Hals hinunterzog. Er sah noch, wie

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