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Schattenwandler 02. Gideon

Schattenwandler 02. Gideon

Titel: Schattenwandler 02. Gideon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacquelyn Frank
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überrascht Jacob auf das seltsame Bild reagierte, dass er abgeben musste. Aber er konzentrierte sich sofort auf Legnas dringlichen Ruf, der so kurz nachdem sie ihn fortgeschickt hatte, zu ihm drang.
    Ist es Isabella? , fragte er, da er wusste, wo sie war und warum der Vollstrecker vor ihm stand.
    Ja. Sie liegt auf dem Boden. Gideon, alles ist voller Blut!
    Gideon blickte Jacob an, und in diesem Moment erblasste der Vollstrecker sichtlich unter seiner natürlichen dunklen Hautfarbe. Offensichtlich war auch ihm soeben bewusst geworden, dass Isabella in Not war.
    „Gütiger Himmel“, flüsterte er.
    „Jacob, bleib wo du bist“, befahl der Urälteste.
    „Das werde ich nicht!“ Er explodierte sofort vor Wut. „Sie ist meine Frau, Gideon, und du hast mir nichts zu befehlen!“
    „Jacob, Legna ist bei Bella“, erklärte Gideon entschieden, „und sie kann uns beide viel schneller teleportieren, als wir mit deinen Möglichkeiten zu ihr gelangen könnten.“
    „Legna?“, knurrte Jacob. „Sie ist nicht stark genug, um uns beide so weit zu tragen.“
    „Doch, das ist sie. Ich bitte dich, vertrau mir und hör auf zu streiten, wir dürfen keine Zeit verlieren.“
    Das brachte den aufgewühlten Vollstrecker zum Schweigen. Er nickte zustimmend und trat wieder ein Stück zurück, nachdem er aufgebracht auf Gideon zugegangen war.
    Legna, du schaffst das.
    Nein! Nicht beide auf einmal! Nicht über eine solche Entfernung!
    Doch, du kannst es. Mit mir als Teil von dir kannst du alles schaffen, worauf du deinen Sinn richtest. Süße, du bist viel stärker, als dir vielleicht überhaupt bewusst ist. Das bist du immer gewesen, auch schon bevor ich dich berührt habe. Das Schicksal würde mir nie eine schwache Partnerin zur Seite stellen.
    Sie verstummte, und Gideon spürte, wie sie ihre ganze Energie zusammennahm, nachdem sie ihre Zweifel beiseitegeschoben hatte. Offensichtlich war Bellas Zustand so besorgniserregend, dass sie es versuchen wollte. Und Gideon wurde von Stolz erfüllt, dass sie ihre Verantwortung so bereitwillig schulterte und seine vertrauensvollen und hoffnungsvollen Worte annahm.
    Jacob beobachtete, wie die Welt vor ihm zusammenzuschrumpfen schien. Es war das visuelle Phänomen, das der Teleportierte erlebte, wenn er von einem Geistdämon zu einem anderen Ort geschickt wurde. Es war, als würde Legna die beiden Punkte im Raum zusammenfalten, bis sie sich berührten, sodass der Wechsel von Punkt A nach Punkt B so einfach zu sein schien, als müsse man nur einen Schritt vorwärts tun. Die Veränderung des Luftdrucks schoss den Männern durch die Nebenhöhlen und ließ sie für einen ganz kurzen Moment die Orientierung verlieren.
    Gideons erster Impuls war, nach seiner Patientin zu sehen, aber gleichzeitig erforderte seine neue Sensibilität für eine andere Frau seine Aufmerksamkeit. Er spürte, wie eine Welle von Übelkeit und Ohnmacht Legna durchlief. Er wandte sich um, fand sie unfehlbar, ergriff gerade noch rechtzeitig ihren Arm, um sie sanft zu Boden gleiten zu lassen.
    „Kümmere dich um Legna“, verlangte er von Jacob. „Sie muss schnell wieder zu sich kommen.“
    Gideon wusste, dass Legna sich nur etwas erholen musste, deswegen zögerte er nicht, sie in Jacobs Obhut zu lassen. Der Vollstrecker, der auf seine regungslos daliegende Gefährtin hinunterstarrte, war nicht so rational. Er ignorierte Gideons Anweisung, da er mit jeder Faser seines Körpers zu seiner Gefährtin wollte, die seltsam verdreht in einer sich immer weiter ausbreitenden Lache aus warmem Blut lag. Schlagartig hatte er den Raum durchquert, seine Stiefel traten in zerbrochenes Glas. Keiner der beiden Männer kümmerte sich um das Chaos in ihrer Umgebung, während sie nach Isabella griffen.
    Gideon nahm Kontakt zu der reglosen Gestalt der kleinen Druidin auf. Ohne die vibrierende Lebensenergie, die sie im wachen Zustand ausstrahlte, wirkte sie noch winziger. Wie ein kläglich zerschmetterter Spatz lag sie da, als sei plötzlich ein Auto durch den Salon gerast und habe sie überfahren. Der Heiler bemerkte Jacobs Impuls, ihre Hand zu nehmen, und spürte im nächsten Moment, wie er davor zurückschreckte, als er die Verbrennungen und das Blut an ihren Armen sah. Obwohl sie bewusstlos war, konnte der Vollstrecker es nicht ertragen, dass seiner Gefährtin auch nur der kleinste Schmerz zugefügt wurde. Deswegen ließ Jacob sich dicht neben ihr auf ein Knie sinken, eine Faust auf die Lippen gepresst, als wolle er die Wut zurückdrängen, die

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