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Schattenwandler 03. Elijah

Schattenwandler 03. Elijah

Titel: Schattenwandler 03. Elijah Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacquelyn Frank
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streckte die Hand nach ihr aus. Er half der riesigen Katze dabei, sich von den Kleidern zu befreien, in denen sie gefangen war, und er sah voller Furcht, dass ihre Augen, die ihm so unheimlich vertraut waren, ihn mit einem Mal nicht mehr zu kennen schienen.
    Er hatte gewusst, dass sie Dämonenkräfte aufsaugen und nutzen konnte, aber er hätte nicht gedacht, dass das auch für die Macht der Lykanthropen galt. Bis vor Kurzem hatte er noch gedacht, dass die Fähigkeit, die Gestalt zu wechseln, ein so natürlicher Teil von Siena war wie ihr eigener Herzschlag und dass Bella diese Fähigkeit niemals annehmen, stehlen oder für sich selbst nutzen könnte.
    Aber darin hatte er sich getäuscht. Und obwohl das in Gideons Fachgebiet fiel, hatte auch der Heiler so etwas wie Bellas Fähigkeiten noch nie mit eigenen Augen gesehen. Das war für sie alle neu, und sie waren gut beraten, diese hybriden Kräfte nicht zu unterschätzen. Also war er ganz vorsichtig, als er sie zu beruhigen versuchte. Doch er bemerkte, dass seine Fähigkeit, jemanden zu besänftigen, ihm zusammen mit allem anderen genommen worden war, und das Einzige, was ihm jetzt noch blieb, war ihre Seelenverwandtschaft.
    Elijah ging näher zu Siena hin, die mittlerweile ganz entspannt dalag, hob sie hastig hoch und trug sie aus dem Gefahrenbereich. Aber Bella hatte ihr Ziel, wie Elijah instinktiv erkannte, erreicht. Siena war sehr mitgenommen, aber das mutige Eingreifen der kleinen Druidin hatte sie vor Schlimmerem bewahrt.
    Der Krieger bat Jacob mit einem kurzen Blick um Verzeihung, dann wandte er sich mit Siena auf den Armen ab, rannte zurück zu Gideons Haus und überließ es Jacob, sich um seine verwandelte Gefährtin zu kümmern. Ohne seine Kräfte konnte Elijah hier ohnehin nichts mehr ausrichten. Also war es besser, sie allein zu lassen.
    Noah war vielleicht der Einzige, der Legna in dem Zustand, in dem sie gerade war, finden konnte, und das gelang ihm nur, weil sie noch Restwärme im Körper hatte. Dennoch fühlte sie sich schon fast kalt an, als er sie hochhob. Er erkannte sofort, dass das Gideons Werk war. Er spürte noch etwas von der Energie des Urältesten in ihr. Und er begriff, dass Gideon so gehandelt hatte, um sie zu schützen, damit sie sich nicht in etwas einmischte, das so aussichtslos war und so gefährlich, dass es am Ende sogar den Urältesten das Leben kosten könnte.
    Und Noah wusste auch, dass seine Schwester im Sterben lag. Er spürte, wie ihre Lebensgeister schwanden, während er mit ihr aus dem Schlafzimmer eilte und die Treppe hinunterlief, um einen Heiler zu suchen. Aber unglücklicherweise gab es hier zurzeit nur einen, und der hatte schon alle Hände voll zu tun mit Gideon.
    Noah befahl einem Geistdämon, weitere Hilfe zu holen, und legte seine Schwester dann vor dem niedergebrannten Haus auf den Boden. Er versuchte, sich zusammenzureißen, und verdrängte die Furcht, die seine Seele umklammert hielt. Auf der Suche nach ihrer versiegenden Lebensquelle und nach ihrer dahinschwindenden Energie legte er ihr die Hände auf das Herz und auf den Solarplexus. Dann begann er langsam und ganz behutsam und mit Rücksicht auf den ebenfalls erlöschenden Lebensfunken des Kindes in ihr, die erschöpfte Energie wieder aufzufüllen. Vielleicht lag es ja daran, dass er blutsverwandt war mit ihr, oder einfach an ihrem starken Lebenswillen – jedenfalls wurde sie wieder wärmer, sie wurde von neuer Energie durchströmt, auch wenn noch keine richtigen Lebenszeichen zu erkennen waren. Noah war zutiefst erleichtert. Immerhin konnte er sie jetzt in diesem Zustand halten. Und obwohl er die Starre nicht rückgängig machen konnte, war das fürs Erste genug, bis er jemanden fand, der die Fähigkeit hatte, das zu bewerkstelligen.
    Elijah rief um Hilfe und zog damit die Aufmerksamkeit einer Schar Krieger auf sich, die sofort zu ihm eilten.
    „Ich brauche einen Heiler!“
    Elijah lief ins Haus und sah zum ersten Mal die Verwüstungen, die das Gebäude und dessen Bewohner erlitten hatten. Er hatte Jagd gemacht auf die Angreiferinnen, die vom Ort des Geschehens geflohen waren, und er hatte überhaupt nicht darüber nachgedacht, dass Gideon vielleicht nicht allein mit seinen Problemen fertig wurde. Als er jetzt sah, dass ein Heiler sich über den Urältesten beugte, stockte dem Kriegerführer der Atem.
    Der junge Heiler hob den Blick zu seinem Vorgesetzten, stand auf und rieb sich nervös die Hände, als er auf den Winddämon zukam.
    „Wir können nichts für

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