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Schattenwandler 03. Elijah

Schattenwandler 03. Elijah

Titel: Schattenwandler 03. Elijah Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacquelyn Frank
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Jägerinnen auf dem Feld ließen sich mühelos überwältigen. Die Jägerinnen hatten keine Waffen, bis auf ihr eigenartiges Grabwerkzeug, und die Nekromantinnen brauchten Konzentration und mussten umfangreiche Vorkehrungen treffen, bevor sie wirkungsvoll in die Schlacht eingreifen konnten. Nur die, die von Natur aus Macht hatten, stellten eine wirkliche Herausforderung dar. Das und natürlich die Tatsache, dass die Eindringlinge in Unterzahl waren.
    Isabella machte sich trotzdem keine Sorgen. Vergeltung war ein machtvoller Antrieb.
    Plötzlich spürte Isabella einen Luftwirbel, der ihr heftig in den Rücken fuhr und sie nach vorn taumeln ließ. Jacob fegte zu seiner Braut herum, als seine Sensoren laut und deutlich Alarm schlugen. Elijah spürte den Luftwirbel sogar noch weiter entfernt auf dem Feld und ließ kurz von seiner momentanen Gegnerin ab, um sich nach der Vollstreckerin umsehen zu können.
    Der Krieger wusste, wie sich die verdrängte Luft bei einer Teleportation anfühlte. Und auch die Vollstreckerin wusste es. Das Problem war nur, dass inmitten der verdrängten Luft nichts und niemand zu sehen war.
    „Wo ist sie?“, fragte Isabella scharf und trat instinktiv näher an ihren Gefährten heran.
    Elijah erkannte, wie verwirrt die beiden waren, und als er sah, wie sie suchend herumfuhren, um ein Angriffsziel auszumachen, kroch ihm ein kaltes, beklemmendes Gefühl über den Rücken. Diese Empfindung weckte die Aufmerksamkeit seiner Braut, und aus den Augenwinkeln konnte er sehen, wie sie sich zu den Vollstreckern hinwandte. Sienas goldene Augen schlossen sich, und sie hielt die Nase mit den Schnurrhaaren in den Luftstrom. Sofort richteten ihre Nackenhaare sich auf. Die Katze verwandelte sich mit atemberaubender Schnelligkeit in eine Werkatze. Elijah wusste instinktiv, was sie dachte. Ruth war da. Die Sinne der Katze ließen sich nicht so leicht täuschen wie ihrer aller Augen.
    Jacob jedoch bekam Sienas Metamorphose und den handfesten Grund dafür einen Moment zu spät mit. Im nächsten Augenblick wurde Isabella umgerissen und in seine Richtung geschleudert. Er konnte nicht anders, als seine Frau aufzufangen, und obwohl sie so zart war, ließ die Wucht, mit der sie gegen seinen Brustkorb prallte, ihn rückwärtstaumeln, sodass er das Gleichgewicht verlor.
    Elijah reagierte sofort, er konzentrierte sich auf die jüngere der beiden verräterischen Dämoninnen und löste ihre Moleküle auf zu einem lauen Lüftchen. Seine Frau setzte derweil mit ungeheuer kraftvollen Sätzen über das Gelände und versuchte, Witterung aufzunehmen, um die andere Frau zu finden, die ihre sichtbare Präsenz irgendwie verschleierte.
    Ruth materialisierte sich mit einem frustrierten Aufschrei, als Siena nur noch zwei Sprünge davon entfernt war, sie in den Boden zu rammen. Die Verräterin holte mit mächtigem Schwung nach der Lykanthropin aus. Da rannte Siena unvermittelt gegen eine Wand an, prallte zurück und landete mit einem erschrockenen Ächzen im Dreck. Ruth hatte ihr einen Felsbrocken so nah in den Weg teleportiert, dass sie nicht mehr rechtzeitig die Richtung ändern konnte. Siena tastete mit ihrer weichen Tatze benommen nach der Risswunde quer über ihrer Stirn und merkte, dass das Fell blutig war.
    Dann teleportierte Ruth sich selbst. Elijah wappnete sich, da er ziemlich sicher davon ausging, dass sie um jeden Preis der Spur ihrer Tochter folgen würde. Da Marys erzwungene Entstofflichung ihn sehr viel Energie gekostet hatte, und das umso mehr, weil sie sich mit Zähnen und Klauen dagegen gewehrt hatte, beförderte Elijah sie nun, bevor er keine Gelegenheit mehr dazu hatte, neben sich in ihre natürliche Gestalt zurück. Kaum hatte er das getan, fühlte er, wie Ruth mit einem Schlag hinter ihm auftauchte.
    Ruth war schon immer für ihre Hinterlist bekannt gewesen. Im wahrsten Sinne des Wortes. Hinterlist zählte zu ihren liebsten Angriffsstrategien. Aber Elijah hatte sie trainiert, daher war er auf das Messer gefasst, das nun gegen seine offene Flanke vorstieß. Er vergeudete keine kostbare Energie darauf, sich zu verwandeln, sondern tauchte ab und wich dem Stoß geschmeidig aus. Trotzdem sauste das Messer an seinem Ohr vorbei und ritzte sein Ohrläppchen.
    Aber dem Krieger blieb keine Zeit, sich um diese Verletzung zu kümmern. Ruth teleportierte sich wieder und tauchte abermals hinter seinem verwundbaren Rücken auf. Instinktiv wehrte Elijah ihren Hieb mit dem Arm ab, und Funken sprühten, als ihr Messer über die

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