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Schattenwandler 03. Elijah

Schattenwandler 03. Elijah

Titel: Schattenwandler 03. Elijah Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacquelyn Frank
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Glieder seines goldenen Armbands fuhr. Ohne auf die scharfe Klinge zu achten, winkelte Elijah seinen nackten Arm darum und riss es mit einem Ruck nach unten, sodass Ruth entwaffnet wurde, allerdings erlitt er dabei eine tiefe Schnittwunde am Bizeps und am Unterarm. Wieder bewahrte ihn das Armband vor dem Schlimmsten.
    Ruth wandte sich nun zu ihrer Tochter hin, offensichtlich wollte sie sich auf sie konzentrieren, um sich mit ihr zusammen zu teleportieren. Aber wie jedes Mal, wenn sie dies bisher versucht hatte, hinderte sie auch jetzt wieder etwas daran, ihre Tochter mitzunehmen. Frustriert und außer sich vor Wut, teleportierte sich Ruth, allein, bevor der Dämonenkrieger wieder auf die Beine gekommen war und abermals zum Angriff übergehen konnte.
    Tatsächlich stand Elijah jetzt auf, aber er hatte ein anderes Ziel im Sinn. Er packte Mary, die völlig durcheinander war, an der Kehle und zog das Mädchen mit einem Ruck zu sich heran. Mary schnappte nach Luft und presste einen erstickten Entsetzenslaut hervor, als die gewaltige Hand ihr die Luft abdrückte. Sie war zu jung und zu unerfahren, um eine ihrer angeborenen Fähigkeiten einzusetzen, nachdem sie so von einem Entführer zum anderen herumgestoßen worden war. Ihr blieb nichts anderes übrig, als nach der unerbittlichen Hand zu schlagen und zu fassen, die sich so fest um ihren Hals geschlossen hatte.
    „Ruth, ich reiße dir auf der Stelle den Kopf ab, das schwöre ich dir!“, fauchte Elijah böse in die Nachtluft. „Mach dem allen ein Ende! Und stell dich deinem Schicksal wie die Kriegerin, die du einmal warst!“
    Ruth materialisierte darauf erneut, dieses Mal mit solcher Wucht, dass einige ihrer Bundesgenossinnen umgefegt wurden. Elijah wurde sofort unruhig, als er erkannte, dass die Verräterin direkt hinter Siena auftauchte. Aber er brauchte sich keine Sorgen zu machen. Siena hatte sich anscheinend schon auf diese Taktik eingestellt. Sie wirbelte als verschwommener Fleck aus goldenem Fell rasend schnell herum. Ruth riss die Arme hoch und versuchte zurückzuspringen. Aber Siena war schneller, ihre Reflexe waren genauso ausgezeichnet wie ihre Zielsicherheit. Die Krallen der Werkatze trennten Ruths Kleid vorne auf und zerfetzten den Stoff mitsamt der Haut.
    Die Geistdämonin schrie vor Schmerzen und taumelte zurück, ihre Augen weiteten sich vor Angst, als die Werkatze fauchend in die Hocke ging. Die schwarz-goldenen Pupillen der Katze verengten sich, als betrachtete sie Ruth als ihre nächste Mahlzeit. Da bemerkte Ruth mit ihren Sinnen, dass die Vollstrecker näher kamen, sie bemerkte, dass von den Reihen ihres Feldlagers fast niemand mehr übrig war und dass sie, wenn sie noch länger hier bliebe und um ihre Tochter kämpfte, höchstwahrscheinlich selbst in Gefangenschaft geraten würde. Das Letzte, was sie wollte in dieser Welt, war, sich der Vergeltung der Vollstrecker und des Königs auszuliefern. Falls sie gefangen genommen würde, müsste sie zweifellos für ihre Verbrechen sterben.
    Ruth unternahm eine letzte verzweifelte Anstrengung, um ihr Kind zu retten, und suchte nach einem Weg, wie sie Mary vor einem solchen Schicksal bewahren könnte. Doch ihr blieb nur ein Herzschlag, um eine Lösung zu finden, denn gleich würde die Katze mit ihren reißenden Krallen sie zerfleischt haben. In ihrer Verzweiflung holte sie sich ein Grabungswerkzeug, eine Stange mit einer Metallspitze, die eine Jägerin soeben etwas weiter weg als eine Art Wurfspeer gegen Gideon einsetzte. Die Stange änderte mitten im Flug die Richtung und sauste nun auf Elijah und auf ihre Tochter zu, die wie schützend vor ihm stand. Doch Mary war gerade einmal so groß, dass ihre Schultern ihm bis zum Brustkorb gingen, hinter dem das Herz des Kriegerführers saß.
    Das Wurfgeschoss kam so unerwartet und so schnell, dass nicht einmal Elijah rechtzeitig reagieren konnte. Doch Siena hatte sich bereits auf das Dämonenbiest gestürzt, das ihr so viel angetan hatte. Ohne dass sie überhaupt mitbekommen hätte, dass Ruth einen tödlichen Angriff gegen ihren Partner unternommen hatte, sprang sie die Dämonin mit einem markerschütternden Schrei an. Entsetzt wich Ruth zurück und musste sich ganz auf diesen schrecklichen urtümlichen Kriegsschrei konzentrieren. Nur mit ihren jahrhundertelang trainierten Reflexen gelang es ihr, den Krallen auszuweichen, die darauf aus waren, sie mit einem einzigen Streich zu enthaupten.
    Ruth erkannte zu spät, dass sie keine Kontrolle mehr hatte über den

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