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Schattenwandler 03. Elijah

Schattenwandler 03. Elijah

Titel: Schattenwandler 03. Elijah Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacquelyn Frank
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einsah, wie ernst es ihm damit war. „Wir haben Jahrhunderte … genau genommen sogar Jahrtausende nach einer Möglichkeit gesucht, die Abberufungen und die Transformationen zu unterbinden. Vielleicht steht in diesem Buch oder in den anderen Bücher die Antwort.“
    Noah schien das in Erwägung zu ziehen.
    „In einem Punkt sind wir uns wohl alle einig“, ergriff Siena unvermittelt das Wort, und feierlicher Ernst ließ ihre Stimme tiefer klingen als sonst. „Wir müssen Ruth und Mary so weit von hier fernhalten wie möglich. Dieser Band ist vermutlich nur ein winziger Teil von dem, was dieser Ort sonst noch bereithält. Die Macht, auf die sie womöglich Zugriff hätten, wenn sie diese Bibliothek entdecken würden, ist unermesslich. Ich weiß nicht, wie ihr das seht, aber ich denke, die beiden hatten, seit sie die Seiten gewechselt haben, schon mehr als genug Vorteile.“
    „Einverstanden“, sagte Jacob knapp. „Noah, Bella … mir ist klar, dass das ganze Wissen hier eine große Versuchung ist für euch beide, aber wir sollten uns jetzt lieber mit den Verräterinnen und ihren Bundesgenossinnen befassen und uns nicht noch länger aufhalten lassen.“
    „Ebenfalls einverstanden“, nickte Noah entschlossen. „Ich habe bloß kein gutes Gefühl dabei, wenn wir das alles einfach hierlassen.“
    „Diese Bücher stehen schon seit undenklichen Zeiten unentdeckt hier, Noah“, rief Siena ihm sanft ins Gedächtnis. „Ich werde den Schließmechanismus wieder so herrichten, wie wir ihn vorgefunden haben. Und sobald wir mit Ruth fertig sind, können wir uns überlegen, wie wir diesen Ort dann noch weiter schützen.“
    Es dauerte eine Weile, doch dann willigte Noah mit einem Nicken ein. Die machtvolle Gruppe verließ daraufhin sofort die Bibliothek, sprang von dem Felsvorsprung vor dem Eingang und überließ es der Königin, die Geheimtür zu verriegeln. Es bedurfte einiger Anstrengung und einer gewissen Hilfestellung ihres mächtigen Gefährten, bis der uralte Mechanismus wieder versiegelt war, doch endlich konnten auch die beiden von dem Felsgesims springen und sich ihren Kameraden anschließen.
    „So, und jetzt versohlen wir ein paar Leuten den Hintern“, schlug Bella mit respektlosem Enthusiasmus vor, nahm die Hand ihres Ehemanns und zog ihn schnell weiter in die Tiefen des Höhlensystems.
    Mary marschierte rastlos an der Flanke der Ausgrabungsstätte auf und ab, sie hatte die Arme vor der Brust verschränkt und kaute auf ihrer Unterlippe, während sie Wellen nervöser Energie ausstrahlte. Ihre Mutter war noch nicht zu ihr gestoßen, und sie machte sich große Sorgen, dass irgendetwas schiefging. Allerdings gebot ihre Mutter über eine beachtliche Machtfülle, darunter die bequeme und geschwinde Gabe der Teleportation.
    Ihre Mutter hatte ihr große Angst eingejagt, als sie von den mächtigen Männern und deren Partnerinnen gesprochen hatte, die ihnen womöglich nach dem Leben trachteten. Mary war voller Ehrfurcht vor diesen Namen erzogen worden, auch wenn ihre Mutter ständig nur höhnisch von ihnen redete.
    Noah. Elijah. Der Vollstrecker Jacob.
    Besonders Elijah. Einmal hatte Mary ihre Mutter auf das Übungsgelände begleitet, als diese noch Kriegerin unter dem Befehl des grimmigen Kriegerführers gewesen war, und dort hatte sie mit eigenen Augen gesehen, wie kalt und rücksichtslos dieser Dämon selbst im Training sein konnte. Und als sie und ihre Mutter dem Krieger vor nicht allzu langer Zeit in Russlands Wäldern nachgestellt und gesehen hatten, wie er scheinbar ganz einfach starb, war Mary immer noch voller Ehrfurcht gewesen, obwohl sie doch über ihn triumphiert hatten. Daher war sie auch nicht besonders überrascht gewesen, als sich herausstellte, dass der Krieger nur so getan hatte, als würde er sterben. Schließlich hatte sie ihn schon immer für unbesiegbar gehalten, und diese Überzeugung hatte sich nun noch mehr gefestigt.
    Ihr Blick schweifte nervös über die Frauen, die geduldig den harten, kalten Boden bearbeiteten, in dem das Schwarze Buch angeblich verborgen war, nach dem ihre Mutter so verzweifelt suchte. Der Schriftrolle zufolge handelte es sich dabei um das Hauptwerk aus einer uralten Bibliothek, die schon lange vor Gideons Zeit existiert hatte. Etwas, das sich ein so junger Verstand nur schwer vorstellen konnte. Auch dass etwas so lange überdauern sollte, erschien ihr undenkbar, andererseits hatte ihre Mutter bereits einen Begleitband entdeckt, daher konnte es durchaus sein, dass auch das

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