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Schattenwandler 03. Elijah

Schattenwandler 03. Elijah

Titel: Schattenwandler 03. Elijah Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacquelyn Frank
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anderen und auch sich selbst notfalls sofort in Sicherheit zu bringen.
    Siena ging voraus und ließ den Blick ihrer großen goldenen Augen über die Buchrücken schweifen. Elijah ging so dicht hinter ihr, dass er mit ihr zusammenprallte, als sie unvermittelt stehen blieb.
    „Siena, hier steht die Verborgene Stimme“, flüsterte Syreena ehrfurchtsvoll. Sie zog ein Buch aus dem Regal und nahm es in die Hand, als wäre es ein kostbarer Edelstein. „Diese alte Sprache kennen heute nur noch die Mitglieder des Ordens The Pride. Und selbst die hätten sie bestimmt längst vergessen, wenn sie nicht so viel Zeit darauf verwenden würden, ihre Kenntnisse darüber zu bewahren.“
    „Dann ist das hier also eine Lykanthropenbibliothek?“, fragte Elijah.
    „Nein.“
    Alle wandten sich zu Bella hin, die ein anderes Buch herauszog.
    „Das hier ist in der uralten Sprache der Dämonenschaft, Jacob.“
    Sie schauten von einer Frau zur anderen. Die Frauen gingen durch den Gang zueinander hin und verglichen die Bücher.
    „Die Sprachen sind nicht gleich“, teilte Bella mit. „Schauen wir nach, ob es noch andere gibt.“
    Die gab es. Sie stießen auf Bücher in ihnen bekannten und unbekannten Sprachen.
    „Die Sprache der Vampire“, sagte Gideon kopfschüttelnd. „Und das hier sieht aus wie die Druckschrift der Schattenbewohner. Das sind ihre typischen fetten, bildhaften Buchstaben.“
    „Wir sind in einer Schattenwandlerbibliothek“, meinte Siena, und ihre Stimme hallte vom Deckengewölbe hoch über ihnen wider.
    „Viele Bände sind verrottet“, stellte Elijah fest und ließ ein aufgeweichtes Buch auf einen Tisch fallen, wo es auf der Stelle auseinanderfiel.
    „Noah, hast du jemals von so etwas wie dem hier gehört?“, fragte Siena den König.
    „Nein. Das hier … das hier hätte sich keiner von uns träumen lassen.“
    „Ich habe auch im Orden nie davon reden hören, obwohl die Mönche sich gut auf das Erzählen uralter Geschichten verstehen“, sagte Syreena, während sie weiter mit forschenden Fingern über die Bücherregale fuhr. „Kann es sein, dass diese Bibliothek auf eine Zeit vor unseren Vorfahren zurückgeht?“
    „Und keiner soll den Geschichtsschreibern etwas davon gesagt haben? Das kann ich mir nicht vorstellen. Dann gäbe es bestimmt irgendeine Erzählung oder eine Sage … irgendeinen schriftlichen Hinweis, oder es wäre irgendwo erwähnt worden“, beharrte Noah.
    „Ja klar“, sagte Bella trocken und verdrehte die Augen, „so wie ihr ja auch über die nette kleine Prophezeiung Bescheid wusstet, auf die ich gestoßen bin und in der es hieß, dass wir alle in einen Wäschetrockner gesteckt, ordentlich durchgeschüttelt und buchstäblich wieder ausgespuckt werden würden, bloß um zu sehen, was beim Waschen herauskommt.“
    „Guter Einwand“, lachte Elijah.
    „Schau dir das hier mal an, Jacob.“ Noah machte dem Vollstrecker ein Zeichen. Jacob trat zu ihm hin und schaute über die Schulter des Königs in das Buch.
    „Ist es das, was ich denke?“
    „Was denn?“, wollten die anderen wissen.
    „Zaubersprüche“, antwortete Noah, und seine dunklen Augen blickten ernst und sorgenvoll. „Zaubersprüche für Magiekundige.“
    „In einer Bibliothek der Schattenwandler?“ Isabella drängte sich zwischen ihnen durch und betrachtete den Band mit scharfen Augen. „Latein. Italienisch … und hier … die Sprache hier kenne ich gar nicht“, rief sie kopfschüttelnd. „Aber hier gibt es sogar ägyptische Hieroglyphen. Dieser Wälzer ist so etwas wie … das ungekürzte Zauberspruchkompendium der ganzen Welt! Danach suchen Ruth und Mary also überall. Darauf verwette ich meine ganzen Schokoriegelvorräte.“
    „Ich glaube, sie hat recht“, stimmte Noah zu und blätterte vorsichtig um. „Wir müssen dieses Buch vernichten.“
    „Auf keinen Fall!“
    „Bella“, ermahnte Noah sie.
    „Das darfst du nicht, Noah. Schließlich steht dieses Buch nicht ohne Grund in einer Schattenwandlerbibliothek, und vielleicht solltest du erst mal herausfinden, warum das so ist, bevor du hier herumläufst und Fahrenheit 451 spielst.“
    „Bella, hast du eine Ahnung, wie gefährlich dieses Buch ist, wenn es in die falschen Hände gelangt?“, widersprach Noah.
    „Aber es gelangt nicht in die falschen Hände, Noah, du hast es doch.“
    „Noah, ich glaube, sie könnte recht haben“, ergriff Gideon das Wort, und der Blick seiner silbrigen Augen richtete sich so unvermittelt auf den König, dass der Herrscher

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