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Schattenwandler 03. Elijah

Schattenwandler 03. Elijah

Titel: Schattenwandler 03. Elijah Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacquelyn Frank
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Rücken verschränkt, sodass der kurze Rock ihres Kleides mit den Bewegungen ihres Körpers mitschwang.
    Elijah erinnerte sich daran, wie es sich angefühlt hatte, diesen vollkommenen, sinnlichen Körper zu spüren. Er nahm die geschmeidigen Bewegungen, das Schwingen des Samtstoffs, die Wolke aus süßem, durchdringendem Moschusduft in sich auf, den ihre Haut verströmte. Sie trat jetzt so nah an ihn heran, dass er die Wärme ihres Körpers fühlte.
    „Siena“, sagte er heiser. „Nein. Fass mich nicht an, oder ich schwöre … Ich kann nicht … Ich muss …“
    Sie sah ihm in die Augen, und er hatte das Gefühl, als könnte er ihre kühnen erotischen Gedanken lesen. Er verstummte. Dann sah er, wie sich ihre zarten Wimpernfächer senkten, während sie ihn unverhohlen musterte. Aber sie berührte ihn nicht, so, wie er es verlangt hatte. Sie hielt die Hände immer noch hinter dem Rücken verschränkt.
    „Beantwortest du mir eine Frage?“, bat sie sanft und ließ ihren Blick über sein Gesicht, seine Brust und hinab zu seinem angespannten Bauch gleiten.
    „Siena …“
    „Ja oder nein“, schnitt sie ihm energisch das Wort ab. Als er sich immer noch weigerte, hob sie die Hand zu ihm hoch und ließ ihre Handfläche über seinem rechten Brustmuskel schweben. Die Drohung war schrecklich und klar. „Ja oder nein?“
    „Ja“, lenkte er schnell ein.
    Sie ließ ihre Hand sinken und lächelte. Elijah bemerkte, wie sie jeden gewonnenen Kampf genoss, auch wenn sie später dafür würde bezahlen müssen. Sie war genau wie er.
    „Erzähl mir, wie es ist, Sex zu haben.“
    Unter der Wucht dieser Frage wich Elijah einen Schritt zurück, aber sie folgte ihm unerbittlich, bis er mit seinem breiten Rücken an die Felswand stieß und nicht mehr entrinnen konnte.
    „Warum fragst du mich so etwas?“, wollte er wissen und versuchte mit aller Macht, nicht dem Drang nachzugeben, der ihn durchfuhr wie mit Nadelstichen.
    „Weil du es weißt“, antwortete sie schlicht.
    „Siena, du musst gehen. Du willst es gar nicht wissen, und du willst mir auch nicht so nah sein. Das weißt du.“
    „Vielleicht. Aber mir ist eingefallen, dass bestimmte Regeln möglicherweise nicht gelten, weil du nicht meiner Spezies angehörst.“
    „Ich glaube nicht, dass du das Risiko eingehen willst. Siena, das bist nicht du …“
    „Und woher willst du wissen, wer ich bin?“, sagte sie mit einer plötzlichen Schärfe in der Stimme. „Niemand kennt mich. Niemand kennt diesen Teil von mir, und niemand wird ihn je kennenlernen! Hast du eine Ahnung, wie wütend mich das macht? Ich bin zur Hälfte eine Raubkatze, Krieger, und der natürliche Katzeninstinkt in mir ist voller Sinnlichkeit und voller Begehren. Manchmal könnte ich schreien, so quält es mich, dass ich mir solche Freuden versagen muss.“ Siena atmete flach, und ihre Stimme und ihre Augen wurden von ihren leidenschaftlichen Gefühlen durchtost. „Es ist wie bei einem brünstigen Tier, das in einem Käfig eingesperrt ist. Keine Freiheit, keine Erlösung, nichts schafft Erleichterung. Darum stelle ich dir diese Frage in der Hoffnung, dass deine Antwort mir Erleichterung verschaffen kann. Hasst du mich so sehr, dass du mir das verweigerst? Obwohl ich dir das Leben gerettet habe?“
    „Ich hasse dich nicht, Siena! Du bist diejenige von deinem Volk, die mir am allerwenigsten Grund zum Hass gegeben hat, obwohl ich mich wirklich bemüht habe! Ich versuche nur, dich zu schützen …“
    „Ich brauche deinen Schutz nicht! Ich brauche deine Antwort.“ Sie beugte sich noch näher zu ihm hin. Ihr Gesicht war jetzt ganz dicht vor ihm, ihr Blick durchbohrte ihn, und ihr zimtsüßer Atem ergoss sich heiß und voller atemloser Begierde über ihn. Sie zitterte und glühte vor Verlangen. Tief in ihren Augen sah er ihre Qual, sah hundertfünfzig Jahre Verleugnung und Verzicht.
    „Warum nimmst du dir keinen Partner, Siena?“, fragte er ruhig und sanft. Und das, obwohl dieser Vorschlag wider alle Vernunft in ihm ein Feuer der Eifersucht entfachte. Jede Zelle seines Körpers schrie auf vor Protest, vor raubtierhaftem Protest. „Niemand verlangt von dir, dass du so leidest“, fuhr er mit gepresster Stimme fort.
    „Weil das letzte Mal, als sich eine Herrscherin verbunden hat, der Auserwählte ein blutrünstiger Bastard war und ihr Volk fast vernichtet hat, nachdem sie gestorben war und ihm die Regentschaft allein überlassen hatte!“ Siena ballte ihre Hand zur Faust, als der Zorn auf ihren Vater wieder

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