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Schattenwandler 03. Elijah

Schattenwandler 03. Elijah

Titel: Schattenwandler 03. Elijah Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacquelyn Frank
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und um zu sehen, ob sich ihre Befürchtungen nicht vielleicht doch als falsch erwiesen.

 
    5
    Elijah kam mit etwas angemessenerer Kleidung aus dem hinteren Raum. Er trug eine Jogginghose, die ihm zwar etwas zu klein war, aber es war auf jeden Fall besser, als nur mit einem Handtuch um die Hüften herumzulaufen. Die Hose war ziemlich elastisch und daher ganz bequem, und sie erfüllte ihren Zweck.
    „Ganz schön eng“, bemerkte Siena, nachdem sie ihn gemustert hatte. „Ich habe gar nicht gewusst, dass Jinaeri Männersachen hier hat. Irgendetwas sagt mir, dass sie etwas vor mir verbirgt.“
    „Und verlangst du von deinen Untertanen, dass sie dir von ihren Affären erzählen?“
    Elijah wusste, dass er sie damit ärgerte, aber sie setzte sich lächelnd auf die Couch und zog die Beine an. Sie sah etwas besser aus, auch wenn sie noch ein bisschen erschöpft wirkte. Elijah setzte sich zu ihr auf die Couch und legte lässig ein Bein auf das Knie.
    „Nein. Aber von meinen Hofdamen schon. Jinaeri ist eine meiner engsten Beraterinnen. Ich dulde nur unberührte Ratgeberinnen in meiner Nähe.“
    „Warum?“
    „Weil meine Sinne sehr ausgeprägt sind und ich sofort den Geruch eines Partners an ihnen bemerke.“
    „Und was wäre so schlimm daran?“, fragte Elijah weiter. Er ahnte, was sie sagen würde, aber er wollte es von ihr selbst hören.
    „Es ist eine … Ablenkung. Ich halte mich fern von solchen Ablenkungen. Ich würde sie nicht bestrafen deswegen oder verurteilen, ich würde sie bloß auf einen anderen Posten versetzen.“
    „Du meinst eine Degradierung. Kein Wunder, dass sie dir nichts erzählt.“
    „Das ist keine Degradierung.“
    „Wenn sie von einer angesehenen Ratgeberin der Königin zu … was auch immer wird? Das betrachtest du nicht als Degradierung?“ Elijah lachte ungläubig auf. „Ich wette, Jinaeri schon.“
    „Vielleicht“, räumte Siena ein.
    „Und wofür? Dafür, dass sie einen Liebhaber hat? Das klingt ziemlich diskriminierend, Euer Majestät. Und das nur, weil du dich nicht mit Gedanken an einen Partner oder an Sex herumschlagen willst?“
    „Ich habe nicht erwartet, dass du das verstehst“, fauchte sie plötzlich, und ihr Körper spannte sich an vor Ärger. „Es ist ja allgemein bekannt, dass ihr Dämonen über alles herfallt, was nur lange genug still sitzt.“
    „Ach ja? Genauso bekannt wie die Sache mit dem ‚verdorbenen Blut der Lykanthropen‘?“
    Das hatte gesessen. Er konnte es an der Röte sehen, die ihre Wangen überzog. Aber zu seiner Überraschung lenkte sie ein weiteres Mal ein.
    „Vielleicht hast du recht. Ich fürchte, manche Vorurteile treten doch noch manchmal zutage, auch wenn ich dagegen ankämpfe. Ich entschuldige mich für diese Verunglimpfung.“
    „Zerbrich dir deswegen nicht den Kopf“, meinte Elijah leise und etwas gedämpft, da er sie verhöhnt hatte. „Ich habe dir unlängst so viele Grobheiten an den Kopf geworfen, dass wir quitt sind.“
    „Das stimmt auch wieder“, bemerkte sie mit ironisch hochgezogenen Brauen und mit einem Funkeln in den Augen.
    „Du weißt ja“, meinte Elijah und drohte ihr mit dem Finger, „du hast ein Einstellungsproblem.“
    „Ja, genau. Deine Einstellung ist ein Riesenproblem für mich.“
    „Ach, sehr komisch“, meinte er mit triefendem Sarkasmus.
    Aber irgendwie genoss er diesen harmlosen Schlagabtausch. Siena war sehr schlagfertig. Das war eine erfreuliche Eigenschaft. Er war sein ganzes Leben lang von starken und geistreichen Frauen umgeben gewesen. Das allein machte sie schon reizvoll für ihn.
    „Hast du Hunger? Ich muss auf die Jagd gehen, wenn wir etwas essen wollen“, meinte sie.
    „Du siehst nicht so aus, als wenn du schon fit wärst zum Jagen“, mahnte er.
    „Und das werd ich auch nicht mehr, wenn wir verhungern. Keine Sorge, Krieger. Bis jetzt hat mich noch kein Kaninchen aus der Puste gebracht.“
    Sie stand auf, und wieder fiel ihr kurzes Kleid erst wieder so, wie es sollte, nachdem der Dämon einen schnellen Blick auf die verführerischen Rundungen ihres Hinterns geworfen hatte. Siena ging zum Höhleneingang, ohne sich darüber bewusst zu sein, welche Reaktionen sie dadurch bei ihm hervorrief. Als er ihr einige Minuten später folgte, fand er das zusammengeknüllte Kleid gleich vor dem Eingang auf dem Boden. Er konnte nicht anders, er hob das Kleid auf, hielt es sich unter die Nase und sog ihren Geruch tief ein.
    Es wurde immer schwerer, den Verlockungen zu widerstehen, die sie so gedankenlos

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