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Schattenwandler 03. Elijah

Schattenwandler 03. Elijah

Titel: Schattenwandler 03. Elijah Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacquelyn Frank
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in einen unruhigen Schlaf gefallen war, hatte er immer wieder geträumt. Das kam nur selten vor, wenn Gideon jemanden mit seinen starken Kräften in tiefen Schlaf versetzt hatte. Normalerweise verlief der Heilschlaf ruhig, leise und entspannt und führte in kürzester Zeit zu einer weitgehenden Heilung. Und es war auch seltsam, dass der Krieger keine einzige Frage beantwortet hatte zur Art seiner Verletzungen und zu Bellas visionären Eingebungen über das, was er während der Zeit seines Verschwindens getan hatte.
    Elijahs Wunden zu heilen war für den Urältesten einfach gewesen. Gideon hatte sorgfältig alle Eisenreste, Bakterien und Schadstoffe, die den Heilungsprozess behinderten, aus dem Körper des Kriegers entfernt. Aber er war genauso wortkarg gewesen, als die anderen ihn nach den Verletzungen fragten und danach, wo der Dämon wohl die ganze Zeit gewesen sein mochte. Er hatte nur gesagt, dass sie Elijah selbst fragen müssten.
    Eigentlich war es nicht richtig, dass Isabella hier war, während Jacob noch immer gekränkt war, weil sie ihn zurechtgewiesen hatte. Vielleicht war es gemein von ihr, seine Geduld auf die Probe zu stellen, indem sie so viel Zeit am Bett des Kriegers verbrachte. Sie hatte die Beherrschung nicht verlieren wollen, aber sie war froh, dass es endlich passiert war. Jacob war ein großartiger Mann, der mit seinen über sechshundert Jahren sehr weltgewandt war und weise. Man hätte meinen sollen, dass so ein Mann über so etwas Albernes wie Eifersucht erhaben war.
    Sie versuchte, sich klarzumachen, dass das Gefühl der Eifersucht neu war für Jacob, weil er noch nie zuvor jemanden geliebt hatte. Er hatte keine Erfahrung damit und musste erst lernen, damit umzugehen. Aber da sein Besitzanspruch durch seine ausgeprägten animalischen Instinkte noch verstärkt wurde, würde es möglicherweise ziemlich lange dauern, bis er dieses heftige Gefühl in den Griff bekam. Und in der Zwischenzeit trieb er sie zur Weißglut.
    Da es schon tausend Jahre her war, dass die letzten Druiden unter den Dämonen gelebt hatten, gab es niemanden mehr außer dem uralten Gideon, der irgendetwas über sie wusste. Und auch er war damals noch sehr jung gewesen und wusste nur ganz wenig über die Druiden, die sein Volk in dem Krieg damals hatte auslöschen wollen. Seither war ein großer Teil der Geschichte umgeschrieben worden. Die Wahrheit lag tief in der Bibliothek der Dämonen verborgen, und sie hatten noch nicht damit begonnen, die Geschichtswerke über die Druiden zu entschlüsseln, die dort aufbewahrt wurden.
    Mit der Vernichtung der Druiden war auch die Zahl der Prägungen zurückgegangen. Prägungen zwischen Dämonen, wie es bei Legna und Gideon gerade geschehen war, kamen bei einer Million Fälle nur ein Mal vor. Jetzt nahm man an, dass das Schicksal von Anfang an vorgesehen hatte, dass die Dämonen ihre reinsten Partner vorwiegend unter den Druiden fanden, genau unter den Wesen, die sie vor einem Jahrtausend systematisch vernichtet hatten. Das stand in einer tausend Jahre lang verschollenen Prophezeiung.
    Keine Druiden, keine Prägungen. Daher gab es keine Richtlinien, wie ein Dämon sich während der Prägung verhalten sollte. Das bedeutete unglücklicherweise, dass sie herumliefen wie blind und die Antwort selbst finden mussten.
    Bella bemühte sich sehr, das zu verstehen. Jacob war ein gefestigter Mann und sehr sensibel, wenn es um ihr Wohlergehen ging. Er würde ebenso lernen wie sie, damit umzugehen. Sie hatte keine Zweifel, dass er ihre Hilfe annehmen und seine Gefühlsausbrüche schließlich in den Griff bekommen würde. Sie hätte nicht so schnell die Geduld verlieren sollen.
    Isabella hörte, wie die Tür hinter ihr aufging. Über ihre Schulter sah sie einen roten Haarschopf, der um die Ecke lugte. Bella legte einen Finger auf die Lippen und bedeutete der Besucherin mit einem Wink, dass sie eintreten solle.
    Corrine, Bellas Schwester, die witzigerweise zugleich auch deren Schwägerin war, kam in den Raum und zog sich leise einen Stuhl zu Bella heran. Sie beugten sich vor und steckten die Köpfe zusammen, wie sie es in ihrer Kindheit immer gemacht hatten, wenn sie Geheimnisse austauschten.
    „Ich wusste, dass du hier bist“, sagte Corrine und nahm, wie immer, wenn sie nervös war, eine Strähne ihres langen roten Haares in den Mund und kaute darauf herum. „Jacob wird dich erwürgen.“
    „Kümmer du dich um deinen Mann, und ich kümmere mich um meinen“, erwiderte Bella mit sehr leiser Stimme,

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