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Schattenwandler 03. Elijah

Schattenwandler 03. Elijah

Titel: Schattenwandler 03. Elijah Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacquelyn Frank
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gedanklich äußerst angespannt war.
    „Elijah?“
    Der Heerführer sah mit erstaunt hochgezogenen Brauen zum König hin.
    „Entschuldige. Hast du was gesagt?“
    „Ich habe gesagt, es ist nur noch eine Nacht bis Samhain. Bist du irgendwie weitergekommen mit Siena?“
    „Nein. Sie ist so stur wie eh und je.“ Elijah lächelte ihn mit bitterem Sarkasmus an. „Allerdings nutzt sie unseren sich entwickelnden telepathischen Austausch auf ganz eigene Weise. Weißt du, wie viele Schimpfwörter es in der lykanthropischen Sprache gibt?“
    „Nein, aber du anscheinend schon.“
    „Oh ja!“ Elijah lächelte gezwungen. „Und es wird immer besser.“
    „Nimm es mal positiv. Wenn es in diesem Tempo weitergeht, dann kannst du ihre Sprache bald.“
    „Ja. Aber ich glaube nicht, dass dieser Wortschatz dazu angetan ist, mich bei ihrem voreingenommenen Volk beliebter zu machen, als ich es jetzt bin.“
    „Wohl wahr. Warum bittest du nicht Gideon, mit ihr zu reden?“
    „Nach dem, was letztes Mal passiert ist? Meinst du nicht, es reicht, dass uns ein Krieg mit diesen gesetzlosen Sterblichen bevorsteht?“
    „Elijah, es fällt mir schwer zu glauben, dass Siena so irrational ist. Sie hat sich immer als eine ungewöhnlich kluge und zielstrebige Frau erwiesen.“
    „Das ist sie auch“, stimmte der Krieger ihm zu. „Und jetzt setzt sie ihre Klugheit und ihre Zielstrebigkeit gegen mich ein. Es macht ihr großen Spaß, mir das zu sagen.“ Er tippte sich an die Stirn. „Es gibt eine ganze Reihe von Nutztieren, die sie lieber zum König hätte als mich.“
    Noah zuckte zusammen und ging nicht auf die witzige Bemerkung ein, um den Krieger nicht noch mehr zu verletzen. Siena war wirklich gerissen. Sie traf Elijah da, wo er am empfindlichsten war – in seinem Ego. Noah konnte sehen, unter was für einem Druck Elijah stand, weil der Zeitpunkt immer näher kam. Siena machte sich keine Vorstellung davon, wie sehr der Krieger sich zurückhielt. Sie hatte keine Ahnung, wie viel Kraft es ihn kostete, sie vor sich zu schützen.
    Wenn sie doch nur ihre Verbindung zu ihm dazu nutzen würde, festzustellen, wie lauter seine Absichten waren. Vielleicht würde sie ihn dann mit anderen Augen sehen. Für den König, der den Krieger schon sein ganzes Leben lang kannte, war klar, dass Elijah dabei war, sich hoffnungslos zu verlieben in die hitzköpfige Königin.
    „Ich dachte, du wolltest die Krieger heute Abend exerzieren lassen.“
    „Das tu ich auch noch“, sagte Elijah und stieß sich vom Schreibtisch ab. „Ich wollte dir nur erzählen, was letzte Nacht passiert ist. Du hast geschlafen, als ich zurückkam.“
    „Gut, lass alle antreten und sich bereithalten. Und sorg dafür, dass alle deine Krieger wissen, wie wichtig es ist, dass niemand sich allein rauswagt.“ Noah machte eine kurze Pause und drehte sich zum Feuer auf der anderen Seite des Saales hin. „Und sag mir so schnell wie möglich Bescheid, wenn wieder jemand verschwindet.“
    Elijah nickte. Er verstand sehr gut, was der König meinte. Dass Ruth die Kraftnamen von Dämonen kannte, forderte seinen Tribut. Einer nach dem anderen wurden sie in die mit schwarzer Magie hergestellten Pentagramme abberufen. Ruth war eine Älteste, die jahrhundertelang Vormund vieler Dämonen gewesen war. Sie war als Siddah sehr gefragt gewesen. Jetzt waren die Eltern, die ihr den Kraftnamen ihrer Kinder anvertraut hatten, in Trauer und lebten in quälender Angst um deren Leben. Denn Ruth gab die Namen ihrer einstigen Schützlinge an die widerlichen Nekromanten weiter, und einer nach dem anderen wurde auf deren Geheiß abberufen. Sie konnten nichts dagegen tun. Unmöglich, sie davor zu schützen.
    Der einzige Dämon, der dem Los der Gefangenschaft im Pentagramm je hatte entrinnen können, war Legna, und sie verdankte ihre Rettung einem glücklichen Zufall. Alle anderen waren bestimmt schon ferngesteuerte Monster, und Bella und Jacob mussten sie irgendwie finden, um sie auszuschalten, bevor sie Schaden anrichten konnten. Im den vergangenen Monaten hatte Jacob fast nichts anderes getan, als die erbarmungswürdigen Kreaturen und deren Fänger aufzuspüren. Jetzt, da Isabella fast ganz wiederhergestellt war, würde sie ihm endlich helfen können, diese Last zu tragen. Es war ihr Schicksal, das zu tun.
    „Die Paarbildungen werden Jacob auch seine üblichen Pflichten zu Samhain erleichtern“, meinte Elijah. „Es gibt weniger Möglichkeiten, Menschen oder andere Wesen heimtückisch zu verführen, wenn

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