Schattenwandler 04. Damien
Das verdiente sogar ihre Bewunderung.
„Gut gemacht. Wirklich gut gemacht“, sagte der Schattenbewohner, und seine tiefe Stimme trug seine Erleichterung durch den ganzen Saal. „Ruth hat also wahrscheinlich ein Buch mit wertlosen Reimen gestohlen.“
„Ich hoffe nur, sie bemerkt es erst, wenn sie damit verschwunden ist“, sagte Noah, und sein Lächeln verschwand. „Ich will gar nicht daran denken, wie sie wütend wird und es an denjenigen auslässt, die sie sonst vielleicht am Leben gelassen hätte.“
„Elijah hat recht, Noah, du kannst es nicht mehr ändern, was Ruth getan hat, oder dich verantwortlich machen für das, was sie von jetzt an noch tun wird, bis wir nicht einen Weg gefunden haben, sie zu stoppen“, sagte Damien. „Es ist Zeitverschwendung, und es untergräbt den Kampfgeist, den wir unbedingt brauchen, wenn wir uns mit Dingen aufhalten, die wir im Augenblick nicht stoppen können.“
„In der Zwischenzeit müssen wir alles tun, damit ihr das verdammte Buch nicht in die Hände fällt“, sagte Jasmine nachdenklich. „Sie glaubt, dass sie oder andere Schattenwandler den richtigen Gebrauch davon machen und dass die Magie die Menschen zerstört hat oder gescheitert ist, weil sie zu schwach dafür waren. Sie glaubt, Schattenwandler können damit umgehen, ohne die Kontrolle zu verlieren, ohne böse zu werden.“
„Blödsinn“, bellte Elijah. „Hat sie in letzter Zeit einmal an sich gerochen? Sie stinkt wie ein Müllhaufen. So riechen alle bösen Wesen für uns, vor allem diejenigen, die von Magie befleckt sind.“
„Sie gehört jetzt dazu, also merkt sie es nicht, im Gegensatz zu uns“, sagte Siena.
„Das ist noch nicht alles“, mischte sich Jasmine ein. „Da ist noch jemand.“
„Noch jemand?“, fragte Noah schneidend. „Was soll das heißen?“
„Sie hat mir erzählt, dass sie bereits eine rechte Hand hat, als sie mir ebenfalls einen Platz in der größer werdenden Gruppe anbot. Es war klar, was sie damit sagen wollte. Sie hat einen anderen Schattenwandler auf ihre Seite gebracht. Ich weiß nicht, wen oder wie, aber es klang nach einer sehr ernsten Entwicklung.“
„Das kann ich mir vorstellen. Verflucht soll sie sein!“, fauchte Elijah bedrohlich. „Schon zwei! Und wenn sie einen umdrehen konnte, wird sie nach weiteren suchen!“
„Das wird sie“, stimmte Jasmine zu. „Sie hat festgestellt, dass Menschen dir nichts anhaben können, dass sie Schattenwandler an ihrer Seite braucht. Schattenwandler, die Magie anwenden, die sie noch stärker macht. Deshalb hat sie mich gehen lassen, Damien. Sie wollte, dass ich dir das sage. Sie wollte, dass ihr alle erfahrt, dass es euch nicht mehr so leicht gelingen wird, ihre Anhänger auszuschalten.“
„Das ist ein mentaler Trick.“ Noah nickte grimmig. „Sie will uns Angst einjagen. Angst wird uns schwächen.“
„Es funktioniert schon“, sagte Isabella erschauernd.
Die Diskussion ging weiter, doch Jasmine drehte sich zu Damien um, zog ihn zu sich heran und flüsterte ihm etwas ins Ohr. Der Prinz entschuldigte sich einen Moment und führte Jasmine am Arm fort. Syreena beobachtete, wie sie sich entfernten, und versuchte angesichts der Heimlichtuerei nicht gekränkt zu sein. Sie hatte sich vorgenommen, so etwas nicht zu tun und ihn seine Freundschaft mit Jasmine so pflegen zu lassen, wie er es für angemessen hielt, bis auf die wenigen Bedingungen, die sie ihm gestellt hatte.
Das wiederholte sie stumm für sich, während sie zusah, wie die beiden in den Garten gingen.
13
Damien führte Jasmine hinaus, wo sie ein Gespräch unter vier Augen führen konnten, um das Jasmine ihn gebeten hatte.
„Damien, ich muss dir etwas Schreckliches gestehen, etwas, worüber du mit Recht ziemlich böse sein wirst. Aber ich muss es dir sagen, weil so viel auf dem Spiel steht.“
„Einverstanden“, sagte er, während er halb auf einer Steinmauer saß, die den Garten umschloss, in den sie sich begeben hatten.
„Ruth hat das Buch mitgenommen, das ich gerade gelesen habe.“
„Verstehe. Aber sie wird auf alle anderen Bücher in der Bibliothek genauso Zugriff haben, wenn Anya sie nicht aufhält.“
„Der Unterschied ist, dass ich nicht weiß, wie wichtig diese Bücher sind. Aber die Bedeutung dieses Buchs ist mir schon eine ganze Weile bewusst, und ich kann nicht außer Acht lassen, welchen Schaden es anrichten kann.“
„Erklär es mir!“, forderte er sie leise auf.
„Du hast mich gebeten herauszufinden, ob es vor deiner Beziehung
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