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Schattenwandler 04. Damien

Schattenwandler 04. Damien

Titel: Schattenwandler 04. Damien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacquelyn Frank
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dass wir uns nicht mehr um die Angelegenheiten von Vampiren, von Dämonen und von Lykanthropen kümmern, sondern sie zu Angelegenheiten von Schattenwandlern machen.“ Er blickte sie ernst an. „Das, was du mir da erzählt hast, betrifft nicht nur die Vampire. Es betrifft die Schattenwandler. Es betrifft uns alle.“
    „Damien!“, zischte sie. „Du wirst doch nicht etwa hineingehen und den anderen so etwas erzählen! Sie könnten uns als potenzielle Bedrohung betrachten, wenn du ihnen das von dem Austausch erzählst und von der Macht, die wir dadurch erlangen können!“
    „Vielleicht. Und vielleicht hätten sie sogar recht damit. Genauso wie sie ein Recht darauf haben, zu erfahren, ob wir unser Herz vor dringend benötigten und ausgewählten Partnern verstecken, Jas. Ich weiß, dich interessiert das nicht besonders, weil du diese emotionalen Dinge für eine lästige Schwäche hältst, doch ich kann dir sagen, das ist es nicht. Es ist eine Stärke. Es ist eine mächtige Kraft, geliebt zu werden und zu lieben.“
    „Verstehe. Eine mächtige Kraft, die einen dazu bringt, dass man sich in der Sonne röstet wie ein Toastbrot?“, sagte sie mit bitterem Sarkasmus.
    „Oder Gift in der Familienkrypta trinkt oder den König von Camelot betrügt oder Füße gegen Flossen eintauscht und zuschaut, wie die große Liebe eine andere heiratet. Ja, Jasmine, all diese schrecklichen Dinge und mehr. Doch wenn es funktioniert, wenn die Chance besteht, dass es eingelöst wird, bekommt man die Prägung, die Bindung, und es wird Ehen geben, die von einem Leben bis ins nächste halten. Partnerschaften, Freundschaften, Freude und körperliche Liebe.“ Während seiner leidenschaftlichen Rede hatte er ihre Hand ergriffen. „Du musst auf der Erde bleiben, Jasmine, und jeden Tag etwas Neues lernen, sodass es nie langweilig wird. Du bist in der Lage, dich um etwas zu kümmern, das viel mehr ist, als du selbst bist, und das auch viel wertvoller ist. Willst du nicht wissen, wie das ist?“
    „Ich will nie wieder einen solchen Schmerz erleiden wie in der letzten Woche, als ich erfahren habe, dass ich dich verlieren werde, Damien! Kannst du dir vorstellen, wie ich leiden würde, wenn ich verliebt wäre. Ich kann den Gedanken daran nicht ertragen!“
    Doch da war etwas in der Art, wie er über seine neue Liebe sprach, die Leidenschaft und die Wahrheit und das Vertrauen, das er ausstrahlte, das auch in ihr den Wunsch weckte zu wissen, was er fühlte. Plötzlich wollte sie wissen, was sie da vermisste.
    Nein.
    Nicht plötzlich.
    Schon immer. Jeden Tag ihres Lebens hatte sie gewusst, dass irgendetwas fehlte. Mehr als die anderen, da sie viel sensibler war und darüber immer wieder in tiefe Verzweiflung gestürzt war, ohne zu wissen, warum.
    Was, wenn hier das Warum lag? Sie hatte das schon früher gesagt, doch sie hatte nicht wirklich darüber nachgedacht, was das bedeuten könnte. Sie hatte nicht erkannt, was damit gewonnen werden konnte. Sie hatte zu viel Angst davor gehabt, als sie mit ansehen musste, wie Damien sich von ihr entfernte.
    Und was noch entscheidender war, sie war eifersüchtig gewesen.
    „Verdammt, Damien“, flüsterte sie, schüttelte seine Hand ab und drehte sich weg.
    Der Prinz betrachtete einen Moment lang ihren Rücken und wusste, womit sie kämpfte. Er war in der vergangenen Woche selbst durch diese kritische Selbstbefragung gegangen. Es gab nur eine einzige Wahrheit, soweit es ihn betraf, nur eine Sache, auf die es letztlich ankam.
    Er würde bis ans Ende der Welt gehen, um Jasmine so glücklich zu sehen, wie er es jetzt war.
    Er würde alles dafür tun.
    „Ich würde Syreena einsetzen, wenn ich dich damit glücklich machen könnte“, sagte er sanft.
    Jasmine drehte sich abrupt um und verschränkte abwehrend die Hände unter den Brüsten, als sie ihn ansah. „Nein, das würdest du nicht. Du würdest lieber sterben, als dabei zuzuschauen, wie ihr etwas passiert.“
    „Ich spreche von einem anderen Einsatz, Jasmine. Ich meine, ich würde es riskieren, mit ihr vor die Öffentlichkeit zu treten. Ich würde es wagen, sie für jedermann sichtbar neben mich auf den Thron zu setzen, ich würde sie zum Vorbild machen und jede Drohung aushalten, wenn ich damit dir und den anderen, für die ich verantwortlich bin, das Glück geben könnte, das ich selbst jetzt erlebe. Ich hatte von Anfang an recht. Ich habe nicht das Recht, für andere zu entscheiden. Alles, was ich tun kann, ist, die Wahrheit zu sagen und die anderen selbst

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