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Schattenwandler 04. Damien

Schattenwandler 04. Damien

Titel: Schattenwandler 04. Damien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacquelyn Frank
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dabei sein. Und dazu zähle ich selbstverständlich auch Jasmine.“
    „Ich weiß.“
    „Und die zweite Sache?“, wollte sie wissen. „Die ernstere, nehme ich an. Die erste war ja ziemlich harmlos.“
    „Stimmt. Die zweite Sache ist Ruth. Sie ist wie schon so oft auch nach dem Angriff auf dich entkommen. Wir müssen sie finden und sie bestrafen, wenn nicht gar ganz ausschalten. Sie wird immer mächtiger, je länger sie da draußen ist. Ich denke, es ist Zeit, sie ernsthaft zu verfolgen, eine konzertierte Aktion, wie die Schattenwandlerbibliothek. Es betrifft uns alle, und wir sind alle dafür verantwortlich.“
    „Das denke ich schon seit Langem. Jeder versucht es mit seinen Mitteln, aber selten denken wir daran, unsere Kräfte zu bündeln, um sie endgültig zu fassen. Sie ist wahnsinnig. Man kann es in ihren Augen sehen. Wahnsinnig und böse ist die schlimmste Verbindung, die es gibt.“
    „Nimm noch Intelligenz und eine ungeheure Machtfülle dazu, und du hast den Grund dafür, warum sie uns so oft entwischt ist.“
    „Ich glaube, sie ist die größere Bedrohung“, sagte Damien, während er langsam den Großen Saal im Schloss des Dämonenkönigs durchschritt. „Wenn wir uns aufteilen und uns auf die Suche machen, uns dann nochmals aufteilen, um uns sowohl auf sie als auch auf die Magier zu konzentrieren, dann schwächen wir uns und machen uns höchst verwundbar. Ich glaube, dass wir sie deshalb nie erwischt haben. Sie ist eine Kreuzung eingegangen, sie hat zwei Kulturen angenommen, und dadurch hat sie jetzt doppelten Zugang zur Macht. Wir müssen unsere Kulturkreise ebenfalls verbinden.“
    Damien hielt inne und blickte in den Kreis der Anführer der Schattenwandler, die um ihn herumsaßen und ihm aufmerksam zuhörten. Ein solches Treffen hatte es noch nie gegeben. Jede bekannte Schattenwandlerart in der Welt war vertreten, und es hatte nur vierundzwanzig Stunden gedauert, um sie zu versammeln.
    Andererseits hatte es Tausende von Jahren gebraucht.
    Siena und Elijah waren da, die Königin der Lykanthropen und ihr Gemahl; Noah, König aller Dämonen; Hawk, ein Mistralbarde, und Windsong, die Mistralsirene, die älteste und angesehenste ihrer Art; Isabella, die Erste unter den Druiden, die aus der Winterruhe erwacht war; und, zur Überraschung aller, Malaya und Tristan, die beiden Großkanzler der Schattenbewohner.
    Obwohl es gegenüber den Schattenbewohnern bereits viele Friedensangebote und Einladungen zu gesellschaftlichen Anlässen gegeben hatte, konnte Damien sich nicht erinnern, dass sie je darauf reagiert hätten. Wegen ihnen war es so düster, und nur das Kaminfeuer und eine speziell platzierte Kerze erhellten den Saal. Ihre Lichtempfindlichkeit war weithin bekannt. Sie waren etwas Besonderes unter den Anführern, die zusammengekommen waren. Es waren eindrucksvolle, leicht dunkelhäutige Gestalten, und ihre Züge waren eine atemberaubende Mischung aus vorderasiatischer Exotik und indianischer Strenge. Beide hatten glattes schwarzes Haar, das glänzte wie polierter Onyx, und unglaubliche Augen.
    Syreena nahm ihre feinsinnige Haltung wahr, die sie so nicht erwartet hatte. Der Mann bewegte sich mit der gleichen lässigen Anmut, wie Damien es stets tat. Er trug lange, locker sitzende Kleidung über einem überraschend trainierten und groß gewachsenen Körper. Sie würde sagen, er war für einen bestimmten Zweck so hager und athletisch, er war speziell auf Beweglichkeit und Schnelligkeit trainiert. Sie wusste nicht, woher sie das wusste, doch ihr Instinkt sagte es ihr.
    Die Frau war ebenfalls groß und anmutig, eine Primaballerina, deren Gestalt so gebaut war, dass ihre langen Arme und Beine und der lange Hals betont wurden. Sie hatte einen schlichten, eleganten schwarzen Sari mit schwarzer Stickerei an und eine bauchfreie Bluse, die von einem ähnlichen dunklen Blau war wie Damiens Augen. Sie trug ein paar schlichte Schmuckstücke aus Gold, zu denen ein schmaler Ring an ihrem kleinen Finger gehörte und eine hauchdünne Halskette, an der ein Onyxanhänger hing, sowie ein feines Piercing an der Nase, von dem eine sanft wippende, noch dünnere Kette zu einem passenden Clip an ihrem Ohr lief. Der Bogen der Kette betonte den ausgeprägten Wangenknochen, und ein breiter Kajalstrich umrahmte ihre Augen, sodass sie mit eindringlicher Schönheit hervorstachen.
    Sie waren in Aussehen und Auftreten ganz anders, als Syreena es sich vorgestellt hatte. Vielleicht war es diese unerwartete Aura von Kultur und Klasse,

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