Schattenwandler 04. Damien
entscheiden zu lassen, was als Nächstes geschehen soll.“ Er atmete einmal tief durch. „In meiner Verantwortung liegt es, denen auf die Finger zu schauen, die damit Böses im Schilde führen. Ich muss bei uns so einen Präzedenzfall schaffen, wie die Dämonen es in ihrem Volk getan haben. Ich werde jemanden einsetzen müssen, der diejenigen an die Kandare nimmt, die das Privileg des Austauschs missbrauchen könnten.“
„Das ist eine unlösbare Aufgabe, Damien!“
„Nicht für die richtige Person“, wandte er ein. „Nicht für jemanden mit den richtigen Sinnen und den entsprechenden Fähigkeiten.“
„Jacob und Isabella sind mit den entsprechenden Sinnen auf die Welt gekommen. Wir haben so jemanden nicht.“
„Wir alle haben das in uns. Wir haben die Fähigkeit, diejenigen unter uns aufzuspüren, die Macht haben“, erwiderte er.
„Dann hinken wir hinterher. Nachdem ein Austausch bereits stattgefunden hat? Das ist ein tödliches Unterfangen.“
„Ich habe nicht gesagt, dass es einfach ist. Doch mit dem nötigen Wissen ist es vielleicht vorstellbar.“
„Es ist Wahnsinn“, murmelte sie, „abe r … “
„Aber?“, ermutigte er sie.
„Vielleicht“, sagte sie nachdenklich, „wenn es nicht nur einen gäbe. Nicht nur einen Vollstrecker. Es sollte einen Anführer geben, jemanden wi e … wie Stephan“, sagte sie plötzlich, und die Idee nahm rasch Gestalt an. „Damien, Stephan hat eine ganze Armee von uns zu seiner Verfügung. Da wir mit niemandem sonst Krieg führen, sollten wir ihnen vielleicht eine neue Aufgabe geben. Oder eine doppelte Aufgabe.“
„Sprich weiter!“
„Wir können nicht ohne Armee sein, nur für den Fall, dass es mit dieser Friedensgeschichte, für die du dich so einsetzt, nicht klappt. Aber da nun einmal Frieden herrscht, vertreiben sie sich seit Jahrzehnten die Zeit nur noch mit Trainieren. Im Grunde seit Jahrhunderten. Ehrlich gesagt, ich glaube, sie sind faul geworden. Ihnen innenpolitische Aufgaben zu übertragen, ist vielleicht ganz sinnvoll. Das hält sie außerdem von Dummheiten ab. Du weißt, der beste Vampir ist ein beschäftigter Vampir. Stephan hat seine Soldaten immer sehr sorgfältig ausgewählt. Pflichtbewusst, aufrichtig, gute Kämpfer. Wenn wir sie auf bestimmte Gebiete verteilen, Vampire, Schattenwandler und Menschen, wäre es wi e … wi e … “
„Ein Netz von Sensoren“, ergänzte er. „Ein Überwachungssystem, um gesetzlose Vampire zu schnappen, bevor sie zu weit gehen.“
„Mehr noch. Gesetzlose Schattenwandler ganz allgemein. Natürlich würden wir keinem fremden Volk schaden wollen, aber wir könnten deren Heimatländer alarmieren.“
„Siehst du. Genau das meine ich. Wenn alle sechs Schattenwandlervölker gemeinsam handeln würden, könnten wir uns selbst und uns gegenseitig vor den Ruths dieser Welt schützen. Wahrscheinlich gibt es sogar in jedem unserer Völker eine Ruth oder mehrere Ruths. Jemanden, dem es stets gelingt, außerhalb unseres Überwachungssystems zu bleiben.“
„Wie Nico. Du hattest Glück, Damien, dass er in diesem Kampf getötet wurde.“ Sie lächelte, und ihre Augen glänzten im Mondlicht. „Diese Krieger auf unserem Territorium zu haben, ist vielleicht gar keine so schlechte Idee. Ich weiß, dass du immer dazu in der Lage warst, dich um dich selbst zu kümmern, und es ist nicht unsere Art, einen offiziellen Hofstaat zu halten, aber vielleicht ist es überfällig. Dieses Spiel vom König der Berge, das wir um deinen Thron veranstalten, ist reif für einen Wandel. Vielleicht sollten wir einen richtigen Hof haben, mit den angemessenen Schutzmaßnahmen, um diejenigen einzuschüchtern, die dir schaden wolle n … und auch Syreena. Sie werden sie benutzen, um dich zu treffen.“
„Ich weiß. Sie werden eine Überraschung erleben, denn sie ist nicht so leicht zu übertölpeln. Doch es wäre mir lieber, ich könnte ihr diesen Schmerz ersparen. Vor alle m … “ Er hielt inne und schaute zu Boden, kickte einen Stein weg und lächelte verschmitzt. „Vor allem, wenn wir eine Familie gründen wollen, was sie sich so sehnlich wünscht.“ Er blickte Jasmine an, und in seinen Augen standen Freude und Dankbarkeit. „Was ich jetzt, dank dir, Jasmine, für möglich halte. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Hochzeiten außerhalb der eigenen Spezies so normal gewesen wären, wie du behauptest, wenn man keine Kinder bekommen könnte.“
„Daran habe ich noch gar nicht gedacht“, gestand sie und musste ebenfalls
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