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Schattenwandler 04. Damien

Schattenwandler 04. Damien

Titel: Schattenwandler 04. Damien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacquelyn Frank
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Hände sich nach ihr ausstreckten, um ihr zu helfen, doch plötzlich hielt er inne. Sie sah, wie seine Kinnlade herunterfiel, so als lauschte er. Ihr Herzschlag beschleunigte sich kurz, und das Gefühl von Sicherheit schwand, während sie herauszufinden versuchte, was seine Aufmerksamkeit erregt hatte.
    „Was ist?“
    Er blickte zu ihr auf, als überraschte ihn die Frage. „Nichts. Nein, das stimmt nicht. Es ist nichts Schlimmes. Entspann dich, Liebling, wir sind hier sicher.“
    „Woher weißt du das?“
    „Vertrau mir! Wir sind umgeben von Vampiren, Syreena. Sie wissen, dass ich zurück bin. Sie würden nie zulassen, dass jemand so tief in unsere Grafschaft eindringt.“
    „Ich dachte, Vampire leben nicht auf demselben Gebiet zusammen.“
    „Rumänien ist unsere Heimat. Hier ist es anders. Die Vampire dieser Grafschaft gehören seit Generationen zu meinem Stammbaum. Du wirst es vielleicht nicht glauben, aber selbst wir wissen Loyalität zu schätzen. Deshalb wollte Jasmine hierherkommen. Sie wusste, dass wir vor jeglicher Bedrohung geschützt sind, wenn ich mich mit bekannten Verbündeten umgebe.“
    „Worauf hast du dann gelauscht?“
    „Ich habe nicht auf etwas gelauscht, ich habe zugehört. Ich habe einer telepathischen Nachricht zugehört. Verzeih mir, ich wollte mich nicht ablenken lassen.“
    „Das macht nichts.“ Sie winkte ab. „Was für eine Nachricht? Muss ich dir alles aus der Nase ziehen? Du bist manchmal so knauserig mit Informationen.“
    „Das kann sein. Ich bin nicht daran gewöhn t … nun, wie dem auch sei. Es war nur eine Art Gruß. Ein sehr altmodischer. Es gibt dafür keine sprachliche Entsprechung.“ Er überlegte, wie er es am besten erklären könnte. „Es ist unsere Art, einander etwas zuzurufen. Ein ‚Alles okay‘ sozusagen. Ich habe es so lange nicht mehr gehört, dass ich beinahe vergessen habe, dass es existiert. Es kündigt die Morgendämmerung an, nennt die Zeit, zu der alle sich in Sicherheit begeben sollten. Wenn jemand darauf reagiert, heißt das, etwas stimmt nicht. Aus Gewohnheit und Respekt lauscht man, ob eine Antwort kommt.“
    „Das is t … toll, wie ein Rudelruf. Das ist sehr lykanthropisch.“
    „Wir sind nicht so verschieden, wie wir manchmal denken, wir zwei Gruppen.“
    „Das erkenne ich gerade. Ic h … “
    Sie hielt inne, als der Raum sich auf einmal drehte. Sie gab ein schwaches Geräusch von sich und legte sich plötzlich wieder auf ihn. Mit der einen Hand fuhr er ihr besorgt durch das Haar, die andere Hand legte er auf ihre Wange.
    „Was ist?“
    „Mir ist nur ein bisschen schwindlig“, sagte sie so leichthin, wie sie konnte, in Anbetracht der Tatsache, dass sich ihr der Magen umdrehte. „Das ist also der Teil, der für mich bestimmt war. Der Teil, wo man aus dem Gleichgewicht kommt.“
    „Mach keine Witze, wenn du dich nicht gut fühlst!“, rügte er sie sanft. „Ich hoffe, wir waren nicht zu unbedacht bei diesem Austausch.“
    „Waren wir“, räumte sie ein und legte ihre Wange auf seine Brust, während sie ihren Blick auf die Kerze auf dem Nachttisch zu richten versuchte. Wenn sie die Augen schloss, wurde es nur noch schlimmer. „Aber das wusste ich schon, bevor wir es getan haben. Ich war bereit, de n … “
    Sie unterbrach sich, und diesmal überlief ein Schauer ihren ganzen Körper.
    „Syreena?“
    Damien setzte sich mit ihr auf. Ihr Griff war ganz schlaff, und das beunruhigte ihn. Behutsam drehte er sie so, dass er sie auf seinem Schoß halten konnte, und legte ihre Stirn an sein Kinn in der Hoffnung, dass das Schwindelgefühl, das nicht nachlassen wollte, so besser zu ertragen war.
    „Es geht vorbei“, murmelte sie mehr hoffnungsvoll als überzeugt.
    „Weißt du was, du hast nicht viel gegessen, seit du mit uns zusammen bist. Vielleicht kommt es daher.“
    „Ja. Das stimmt. Natürlich.“
    Sie holte Atem und fiel in seinen Armen in Ohnmacht.
    Damien saß in der Falle.
    Die Sonne schien, und er befand sich an einem spartanischen Ort ohne Hilfe, ohne Vorräte und ohne die Möglichkeit, sich etwas zu beschaffen. Syreena atmete unregelmäßig und flach, was eher nervenaufreibend als beruhigend war. Er hatte sie auf das Bett gelegt und in einer Truhe aus Zedernholz ein einigermaßen sauberes Laken gefunden, um sie zuzudecken. Er spürte, wie sie Körperwärme verlor, und fand nur eine einzige Erklärung dafür, und vor der graute ihm.
    Er hatte den Austausch überstanden, doch es war ein ziemlich inniger Tanz mit dem Jenseits

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