Schattenwandler 04. Damien
Preisgabe und Verletzlichkeit.
Dabei konnte er eine Macht spüren, die über sein Wesen als Vampir hinausging.
Syreena legte eine Hand auf seine Schulter und schob ihn ein gutes Stück von ihren Brüsten und von ihrem Mund fort. Er gab nach und blinzelte sie mit seinen blauen Augen an.
Dann, als ihre andere Hand über das Laken glitt, fiel ihm wieder ein, weshalb sie hierhergekommen waren.
Syreena ergriff den stählernen Dolch, dessen Metall im Kerzenlicht bedrohlich funkelte, und die feurig grünen Facetten des in den Griff eingelassenen Smaragds glitzerten. Sie hielt ihn einen Moment lang zwischen ihrer beider Brust und blickte am Griff vorbei auf die rasiermesserscharfe Klinge. Auf dem Griff war eine Gravur in Vampirsprache, die sich spiralförmig um das verzierte Metall schlang.
„Ich werde dich in jedes Herz stoßen, das meinem Herzen entgegensteht“, sagte sie leise und beeindruckte ihn damit, dass sie seine Sprache lesen konnte.
„Familienmotto“, sagte er mit einem schiefen Lächeln.
„Sehr leidenschaftlich für einen Vampirspruch“, stellte sie leise fest.
Syreena berührte mit der kalten Klinge längs seine Brust und strich damit vorsichtig über seine Haut. Wenn er den scharfen Schliff bedachte, war er überrascht, dass sie ihn nicht damit verletzte. Es war allein ihrer Geschicklichkeit zu verdanken.
„Sag mir, wo“, bat sie und schnappte nervös nach Luft, auch wenn sie andererseits höchst erregt war.
„Egal. Es ist deine Entscheidung, Syreena.“
Ihre Entscheidung.
Die Grundlage ihrer ganzen Beziehung in zwei Worten.
Doch diesmal würde sie nicht zögern. Sie hatte bereits alles bedacht. Jetzt, mit ihren so perfekt vereinten Körpern und mit seinem Vertrauen, das so blank war wie die Klinge, gab es nichts mehr zu entscheiden.
Sie bewegte sich so rasch, dass es eher einem Zucken glich. Damien spürte die Klinge gar nicht, als sie ihm in den Hals schnitt. Die Wunde war bemerkenswert für die Geschwindigkeit, mit der sie es getan hatte, nicht einmal drei Zentimeter lang und links unterhalb seines Adamsapfels. Sofort begann es scharlachrot zu tropfen, und Blut lief ihm über die Brust hinab bis zu seinem Unterleib. Das dünne Rinnsal seines Lebenssafts lief weiter, bis es dort verschwand, wo ihre Körper sich vereint hatten.
Syreena blickte ihn mit ihren verschiedenfarbigen Augen an, als sie den Dolch über den Rand der Matratze hielt und zu Boden fallen ließ. Sie bemerkte das Scheppern des Metalls auf dem Steinboden gar nicht, als sie sich zu seinem Hals vorbeugte.
In dem Moment, in dem ihre Lippen sich auf seine Haut legten, spürte Damien, wie das Gleichgewicht der Welt ihn verließ. Er stöhnte wild auf, als sie ihn mit ihrer Zunge leckte und ihr flinker kleiner Mund wie Feuer brannte und dann langsam zu saugen begann. Er packte sie fest, als sie das tat, und legte den Kopf zurück, damit sie leichter herankommen konnte. Seine Reißzähne tauchten plötzlich auf, während das Stöhnen zu einem anhaltenden lustvollen Knurren wurde.
Syreena spürte, wie das, was sie mit ihm tat, ihren ganzen Körper von tief drinnen bis nach außen durchdrang. Sein Saft wärmte sie intensiv, und seine wachsende Härte pulsierte erregt in ihr. Er schmeckte nicht so, wie sie erwartet hatte. Es war irgendwie anders als der Geschmack nach Rost und nach salzigem Tang, von dem sie ausgegangen war. Sein Geschmack war stark und beinahe süß. Als die warme Flüssigkeit über ihren Gaumen lief, bekam sie eine Vorstellung davon, was es für ihn bedeutet haben musste, zum ersten Mal von ihr zu trinken.
In seinem Blut war Macht. Schattenwandlerblut trug immer die Macht seines Besitzers in sich, aber das hier war unvergleichlich. Da war so viel von ihr selbst darin und so viel von der gebündelten Schattenwandlermacht, die sie in sich barg. Das Hinzufügen seiner Essenz war unbeschreiblich betäubend und erotisch und lustvoll. Sie war nicht vorbereitet gewesen auf das Feuer, das von ihrem Bauch in sämtliche Glieder strömte. Wenn es möglich gewesen wäre, dann wäre es aus ihren Fingerspitzen, Zehen und Haarenden geschossen, so heftig durchströmte es sie.
Sie löste sich von der Stelle, an der sie trank, als ihr Körper in einem lustvollen Krampf erschauerte. Damien spürte, wie sie erbebte, und er umschlang sie so fest, dass er in dem aufsteigenden Lustgefühl beinahe das Bewusstsein verlor. Er wusste, was sie da gerade erlebte, wenn es irgendwie dem ähnelte, was er selbst erlebt hatte. Die bloße
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