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Schattenwandler 04. Damien

Schattenwandler 04. Damien

Titel: Schattenwandler 04. Damien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacquelyn Frank
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Kleider und ließ sein frisch gebundenes Haarband flattern.
    Er brauchte Nahrung.
    Trotzdem konnte er das Bedürfnis leicht beiseiteschieben. Er konnte das Dorf und diejenigen, die dort lebten, nicht guten Gewissens allein lassen; nicht einmal für kurze Zeit. Windsong und Lyric hatten sich seinetwegen in große Gefahr gebracht, und er würde sie nicht sich selbst überlassen, wenn er womöglich Feinde direkt bis vor ihre Haustür gelotst hatte. Windsongs schützende Lieder waren ziemlich machtvoll, doch sie wirkten nicht ewig und konnten Ruth, die so gut wie immun war gegen solche Manipulationen, nicht fernhalten.
    Ja, er war sogar überrascht, dass sie noch nicht da war.
    Es war nachvollziehbar, dass sie ihre Gefangene an diesem Punkt entkommen ließ, denn wenn es einem Schattenwandler gelungen war, sie aufzuspüren, dann waren da sicher noch andere in seinem Kielwasser. Damien selbst hätte eine falsche Fährte gelegt, um jemanden, der die Gefangenen zu finden versuchte, von deren Zufluchtsort abzulenken.
    Doch Logik spielte wohl kaum eine Rolle in den Überlegungen, die eine Frau anstellte, die so tickte wie Ruth. Es wäre typisch für sie, eine intelligente Taktik ihrer persönlichen Befriedigung zu opfern.
    Zumindest an diesem Punkt.
    Es war klar, dass Ruth ihren Selbsterhaltungstrieb ausgeschaltet hatte. Wenn ihre Lakaien das mitbekämen, dann würden sie ihren Befehlen vielleicht nicht mehr so ohne Weiteres folgen. Wenn er diese aus der Gleichung strich, wäre sie viel leichter zu fassen. Magie war eine so schwer einzuschätzende Kraft. Es gab keine festen Anhaltspunkte. Die Möglichkeiten änderten sich mit den Variablen. Bisher hatte zum Beispiel niemand gewusst, dass es einem Schattenwandler überhaupt möglich war, Magie anzuwenden.
    Was für eine beängstigende Aussicht das war. Schwarze Magie besaß eine allgemeingültige Wahrheit: Sie war durch und durch verderbt. Das war der Grund, warum Zauberer für Schattenwandler so scheußlich stanken; die Verderbtheit saß tief in ihrer Seele. Es wa r …
    Es war die Antithese zur Liebe von Seelenverwandten.
    Elijah und Siena waren Seelenverwandte. Ihre Liebe überwand ein kulturelles Tabu, ihre geistige Unabhängigkeit, und sie hatten gegen jedes geschriebene Gesetz der Schattenwandlerwelt verstoßen. Obwohl Magie dies ebenfalls zustande bringen konnte, waren die Auswirkungen der springende Punkt.
    Siena und ihr Gemahl waren nun ein aufeinander abgestimmtes Wesen. Sie hatten eine Harmonie geschaffen, um ihre Kräfte zu einer Kraft zu bündeln, die eindrucksvoll und mächtig war. Diese Kraft konnte Mauern aus Vorurteilen und Misstrauen einreißen; sie bannte die Gefahr künftiger Kriege zwischen zwei so unterschiedlichen Gesellschaften. Sie schuf eine Perspektive für die Gegenwart und für die Kinder in der Zukunft.
    Magie stiftete nur Unfrieden. Sie verursachte Schmerzen, sie verletzte und zerstörte den sorgfältig gepflanzten Keim. Die Natur geriet aus dem Gleichgewicht und litt unter ihrem Gift. Ein krasses Beispiel war der Zauberakt der Dämonenbeschwörung, der Abberufung. Es riss den bei seinem Namen genannten Dämon aus dem Leben, schloss ihn in einem vergifteten Pentagramm ein und unterwarf ihn einer magischen Macht. Diese verwandelte ihn in ein seelenloses Monster ohne Bewusstsein, die schlimmste Kränkung für das Mitglied einer Gattung, die normalerweise so hohe moralische Ansprüche hatte und die sich ihres Verhaltens so bewusst war.
    Magie konnte Vampiren auch schaden. Er hatte gesehen, wie sie durch Magie getötet, ausgeweidet, enthauptet, gelähmt worden waren und dann liegen gelassen wurden, bis der Tag anbrach.
    Magie würde nicht eher ausgemerzt werden können, wie der Prinz wusste, als bis jedes Zauberbuch, jede Schriftrolle mit Zauberformeln vollständig verbrannt war und bis diejenigen, die diese Dinge in ihrem Gedächtnis bewahrt hatten, ebenfalls vernichtet wurden.
    Es war ein unmögliches Unterfangen. Die Entdeckung von Zauberbüchern in der verborgenen Bibliothek hatte ihm das gezeigt. Hundert Jahre lang war die Magie gebannt gewesen, doch ihr jüngstes Wiederaufleben hatte ganz deutlich gezeigt, dass sie nicht auszurotten war.
    „Damien.“
    Damien fuhr herum, überrascht, dass er so tief in Gedanken gewesen war, dass er gar nicht gehört hatte, wie jemand sich von hinten näherte.
    Doch schließlich war sie keine Bedrohung.
    Gewissermaßen jedenfalls.
    „Syreena, du solltest dich ausruhen.“
    „Ich kann nicht schlafen“, sagte

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