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Schattenwandler 04. Damien

Schattenwandler 04. Damien

Titel: Schattenwandler 04. Damien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacquelyn Frank
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… “
    „Ich rede nicht von den Verbänden, Syreena!“
    Als er durch den Raum ging, war seine Verärgerung an jedem seiner Schritte abzulesen, und sie fragte sich, worüber er so wütend war. Ihr Herz schlug schneller, als er vor ihr stand, einen Moment innehielt und sich dann auf ein Knie stützte.
    Er umfasste ihr Handgelenk mit seinen langen, kräftigen Fingern und zog an ihrem Arm, damit sie ihm in die Augen sah.
    „Bist du so versessen darauf, dich selbst zu bestrafen?“, fragte er sie, während seine tiefblauen Augen seine Ungeduld verrieten. „Willst du dir von diesem verrückten Weib einen Stempel aufdrücken lassen, nur um dieses Bedürfnis zu befriedigen? Nur weil Ruths verdrehte Logik dich zu ihrem Instrument macht, damit sie an deine Schwester herankommt, heißt das noch lange nicht, dass es auch stimmt!“
    „Wi e … ?“
    „Ich kann dir sagen, du stellst sogar die Geduld eines Heiligen auf die Probe. Oder ist es das, was du erreichen willst. Heiligkeit? Keine eigenen Wünsche, keine eigenen Bestrebungen, keine Liebe und keinen Geliebten? Alles für die anderen? Was gedenkst du mit dieser Haltung zu erreichen, denn mir erschließt sich der Zweck nicht.“
    „Mir auch nicht!“, fauchte sie abwehrend. „Im Gegensatz zu dir war die Welt nicht mein Spielplatz, Damien. Ich war einmal ein ganz normales Kind, mit all den Freiheiten, die ein Kind haben sollte. Als Nächstes bin ich aus einem Fieber aufgewacht, und von da an war mein ganzes Leben vorherbestimmt. Ich bin dazu erzogen worden, den Vorstellungen anderer Leute zu entsprechen. Das ist alles, was ich weiß!“
    „Das ist alles, was du dir zu wissen erlaubst. Ich habe schon erlebt, wie du dich gegen diesen Zustand gewehrt hast. Du hast es damals getan, als du dich Siena zuliebe gegen deine Lehrer gestellt hast. Warum kannst du das nicht auch dir zuliebe tun?“
    „Was zum Teufel glaubst du, wer du bist? Du bist nicht mein Aufpasser! Du bist nicht mein Lehrer! Es gibt schon genug Leute in meinem Leben, die mir sagen, was ich tun soll!“
    „Vor ein paar Stunden hast du mir das Kind in dir gezeigt, Syreena. Das Kind, das du dir selbst und zahllosen anderen in den hundert Jahren zum Trotz unbedingt loswerden möchtest.“
    Der Kuss.
    Das war es, was er meinte. Etwas in ihr wusste, dass an seinen Worten etwas Wahres dran war. Sie hatte ihm tatsächlich diesen Teil von sich gezeigt. Sie hatte ihn einfach geküsst, weil sie es gewollt hatte. Niemand hatte das von ihr verlangt oder erwartet. Es war ein Impuls gewesen, der aus einem eigenen Bedürfnis entstanden war, geboren aus einer Sehnsucht nach etwas, das auf ihrer Liste von Dingen, zu denen sie irgendwann einmal kommen wollte, wenn sie sämtliche Erwartungen erfüllt hatte, ganz unten stand.
    „Hör auf, mit mir zu reden, als ob du mich kennen würdest“, sagte sie und versuchte sich aus seinem Griff zu befreien, während sie vor innerem Aufruhr am ganzen Körper zitterte.
    „Nur wenn du zugibst, dass du dich nicht einmal selbst kennst“, entgegnete er scharf.
    „Halt den Mund!“
    „Sehr schlagfertig, Schätzchen. Fällt dir bei der ganzen Erziehung nichts Besseres ein?“
    Sie schleuderte ihm einen noch unfeineren Ausdruck entgegen.
    Er musste lachen. „Weißt du, ich glaube, dein Temperament ist das Einzige, was dir wirklich noch geblieben ist“, überlegte er scherzhaft.
    Syreena klebte ihm eine.
    Ein bisschen zu fest.
    Sie schrie auf vor Schmerz und hob die pochende Hand an ihre Lippen, während sie stöhnte und fluchte. Das Einzige, was sie befriedigte, war der Abdruck ihrer Finger auf seiner Wange.
    Er hatte sich dabei außerdem auf die Lippe gebissen, und er betastete die blutende Stelle mit dem Finger. Dann betrachtete er den Finger belustigt. „Siena scheint nicht die einzige Kratzbürste in der Familie zu sein“, bemerkte er.
    „Waru m … !“
    Sie stürzte sich auf ihn und blendete sämtliche Gründe aus, warum sie es nicht tun sollte, während ihre Hände direkt auf sein grinsendes Gesicht zielten. Sie kam gar nicht auf die Idee, dass er viel schneller sein könnte als sie und dass er sie problemlos hätte aufhalten können.
    Er fiel hintenüber, und sein Kopf knallte mit einem dumpfen Schlag auf die Holzdielen. Sie setzte sich mit gespreizten Beinen auf ihn und versuchte ihre Hände um seinen Hals zu legen.
    Er hielt sie an den Handgelenken fest, und sie kam überhaupt nicht an gegen seine kräftigen Arme. Sie stellte fest, dass sie ein kleines Problem bekam, als

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