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Schattenwandler 04. Damien

Schattenwandler 04. Damien

Titel: Schattenwandler 04. Damien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacquelyn Frank
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gut.
    Sie vermutete, dass sein vorausschauendes Verhalten auf sie abgefärbt hatte.
    Jasmine verschränkte die Arme vor dem Körper und trat beiseite, sodass die Mistral namens Windsong die Tür schließen konnte. Sie hatte tausend Fragen und wollte erfahren, was in der Zwischenzeit passiert war. Einen Augenblick lang fühlte sie sich gestört durch die Anwesenheit des Kriegers. Wäre er nicht da gewesen, hätte sie mit der Mistral sprechen und die Antworten bekommen können, nach denen sie suchte.
    Und was sie vor allem wissen wollte, war, wieso sie nur ein Zimmer weiter von Damien stehen konnte und noch immer das Gefühl hatte, dass er gar nicht da war.
    Syreena spürte ein Kribbeln in den Haarspitzen, das sie aus dem Tiefschlaf holte.
    Sie öffnete die Augen und stieß zitternd den Atem aus, während ihr das Kribbeln einen eiskalten Schauer über den Rücken jagte. Sie wandte den Kopf und blickte in mitternachtsblaue Augen und in ein verschmitzt grinsendes Gesicht. Damien hatte ihr Haar sanft um einen Finger gewickel t – das Kribbeln, das sie gespürt hatt e – und strich abwesend mit dem Daumen darüber. Als er bemerkte, dass sie ihn ansah, wurde sein Lächeln breiter.
    „Hallo“, begrüßte er sie liebevoll.
    „Hallo?“ Sie hob den Kopf, und ihre Augen weiteten sich ungläubig. „Ist das alles, was du mir zu sagen hast? Hallo?“
    „So fängt man üblicherweise an“, bemerkte er.
    Sie brummte mürrisch und kroch von ihm weg und stieg aus dem Bett. Dann stand sie da und schaute ihn mit geballten Fäusten an.
    „Damien! Was zum Teufel ist los mit dir?“, wollte sie wissen. „Sehnst du dich nach dem Tod oder was? Warum hast du mir das nicht gesag t … Warum hast du mic h … “
    Das gelassene Heben einer Augenbraue machte sie nur noch wütender.
    „Du bist ein totaler Psychopath, weißt du das? Du bist wie diese verrückten Menschen, die mit Schlangen spielen, obwohl sie wissen, dass die sie jeden Moment totbeißen können.“
    „Syreen a … “
    „Sag nicht immer Syreena ! Lüg nicht mit dieser unerträglichen Geduld, und tu nicht so, als wäre ich hysterisch wie ei n … ein nervenschwaches, zickiges Ding, das eine Maus über den Flur hat rennen sehen! Verdammt, Damien, du bist derjenige, der einen Aufpasser braucht!“
    Damien versuchte nicht mehr, etwas zu sagen. Sie ließ ihn auch gar nicht, und er konnte ihre Wut und ihre Angst verstehen. Der Prinz konnte sein Fehlverhalten nicht besser rechtfertigen als sie, und sie hatte wahrscheinlich in jedem Fall recht. Es war wirklich dumm gewesen. Doch es war von Anfang bis Ende sein Fehler und seine Verantwortung gewesen, und er würde nicht zulassen, dass sie sich die Schuld gab.
    Plötzlich hörte Syreena auf, ihn zu schelten, und ihr Kopf zuckte mit dieser Wachsamkeit, die ihm so vertraut war.
    Er richtete seine Aufmerksamkeit auf das, was sie fühlte.
    „Oh, das ist wirklich großartig!“ Syreena riss die Hände hoch und ließ sie klatschend auf die Oberschenkel fallen.
    „Hast du etwa erwartet, dass deine Schwester einfach dasitzt und darauf wartet, dass du wieder auftauchst?“, fragte er.
    Sie erklärte ihm klipp und klar, was er mit seiner so logischen Bemerkung machen konnte.
    Und ohne ihn eines weiteren Blickes zu würdigen, ging sie hinüber zu dem leeren Bett. Sie zog das Nachthemd aus, das sie trug, und gestattete Damiens bewundernden Augen einen großartigen Blick auf ihren kleinen, athletischen Körper. Gleich darauf verbarg sie ihn wieder unter dem geliehenen blauen Kleid.
    Sie drehte sich zu ihm um, während sie vorsichtig die Haare aus dem Kragen zog.
    „Ich will nicht, dass Siena etwas davon erfährt. Verstanden?“ Sie nestelte an der Kette aus Gold und Mondstein, die ihren Rang am Hof anzeigte. Sie löste die Knoten und ordnete ihr Haar sorgfältig, damit sie die Stellen an ihrem Hals verbergen konnte, die von dem jüngsten Mahl herrührten.
    Die anderen waren bereits zu kleinen rosa Punkten aus frisch verheilter Haut verblasst. „Es gibt Regeln in unserer Gesellschaft, Tabus und Gesetze und Aberglauben, und wir haben gegen so viele verstoßen, dass mir ganz schwindlig wird.“
    „Vom Blutverlust wird dir schwindlig, Syreena. Die Regeln zu brechen, das jagt dir Todesangst ein.“
    „So viel kann ich dir jedenfalls sagen“, blaffte sie. „Du könntest eine gesunde Dosis Angst vertragen, Damien! Du bist eine Gefahr für dich selbst. Ich bin wirklich froh, dass ich ganz weit weg sein werde, wenn du dich irgendwo

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